Jedes Jahr findet in Oslo mit dem "Norway Cup" das weltweit größte Fußballturnier für Kinder und Jugendliche statt. Fast 30.000 Kinder aus rund 50 Ländern treten dort in bis zu 2.200 Teams gegeneinander an. Der Zum Inhalt: Dokumentarfilm "Kids Cup" begleitet im Jahr 2019 fünf Teenager/-innen durch das Turnier: Zhang Yu aus China, Fred aus Brasilien, Khaldi aus den USA, Anna aus Norwegen und Afnan aus den Palästinensischen Gebieten. Die Jugendlichen kämpfen mit ihren Teams dabei nicht nur um den Finaleinzug, sondern auch mit verschiedenen persönlichen Herausforderungen: Khaldi muss die Erwartungen seines ehrgeizigen Vaters erfüllen, Zhang Yu den Tod ihres Vaters verarbeiten und Anna damit zurechtkommen, dass ihr Vater gleichzeitig ihr Trainer ist. Afnan wiederum hat Angst um ihre Familie in den Palästinensischen Gebieten und Fred versucht, die Rolle des Ersatzspielers zu akzeptieren. Im Laufe des Turniers lernen die Fünf mit Triumphen, Niederlagen und individuellen Ängsten umzugehen. Und sie erleben, was es bedeutet, eigenverantwortlich zu handeln und Teil einer Gemeinschaft zu sein.

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Mit nüchtern beobachtender Kamera und ohne kommentierendes Zum Inhalt: Voice Over fängt "Kids Cup" das Turniergeschehen ein: Der Dokumentarfilm zeigt, wie Jugendliche aus vielfältigen Kulturen zusammenkommen, auf dem Spielfeld ihre Kräfte messen und nach Abpfiff in einem großen Feriencamp wohnen. Zum Inhalt: Nahe Einstellungen fokussieren die fünf Protagonist/-innen, gleichzeitig werden aber auch die Beziehungen innerhalb der Mannschaften und der Freundesgruppen thematisiert. Der Turnierverlauf und die Spielpaarungen strukturieren die Handlung. Die Zum Inhalt: Montage hebt die Spiele dabei aber nicht als dramatische Höhepunkte hervor, die Zum Inhalt: Sequenzen stehen gleichberechtigt neben den Erlebnissen abseits des Spielfelds: Fred verliebt sich in ein norwegisches Mädchen, Zhang Yu ringt mit ihrer Rolle als Teamkapitänin und die Mädchengruppe um Afnan bricht für ein paar Stunden aus dem Turnierkosmos aus und sucht in der nahegelegenen Stadt nach Chips und Schokolade. In diesen Momenten verwandelt sich die Sportdokumentation gewissermaßen in einen Zum Inhalt: Coming-of-Age-Film. So wird sichtbar, wie das Turnier für die Kinder und Jugendlichen Möglichkeiten schafft, sich außerhalb des gewohnten sozialen Umfeldes auszuprobieren, in Gruppen von Gleichaltrigen die Erwartungen der Eltern oder individuelle Probleme zu verarbeiten, Grenzen auszutesten und gemeinsam Spaß zu haben.

Auf eine klassische Sportfilmdramaturgie (Glossar: Zum Inhalt: Dramaturgie), die den hindernisreichen Weg einzelner Sportler/-innen oder Teams bis zum schlussendlichen Triumph nachvollzieht, verzichtet "Kids Cup" . Der Film zeigt vielmehr, wie die Teenager/-innen die Bedeutung des Gewinnens und Verlierens untereinander im Gespräch reflektieren: Geht es letztlich um die Lust am Spiel, darum Teil eines Mannschaftsgefüges zu sein? Oder doch um den individuellen oder kollektiven Erfolg? Durch das gleichberechtigte Nebeneinander von Spielszenen der Mädchen- und Jungenteams und Momenten außerhalb des Platzes, in denen die Jugendlichen beim Essen, beim Erkunden der Umgebung, beim Tanzen und Herumalbern gezeigt werden, rückt das reine Gewinnstreben in den Hintergrund. So endet die Dokumentation auch nicht mit den Finalspielen, sondern mit einer Party, auf der die Heranwachsenden gemeinsam die erlebte Zeit und die geteilte Freude am Fußball zelebrieren.

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