Ist es möglich, dass eine Frau von dem Geist ihrer Urgroßmutter besessen ist und immer wieder die Kontrolle über ihr Handeln verliert? Der einstige Polizist John "Scottie" Ferguson, der vor kurzem aufgrund seiner Höhenangst den Dienst quittieren musste, mag diese Geschichte über Madeleine, die Frau eines alten Bekannten, nicht recht glauben. Als er in dessen Auftrag dennoch mit Nachforschungen beginnt, bröckeln seine Zweifel allmählich. Fasziniert folgt er der schönen Frau und verliebt sich schließlich sogar leidenschaftlich in sie. Doch wird er Zeuge, wie sich Madeleine in den Tod stürzt. Umso irritierter ist Scottie, als er wenige Monate später einer Frau begegnet, die Madeleine bis aufs Haar gleicht.

Um die Wahrnehmung geht es in dem Zum Inhalt: Thriller von Alfred Hitchcock – und vor allem um die Täuschungen, denen diese unterliegen kann. Von Beginn an entfaltet der Film ein dichtes Netz von Bildern, Abbildern und Spiegelungen und spielt somit mit der Unterscheidung zwischen Realität und Illusion. Insbesondere die durchdachte Zum Inhalt: Farbgestaltung mit einem auffälligen Rot-Grün-Kontrast, die Figuren und ihre Gefühlszustände sowie Realitätsebenen visuell kenntlich macht, wird dabei zu einem entscheidenden dramaturgischen Mittel. Mustergültig setzt Hitchcock in "Vertigo – Aus dem Reich der Toten" zudem sein Markenzeichen des Zum Inhalt: Suspense ein, indem er den Zuschauenden etwa nach der Hälfte des Films einen Wissensvorsprung gegenüber Scottie verschafft und sie umso mehr um den Protagonisten bangen lässt. So wandelt sich die glaubwürdig etablierte Geistergeschichte schließlich zum Thriller um einen Mordkomplott.

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Nachdrücklicher noch als der Kriminalfall wirkt die persönliche Geschichte von Scottie. Dieser verfällt nach und nach in eine wahrhafte Obsession für Madeleine, die sich sowohl visuell als auch akustisch in dem stetig wiederkehrenden Spiralmotiv findet. So will Scottie auch um jeden Preis ihre Doppelgängerin nach dem Ebenbild seiner verstorbenen Liebe gestalten. Aus dieser Perspektive lässt sich nicht nur die Darstellung von Traum, Wahn und Wirklichkeit im Kino analysieren, sondern auch das Frauenbild von "Vertigo" : Denn ordnet sich Madeleine den Wunschvorstellungen der Männer bedingungslos unter, so zeichnet sich eine gute Freundin von Scottie gerade durch ihr Selbstbewusstsein und ihre Unabhängigkeit aus – von Scottie wird sie jedoch kaum beachtet.

Wichtiger Hinweis:

Das Zum Inhalt: Lehrer Hitchcock - alle ArbeitsblätterArbeitsblatt 5 in diesem Dossier beschäftigt sich mit dem Film "Vertigo" .

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