Bei seiner Einschulung wurde bei Forrest Gump ein IQ von lediglich 75 festgestellt. Während die anderen Schulkinder ihn hänseln, hält die ebenfalls einsame Jenny stets zu ihm. Nach dem Schulabschluss entwickelt sich Forrests Leben dank seiner liebenswürdigen Art und zahlreicher Zufälle zum "American Dream" des 20. Jahrhunderts: Er macht Karriere als College-Footballer, kehrt als dekorierter Held aus dem Vietnamkrieg zurück, wird internationaler Tischtennis-Profi und millionenschwerer Unternehmer. Dabei ist Forrest auch bei zahlreichen großen Ereignissen der US-amerikanischen Geschichte dabei. Er lernt Elvis Presley, John Lennon und mehrere Präsidenten persönlich kennen, spricht auf einer Demonstration der Bürgerrechtsbewegung in Washington D. C. und deckt zufällig die Watergate-Affäre auf. Doch während all dieser Zeit denkt er hauptsächlich an Jenny, seine Kindheitsfreundin und große Liebe.

"Forrest Gump" erzählt das fiktive Leben eines Mannes, der die bewegte Kultur der USA samt all ihrer Hoffnungen und Probleme während der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts hautnah miterlebt. Ein zentrales Element im Film ist das Vergehen der Zeit, denn Zum Inhalt: Plot und Story sind hier nicht identisch. Der Plot beginnt mit Forrest, der an einer Bushaltestelle wartet und den anderen Fahrgästen von seinem Leben erzählt. Die Story wiederum beginnt im Jahre 1951 und wird bis Anfang der 1980er-Jahre weitergeführt. Um diesen Zeitraum darzustellen und dennoch die zahlreichen Schlüsselereignisse der Geschichte zu thematisieren, werden im Film immer wieder Zum Inhalt: Montagesequenzen verwendet (zum Beispiel Forrests Ausbildung beim Militär; sein dreijähriger Lauf durch die USA). Oft werden diese Sequenzen von einem Zum Inhalt: Voiceover durch Forrest begleitet, das in Erinnerung ruft, welche Erzählsituation hier eigentlich vorliegt: Der naive Forrest ist eine Art unzuverlässiger Erzähler, der hier seine ganz eigene Sicht der Dinge präsentiert – und dabei teils neue Perspektiven eröffnet. Auch zeichnet sich Forrest Gump durch die prägnante Zum Inhalt: Filmmusik aus. Neben dem für den Film komponierten Soundtrack sind immer wieder berühmte Popsongs zu hören, die sich klar datieren lassen und somit musikaffinen Zuschauer/-innen vermitteln, zu welchem Zeitpunkt eine bestimmte Szene spielt.

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Robert Zemeckis’ Film bietet mehrere Anknüpfungspunkte an den Unterricht in der Oberstufe, insbesondere in den Fächern Gesellschaftswissenschaften/Politik, Englisch und Musik. In mehreren Szenen nutzt "Forrest Gump" authentische Fernsehaufnahmen von historischen Ereignissen, fügt jedoch mit Zum Inhalt: Spezialeffekten den fiktionalen Forrest in diese Bilder ein. Somit lässt sich eine Diskussion über Medienauthentizität und Fake News führen. Als Aufhänger dafür eignet sich der im Film thematisierte Vietnamkrieg, der seinerzeit der erste Krieg war, der im Fernsehen übertragen wurde und somit einen neuen Umgang mit den Medien erforderte. Ein anderer zentraler Aspekt für den Englischunterricht ist der Gegensatz zwischen der konservativen Gesellschaft mit ihrem Streben nach dem amerikanischen Traum und der jungen, rebellischen Gegenkultur. Im Fach Musik lässt sich der komponierte Score in Hinblick auf Motive, Instrumentierung und Klangfarben analysieren, etwa das einfach gehaltene Feather Theme, das als musikalische Metapher für Forrest Gump selbst verwendet wird. Der popmusikalische Soundtrack dagegen lädt zur Diskussion ein, inwiefern berühmte Songs den Zeitgeist ihrer Ära vermitteln und so zum schnell erkennbaren Symbol einer Zeit werden.

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