Kategorie: Im Kino
"Thilda & die beste Band der Welt"
Los Bando
Musikalisches Roadmovie über eine Teenager-Band aus Norwegen, die durch und auf ihrem Weg zu einem Rockwettbewerb, gemeinsam wachsen
Unterrichtsfächer
Thema
"Follow your dreams" steht auf der Autogrammkarte, die Grim vor Jahren von seinem Idol, dem Schlagzeuger "The Hammer", bekommen hat. Seitdem träumen er und sein Freund Aksel davon, mit ihrer Band "Los Bando Immortale" auf der Bühne Erfolge zu feiern und weltberühmt zu werden. Als sie zum norwegischen Rockwettbewerb nach Tromsø eingeladen werden, scheinen sie ihrem Ziel ein Stück näher zu kommen. Doch da fangen die Probleme erst an: Aksel ist nämlich ein furchtbar schlechter Sänger – und statt seinem Freund die Wahrheit zu sagen, hat Grim bislang heimlich am Computer dessen Stimme bearbeitet. Zudem brauchen sie dringend einen Bassisten, aber zum Casting kommt nur die neunjährige Cellistin Thilda, die allerdings auf ihrem Instrument ordentlich rocken kann. Und schließlich wissen sie nicht, wie sie ohne Auto und Geld zum Wettbewerb kommen sollen. Zum Glück können sie den etwas älteren Martin überreden, der zwar keinen Führerschein hat, aber für die Band kurzerhand den Kleinbus seines Bruders klaut.
Drei Jungen und ein Mädchen im Alter von neun bis 17 Jahren gemeinsam "on the road" – kein Wunder, dass die Gruppe jede Menge Abenteuer erlebt und allerlei kuriose Begegnungen auf ihrer Fahrt macht. Ihre Reise führt sie quer durch Norwegen, dessen Landschaft die Kamera eindringlich ins Bild setzt. "Thilda & die beste Band der Welt" ist ein klassisches Zum Inhalt: Roadmovie mit Rock-Soundtrack (Glossar: Zum Inhalt: Filmmusik) und zugleich eine Zum Inhalt: Coming-of-Age-Geschichte. Dem Zum Inhalt: Genre Roadmovie entsprechend steht dabei auch die "innere Reise" der Figuren im Mittelpunkt. Alle haben – neben der Teilnahme am Wettbewerb – persönliche Gründe für den Aufbruch nach Tromsø. So möchte Grim etwa seinen sich streitenden Eltern entkommen und Thilda endlich Anschluss und Anerkennung finden. Trotz aller Unterschiede und mancher Reibereien raufen sich die vier zu einem Team zusammen und stehen einander bei. Das Mädchen Thilda ist dabei keineswegs – wie der deutsche Verleihtitel nahelegt – die Hauptfigur, aber sie treibt die Handlung voran und beweist, obwohl sie die Jüngste ist, stets einen kühlen Kopf.
"Thilda & die beste Band der Welt" bietet in den Fächern Deutsch, Ethik und Religion einen guten Ausgangspunkt, um sich über die Themen Freundschaft, Zusammenhalt und Träume zu unterhalten. Dabei kann nachgezeichnet werden, wie die vier zusammenwachsen und welche Konflikte sie gemeinsam durchstehen. So stellt sich etwa die Frage, warum Grim seinem Freund Aksel nicht sagt, dass er "wie eine Makrele" singt. Ein vertiefendes Gespräch über die Erwartungen der Schüler/-innen an Freundschaften ist hier sinnvoll. Für die höheren Jahrgänge lassen sich die Dramaturgie des Films als Heldenreise und die Besonderheiten des Roadmovie-Genres analysieren. Im Musikunterricht kann die identitätsstiftende Bedeutung von Musik thematisiert werden. Möglicherweise regt der Film dazu an, im Klassenverband gemeinsam ein Stück einzustudieren oder gar einen eigenen Rockwettbewerb zu veranstalten.