Im Jahr 2055 lässt eine künstliche Intelligenz eine Atomrakete in Los Angeles detonieren, was einen Krieg zwischen der KI und weiten Teilen der menschlichen Zivilisation auslöst. Nach zehn Jahren Bauzeit ruht die Hoffnung der Menschen auf der mit Nuklearwaffen ausgestatteten Raumstation U.S.S. Nomad, die Ziele auf der Erde gezielt zerstören kann. In New Asia, wo einige Menschen mit der KI zusammenleben, soll der Agent Joshua ein KI-Labor aufspüren, damit Nomad dieses ausschalten kann. Undercover verliebt er sich in die Chinesin Maya, die im Verlauf der Mission stirbt. Fünf Jahre danach soll der Agent nach Asien zurückkehren und eine kriegsentscheidende KI-Superwaffe finden. Vor allem aber lässt sich der desillusionierte Joshua anheuern, um die offenbar doch noch lebende Maya wiederzusehen. Vor Ort stellt sich heraus, dass die Waffe ein kindlicher Hybrid aus Mensch und Maschine ist. Einerseits agiert "Alphie" wie ein ganz gewöhnliches Kind, andererseits kann es sämtliche Technik mit elektromagnetischen Wellen manipulieren. Statt das KI-Mädchen zu eliminieren, nimmt Joshua es unter seinen Schutz. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach Alphies Schöpferin: Maya.

Das Motiv der künstlichen Intelligenz ist ein alter Zum Inhalt: Science-Fiction-Topos, der aktuell Einzug in die reale Welt hält. So kann der Filmemacher Gareth Edwards im Sci-Fi- Zum Inhalt: Thriller "The Creator" aus einer langen Traditionslinie der Popkultur schöpfen und zugleich ein gegenwärtiges Thema aufgreifen. Die KI erscheint dabei nur anfänglich als ultimative und selbstgeschaffene Bedrohung für die Menschheit. In vier Kapiteln verzweigt Edwards die zunächst eindeutig scheinende Ausgangslage zu einem vielschichtigen ethischen Konflikt, der über reine Schauwerte hinausgeht. Dass die Actionszenen (Glossar: Zum Inhalt: Szene) in einer plastisch etablierten Welt fußen, gestaltet sie umso spannender. Wie in "Rogue One: A Star Wars Story" (USA 2016) setzt Edwards auf eine Kriegsfilmästhetik (Glossar: Zum Inhalt: Kriegsfilm) mit erdigen Farben (Glossar: Zum Inhalt: Farbgestaltung). Zwischen Bezügen auf Zum Filmarchiv: "Apocalypse Now" (Francis Ford Coppola, USA 1979) und "Terminator 2 – Tag der Abrechnung" ("Terminator 2: Judgment Day" , James Cameron, USA 1991) beschwört das nahe Zukunftsszenario den geopolitischen Konflikt zwischen China und den USA und stellt potenzielle Gefahren durch KI-Systeme, aber auch die Vormachtstellung des Westens zur Debatte. Der Soundtrack (Glossar: Zum Inhalt: Filmmusik) akzentuiert die Stellung des Films zwischen audiovisuell überwältigender Action und mehrdimensionaler Ethik mit Anklängen an klassische Zum Inhalt: Western-Scores und tiefgründigen Lyrics der Band Radiohead.

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Im Sprach- oder Ethikunterricht sowie im Fach Informatik bietet der Film eine Auseinandersetzung mit zeitaktuellen Fragen zur KI-Technik an. Welche Chancen und Risiken birgt ihr Einsatz? Diskutiert werden kann auch das Verhältnis zwischen Mensch und Maschine, wobei der Film eine Unterscheidung anhand von Emotionen durch das Mischwesen Alphie verunklart. Zur Thematik gehört auch die unter dem Schlagwort "Body Engineering" subsumierte Erweiterung der menschlichen Leistungsfähigkeit durch Prothesen oder implantierte Chips. Neben Arbeits- und Kampfrobotern zeigt der Film "Simulants" genannte, menschenähnliche KI-Wesen und mit den "Nirmata" menschliche Überläufer, die die KI als nächste Stufe der Evolution sehen. Interessant sind außerdem Momente, die auch Tiere in die Überlegungen einbinden: Nach einem Zum externen Inhalt: Match Cut (öffnet im neuen Tab) von einem Menschen auf einen Affen bedient das Tier den Zünder einer Bombe, was ein Schlaglicht darauf wirft, dass der Homo sapiens letztlich ein Tier ist und andere Lebewesen ebenfalls zum Gesamtbild gehören. In filmästhetischer Hinsicht lohnt ein Vergleich mit referenzierten Sci-Fi-Klassikern wie Zum Filmarchiv: "Blade Runner" (Ridley Scott, USA 1982) und den puren Oberflächenreizen thematisch verwandter Zum Inhalt: Blockbuster wie Zum Filmarchiv: "Avengers: Age of Ultron" (Joss Whedon, USA 2015).

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