James P. Sullivan, genannt "Sulley", ist ein haariger blauer Riese mit scharfen Krallen und spitzen Zähnen und steht deshalb ganz oben auf der Liste der schrecklichen Monster der Monster AG: Die Kinder, die er Nacht für Nacht erschreckt, schreien lauter und länger als alle anderen. Er und sein Gehilfe, der kleine quietschgrüne Mike, sind somit die wertvollsten Energielieferanten für Monstropolis, eine Stadt, die ihren Energiebedarf durch die konservierten Kinderschreie der Monster AG deckt. Alles läuft bestens, doch dann geschieht ein Super-GAU: Ein Menschenkind entwischt aus seinem Zimmer und landet in der Monster AG. Und da Menschen als äußerst gefährlich und stark kontaminiert gelten, steht die Firma Kopf und alle suchen nach dem Eindringling. Sulley und Mike wollen das kleine Mädchen zurückbringen, bevor die "Child Detection Agency" auf es aufmerksam wird oder es in die Hände von Randall fällt, Sulleys fiesem, von Neid zerfressenem Widersacher. Doch so ein zweijähriges Kind ist schwieriger zu hüten als ein Sack voll Flöhe. Zu allem Übel empfindet Sulley immer mehr Zuneigung zu der kleinen Buh, die überhaupt keine Angst vor ihm zu haben scheint. Sie haben sogar eine Menge Spaß zusammen, und Sulley stellt fest, dass Kinderlachen ein Vielfaches der Energie erzeugt, die aus Angstschreien generiert wird. Schließlich übernimmt Sulley die Führung der Monster AG, in der fortan die witzigen Monster die besten Aufstiegschancen haben.

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In "Die Monster AG" fasziniert die aufwendige Animation (Glossar: Zum Inhalt: Animationstechniken) des üppigen Fellkleids von Sulley. Hier zeigt sich die technische Entwicklung seit "Toy Story" (John Lasseter, USA 1995), dem ersten vollständig am Computer entstandenen Spielfilm, dessen Charaktere noch durchweg glatte Oberflächen besaßen. "Die Monster AG" wetteiferte mit der im selben Jahr entstanden Computeranimation (Glossar: Zum Inhalt: CGI) ("Shrek" , Andrew Adamson, Vicky Jenson, USA) des Konkurrenzunternehmens DreamWorks um den 2002 neu ins Leben gerufenen Oscar® für den Besten animierten Spielfilm (Glossar: Zum Inhalt: Animationsfilm), den schließlich der grüne Riese Shrek einheimste. Doch die rekordträchtigen Zuschauerzahlen für beide Filme ließen keinen Zweifel daran, dass die computergenerierte Spielfilmwelt beim Publikum angekommen war. Der kommerzielle Erfolg mündete in unzähligen Monster-Produkten, unter anderem einem Computerspiel, dem Folgefilm "Die Monster Uni" ("Monsters University" , Dan Scanlon, USA 2013) und der Streaming-Serie "Monster bei der Arbeit" ("Monsters at Work" , Bobs Gannaway, USA 2021).

"Die Monster AG" kommt in typischer Pixar-Manier schnell und laut daher. Dynamische Schnitte (Glossar: Zum Inhalt: Montage), rasante Gag-Folgen und wilde Verfolgungsjagden sowie der Einsatz von stark emotionalisierender Zum Inhalt: Filmmusik und vielen Soundeffekten (Glossar: Zum Inhalt: Tongestaltung/Sound-Design) sind mitreißend und kurzweilig, können jedoch nicht nur junges Publikum in ihrer Dichte zuweilen überfordern. "Die Monster AG" spielt mit einer universellen Ausgangssituation, der Kinderangst vor dem Monster in der Dunkelheit des einsamen Zimmers. Die panische Angst vor dem Unbekannten plagt dabei sowohl die Kinder als auch die Monster, die als plüschig-sympathische Gesellen lediglich ihren Job erledigen. Unbehagen verursacht einzig die Darstellung von Randalls Experimentiermaschine zur Gewinnung von besonders langen Kinderschreien. Türen kommt in dieser Geschichte eine ganz besondere Bedeutung zu, sie werden zu Portalen in eine andere Welt. Ihre Vielzahl dient als ein Hinweis auf die verschiedenen, nebeneinander existierenden Realitäten.

Eine aktuelle Note bekommt der Film durch die Thematik der Energiegewinnung. Die Werbung für saubere Energie oder die Warnung vor Stromausfällen lässt an die aktuelle Energiekrise denken. Und es ist wohl auch nicht zu weit hergeholt, in der versöhnlichen Wendung des Films eine versteckte Öko-Botschaft zu entdecken: Energie muss nicht auf Kosten der Kinder (und zukünftiger Generationen) gewonnen werden - es gibt (umwelt-)freundliche Alternativen.

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