Los Angeles, 2049: Als Folge von Kriegen und Umweltkatastrophen lebt die Menschheit in ewigem Winter. Für die Schwerstarbeit der Lebenserhaltung wurden Replikanten geschaffen, künstlich erzeugte Menschen, deren ältere Modelle jederzeit ausgeschaltet werden können. Das ist die Aufgabe des Polizisten K, ein sogenannter Blade Runner. Obwohl er sich selbst für einen Replikanten hält, erledigt er den Job gewissenhaft – die Kunstwesen gelten als seelenlos, zwischen Leben und Tod besteht folglich kein Unterschied. Diese Sicht ändert sich mit einer brisanten Entdeckung: Was, wenn Replikanten sich fortpflanzen könnten? Muss nicht alles, was geboren wurde, ebenso als Leben betrachtet werden? Zur Klärung dieser Fragen forscht K nach dem Blade Runner Rick Deckard, der sich seit 30 Jahren versteckt hält.

Blade Runner 2049, Trailer (© Sony Pictures Releasing GmbH)

Die Zum Inhalt: Fortsetzung des 1980er-Jahre-Kultfilms Zum Filmarchiv: "Blade Runner" entwickelt Stil und Ideen des Vorgängers konsequent weiter. Während das postapokalyptische Endzeitszenario nun noch düsterer ausfällt, bleibt die schon damals extravagante Mischung aus Zum Inhalt: Science-Fiction und Zum Inhalt: Film Noir intakt. Auffällig ist die im Zum Inhalt: Genre gänzlich unübliche Langsamkeit zulasten vordergründiger Action, eine entrückte Poesie der Bilder, zu der wie im Original auch der getragene Zum Inhalt: Synthesizer-Score beiträgt. Das gesellschaftliche Leben im Zum Inhalt: Moloch Los Angeles ist demgegenüber geprägt von der Flucht in virtuelle Realitäten. Davon zeugt nicht nur die Dauerpräsenz animierter Werbung im gesamten Stadtraum, sondern auch das Privatleben von Officer K, der in der digitalen Hologramm-Frau Joi die einzig funktionierende Beziehung hat – ein romantisches Surrogat, in dem sich das Thema künstlicher und menschlicher Gefühle widerspiegelt.

Das Katastrophenszenario globaler Öko-, Klima- und Überbevölkerungskrisen ist ein wiederkehrendes Thema filmischer Dystopien. In "Blade Runner 2049" verbinden sich die entsprechenden Ängste mit ebenso aktuellen Fragen der Gentechnik. So können in Fächern wie Erdkunde etwa der Klimawandel, in Biologie und Ethik hingegen die Grundlagen moderner Reproduktionsmedizin (etwa künstliche Befruchtung, Pränataldiagnostik und Klonen) sowie deren Folgen besprochen werden. Anhand der Replikanten, die ihr Selbstbild künstlich „implantierten“ Erinnerungen verdanken, stellen sich noch grundlegendere Fragen der Philosophie: Was ist der Mensch? Woraus entwickeln wir unsere Identität? Ein interessanter Aspekt für Schülerinnen und Schüler ist sicher auch das Thema virtueller Realitäten, das dieser gelungenen – und auch ohne Kenntnis des Originals verständlichen – Fortsetzung zusätzliche Aktualität verleiht.

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