Der Film Zum Filmarchiv: "Supa Modo" (KE/DE 2018) von Likarion Wainaina erzählt von einer kindlichen Fantasie, die merklich von populären Action- und Comic-Filmen geprägt ist. In mehreren Zum Inhalt: Szenen wechselt der Film fließend die Erzählebene und zeigt die Fantasien und Tagträume der neunjährigen Jo. Unsere exemplarische Szenenanalyse erklärt Kindern, welche Stilmittel der Film einsetzt, um zwischen Fantasie und Wirklichkeit zu unterscheiden. Das Video kann im Unterricht verwendet werden und ist auch Teil des Zum Inhalt: Arbeitsblatts zu "Supa Modo" (Aufgabe 2).

Wichtiger Hinweis:

Die wichtigsten Begriffe aus der Video-Analyse finden sich übrigens auch im Glossar von kinofenster.de, zum Beispiel: Zum Inhalt: Kameraperspektive, Zum Inhalt: Farbgebung, Zum Inhalt: Kostümbild und Zum Inhalt: Schauplatz.

Supa Modo, Videoanalyse (Filmausschnitte: © One Fine Day Films)

Hier können Sie die Videoanalyse auch im Textformat nachlesen:

Filmszene: Jo: "Du hast wohl deine Mission vergessen! – Nein, habe ich nicht Sensai. – Und was deine Mission? – Ich muss alle retten und dann kann ich endlich fliegen!"

Sprecher: In dem Film "Supa Modo" wäre die neunjährige Jo am liebsten selbst eine Superheldin. Superhelden, glaubt Jo, sind unsterblich. Sie selbst ist nämlich krank und wird in wenigen Wochen sterben. In dieser Zum Inhalt: Szene stellt Jo sich gleich eine Fantasie vor. In ihrer Fantasie hat sie Superkräfte wie in einem Actionfilm. Mit den Superkräften kann sich Jo auch gegen die anderen Kinder wehren, die hier vor dem Haus heimlich über sie reden.

Filmszene: Junge: "Wenn sie stirbt, glaubst du, sie spukt weiter hier als Geist herum? Heh?"

Sprecher: Aber woran merken wir eigentlich, dass der Film uns Jos Fantasie zeigt? Schaut einmal genau hin, wie sich der Ort und wie sich Jos Kleidung verändern. Den Ort, an dem ein Film spielt, nennt man Schauplatz (Glossar: Zum Inhalt: Drehort/Set). Die Kleidung einer Filmfigur nennt man Zum Inhalt: Kostüm.
An welchem Schauplatz ist Jo zu sehen? Und welches Kostüm trägt sie dort?

Filmszene: Jo wird in ihrer Fantasie zu einer Superheldin, während die Kinder vor ihrem Fenster über sie reden und mit einem Ball spielen. – Mädchen: "Also mir soll sie mit ihrer Hexerei vom Leib bleiben … Hey, du hast den Ball kaputt gemacht!“

Sprecher: Und plötzlich ist die Fantasie wieder vorbei. Erinnert ihr euch daran, dass Jo im Film mehrfach in einem Wald zu sehen ist? Immer trägt sie dort ihr Superhelden-Kostüm: einen Umhang und eine Mütze. Zu Hause hat sie hingegen einen Schlafanzug an. Und wenn sie keine Mütze trägt, können wir sehen, dass sie keine Haare mehr hat. Weil sie krank ist. Aber es gibt noch mehr zu beobachten. Wir schauen uns die Szene noch ein zweites Mal an.

Fantasie und Wirklichkeit werden unterschiedlich inszeniert

Sprecher: Diesmal schauen wir auf zwei andere Dinge: Auf die Farben (Glossar: Zum Inhalt: Farbgestaltung) und auf die Zum Inhalt: Einstellungen der Kamera:

Die Farben erzählen hier etwas über die Gefühle der Hauptfigur. In dieser Szene sind die Farben zunächst blass und dunkel. Die Wände, der Fensterrahmen, die Kleidung von Jo: Alles ist grau, weiß oder braun. Alles wirkt ein wenig traurig.

Je nach dem, wo die Kamera steht, sehen wir die Figuren in einem Film unterschiedlich. Die anderen Kinder sehen wir von weiter weg. Genauer: Wir sehen sie so, wie Jo sie sieht, durch das Fenster. Die Kamera nimmt also Jos Blick (Glossar: Zum Inhalt: Subjektive Kamera) ein. Jo hingegen sehen wir immer aus der Nähe. Wir können uns vorstellen, wie sie sich gerade fühlt.

Schaut jetzt noch einmal genau hin, was sich in Jos Fantasie verändert!

Szene: Jos Fantasie

Sprecher: Der Regisseur Likarion Wainaina hat Jos Fantasie in kräftigen, bunten Farben dargestellt. Habt ihr gemerkt, dass sich hier auch die Kamera zum ersten Mal bewegt (Glossar: Zum Inhalt: Kamerabewegungen)? Auch dadurch wirkt Jo in ihrer Fantasie lebendiger. Der Film erzählt uns durch diese Unterschiede, was wirklich passiert ist und was sich Jo nur vorgestellt hat. Und trotzdem hat die Fantasie für Jo etwas verändert. Was glaubt ihr: Wie fühlt sie sich hier am Ende der Szene?

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