Kategorie: Unterrichtsmaterial
Nouvelle Vague – Alle Arbeitsblätter
Neun Aufgaben zur Nouvelle Vague (zu den Filmen "Sie küssten und sie schlugen ihn" , "Hiroshima mon amour" , "Außer Atem" , "Cléo – Mittwoch zwischen 5 und 7" , "Schießen Sie auf den Pianisten" und "Eine Frau ist eine Frau" sowie zu Paris im Film und den Frauen der Nouvelle Vague für die Klassen 9/10 und Oberstufe)
Aufgabe 1: Arbeitsblatt zum Film "Außer Atem" (F 1960, Regie: Jean-Luc Godard)
Fächer: Deutsch, Französisch ab Oberstufe
Vor der Filmsichtung:
a) Sehen Sie sich die folgende Zum Inhalt: Szene aus dem Film "Außer Atem" an, in der die US-amerikanische Studentin Patricia und der französische Kleinkriminelle Michel über einen Boulevard in Paris bummeln. Charakterisieren Sie die beiden Protagonist/-innen mit Hilfe von aussagekräftigen Attributen. Analysieren Sie die filmästhetischen Mittel dieser Szene (beispielsweise Zum Inhalt: Musik, Zum Inhalt: Bildkomposition, Zum Inhalt: Einstellungen, Zum Inhalt: Kameraperspektiven und Zum Inhalt: –bewegungen) und erläutern Sie deren Wirkung.
Timecode: 00:09:38-00:12:45 (der Timecode bezieht sich auf die VoD-Fassung auf Amazon Prime)
b) Mit seinem Spielfilm-Debüt "Außer Atem"
(F 1959) wurde der französische Regisseur Jean-Luc Godard bekannt. Der Film war als Hommage an das Genre Film Noir gedacht.
Erschließen Sie mit einer Partnerin/einem Partner, welche erzählerischen und filmästhetischen Mittel dieses Genre auszeichnen. Nutzen Sie dazu folgende beiden kinofenster.de-Quellen:
Zum Inhalt: Film Noir und Zum externen Inhalt: Film Noir – Welt der Alpträume (öffnet im neuen Tab).
Tauschen Sie sich im Plenum aus und halten Sie die Ergebnisse fest.
c) Jean-Luc Godard gilt neben Francois Truffaut, Eric Rohmer, Claude Chabrol und Jacques Rivette als wichtigster Regisseur der Nouvelle Vague. Dabei handelt es sich um eine Bewegung von vorwiegend französischen Autorenfilmer/-innen, die ab Ende der 1950er-Jahre in Erscheinung trat und für eine neue Filmästhetik stand. Maßgeblich hierfür war beispielsweise der Einsatz von leichteren Kameras, bisweilen auch Handkameras. Diese zeichnen sich durch eine deutlich stärkere Lichtempfindlichkeit aus. Diese kameratechnischen Innovationen erleichterten, an Zum Inhalt: Originalschauplätzen zu drehen statt Kulissen im Studio aufzubauen. Ebenso spielte der Einsatz von Musik eine bedeutenden Rolle – neben dem klassischen Zum Inhalt: Score (der eigens für den Film komponierten, häufig symphonischen Musik) wurden in den Filmen auch Songs der Popkultur verwendet.
Teilen Sie sich in drei Gruppen (A, B und C) ein und sehen sich arbeitsteilig folgende Szenen an. Untersuchen Sie, welche filmästhetischen Mittel dem Film Noir und welche der Nouvelle Vague zugeordnet werden können. Füllen Sie dazu die unten stehende Tabelle aus. Präsentieren Sie anschließend den anderen Gruppen Ihre Szene und die dazugehörigen Ergebnisse, die Sie erläutern.
Gruppe A: Michel fährt nach Paris (Timecode: 00:01:43-00:04:53)
Gruppe B: Michel will sein Geld abholen (Timecode: 00:13:43-00:17:23)
Gruppe C: Patricia und Michel unterwegs (Timecode: 00:19:45-00:22:59
Wahl der Schauplätze (Studio, Originalschauplätze) | Originalschauplätze | x | |
Einstellungen | |||
Kamera-Bewegungen | |||
Musik | |||
Lichtgestaltung (beispielsweise Kunst, Low-Key-Beleuchtung etc.) | |||
Montage (beispielsweise Schuss-Gegenschuss-Technik bei Dialogen, Jump Cuts etc.) | |||
Einsatz von Rückblenden | |||
Handlung im Großstadtmilieu | |||
Anti-Held/-in als Protagonist/-in | |||
klare Geschlechterrollen (beispielsweise Femme Fatale, unsentimentale Männer) | |||
Unterschiedliche Ebenen der Erzählung (beispielsweise Metalepsen und/oder direktes Ansprechen der Zuschauenden) |
Während der Filmsichtung:
d) Achten Sie auf weitere filmästhetische oder erzählerische Mittel, die dem Film Noir oder/und der Nouvelle Vague zugeordnet werden können.
Nach der Filmsichtung:
e) Vergleichen Sie Ihre Ergebnisse und tauschen Sie sich darüber aus, was Sie besonders überrascht und/oder berührt hat.
f) Erläutern Sie, warum Patricia Michel verraten hat.
g) Diskutieren Sie anhand der Kriterien der Tabelle und Ihrer Kenntnis von zeitgenössischen Spielfilmen und Videoclips, inwieweit "Außer Atem" sechzig Jahre nach der Uraufführung noch modern wirkt.
h) Stellen Sie sich vor, Sie arbeiten für den Filmverleih, der eine Neuveröffentlichung von "Außer Atem" als Video Demand, DVD und Blue-ray plant. Sie sind verantwortlich für einen kurzen Werbetext, der auf der Rückseite des Covers oder beim VoD-Anbieter zu finden ist. Verfassen Sie einen prägnanten Text (maximal 500 Zeichen), der auf Inhalt des Films und auf einige filmästhetischen Mittel (vgl. Aufgabe c) eingeht.
i) Stellen Sie sich Ihre Texte vor und geben Sie einander kriterienorientiertes Feedback.
Aufgabe 2: Arbeitsblatt zum Film "Cléo – Mittwoch zwischen 5 und 7" (F 1961, Regie: Agnès Varda)
Fächer: Deutsch, Französisch, Ethik, Philosophie, Kunst ab Klasse 9, ab 14 Jahren
Vor der Filmsichtung:
a) Analysiert die beiden Filmplakate von "Cléo – Mittwoch zwischen 5 und 7"
Das Originalposter von 1962 zeigt ein Standbild aus der ersten Hälfte des Films, die Neuauflage von 2012 ein Standbild aus der zweiten Filmhälfte.
Geht auf folgende Aspekte ein:
• Wie wirkt die Protagonistin Cléo auf euch?
• Welche Hinweise zu Thema und Handlung könnten die Bilder zusammen mit dem Filmtitel geben?
• Aus welchen Gründen wurde vermutlich für den Kinostart der restaurierten Filmfassung im Jahr 2012 das neue Filmplakat gestaltet?
Während der Filmsichtung:
b) Achtet auf die Hauptfigur Cléo. Notiert eure Beobachtungen stichpunktartig unmittelbar nach der Filmsichtung:
1. Welche Fragen und Konflikte beschäftigen sie?
2. Wie wird Cléo im Film dargestellt?
3. Inwiefern verändert sich Cléo, beziehungsweise ihre Darstellung im Verlauf des Films?
4. Mit welchen filmsprachlichen Mitteln wird ihre Entwicklung verdeutlicht?
Nach der Filmsichtung:
c) Tauscht euch im Plenum über eure Beobachtungen und Notizen zu b) aus. Vergleicht eure Ergebnisse mit den Vermutungen aus Aufgabe a).
d) Ordnet den Standbildern jeweils die passende Bildunterschrift zu. Was könnte Cléo jeweils denken und fühlen?
1
2
3
4
5
6
7
8
A) Beim Besuch bei der Kartenlegerin prüft Cléo ihr Spiegelbild.
B) Nach einem gemeinsamen Kinobesuch lässt Cléos Freundin ihren Handspiegel fallen.
C) Der Soldat Antoine begleitet Cléo auf der Busfahrt vom Park zum Krankenhaus.
D) Cléo kauft im Hutgeschäft einen neuen Hut.
E) Cléo studiert mit ihrem Pianisten und dem Komponisten neue Liedern ein.
F) Zuhause erwartet Cléo Besuch von ihrem Liebhaber.
G) Unterwegs in den Straßen von Paris gesellt sich Cléo am Tatort eines Verbrechens zu einer Menschenmenge. Man munkelt, es hätte einen Toten gegeben.
H) Im Café berichtet Cléo ihrer Angestellten Angèle von der düsteren Vorhersage der Kartenlegerin.
e) Analysiert in den Standbildern die filmsprachlichen Mittel und ihre Wirkung ( Zum Inhalt: Kameraeinstellungen, Zum Inhalt: Kameraperspektiven, Zum Inhalt: Kostüm, Ausstattung, Zum Inhalt: Bildkomposition, Zum Inhalt: Farbgestaltung). Geht darauf ein, welche Parallelen und/oder Veränderungen erkennbar sind.
f) Interpretiert die Bedeutung der Spiegel oder Fensterscheiben, bzw. der Spiegelungen über Cléos Sicht auf sie selbst. Inwiefern spiegeln diese auch die Entwicklung Cléos Charakters ?
g) Fasst Cléos Charakterentwicklung im Plenum mithilfe eurer Ergebnisse aus f) zusammen:
1. Cléo bezeichnet sich im Verlauf des Films mehrmals selbst als "poupée", als Puppe. Nehmt Stellung zu dieser Selbstbezeichnung.
2. Wer oder was läutet die Veränderung von Cléos Selbstwahrnehmung ein – und in der Folge auch die Veränderung ihrer Darstellung im Film?
3. Welche Kritik an Frauenbildern in Gesellschaft und Medien sowie dem sogenannten „male gaze“, dem männlichen Blick, klingt hier an?
4. Inwiefern ist diese Kritik aus heutiger Sicht nach wie vor relevant? Findet Beispiele aus anderen Medien und euerm Alltag.
h) Erstellt eigene Fotoporträts.
Schlüpft in die Rolle einer Fotografin/eines Fotografen und porträtiert einen anderen Menschen.
Ziel ist es, ein möglichst treffendes Porträt aufzunehmen, das bestimmte Eigenschaften, Gedanken oder Gefühle des oder der Porträtierten offenlegt.
1. Überlegt zunächst gemeinsam mit euerm Modell, was das Porträt vermitteln soll und wie und wo ihr es aufnehmt: Mit welchen Mitteln gestaltet ihr das Foto und beeinflusst somit dessen Wirkung (beispielsweise Kameraeinstellung, -perspektive, Bildkomposition, Requisiten, Licht, Farbe)?
Tipp: Die Ergebnisse eurer Standbildanalysen in d) können euch Ideen geben.
2. Druckt euer aussagekräftigstes Foto aus. Wenn ihr die Fotografie gut geplant habt, ist eine Nachbearbeitung des Bildes wahrscheinlich nicht notwendig.
3. Stellt eure Porträts in der Klasse aus. Analysiert und interpretiert gegenseitig eure Fotos bei einem Gallery Walk.
4. Erörtert im Plenum, inwiefern Geschlechterrollen in euren Aufnahmen eine Rolle spielen.
5. Diskutiert, welches Frauenbild heutzutage in den sozialen Medien dominiert. Geht dabei auf das sogenannte Duckface und Fish Gape ein.
Optional zur Vertiefung:
i) Analysiert den Filmausschnitt (TC 00:46:00:47:20) Cléo verlässt nach einem kurzen Besuch das Künstlercafé Café du Dôme und läuft durch die Straßen.
• Was ist besonders prägnant oder auffällig – auf der Ebene der Handlung sowie in Hinblick auf die filmästhetische Gestaltung?
• Inwiefern handelt es sich um eine Zum externen Inhalt: Schlüsselszene (öffnet im neuen Tab)?
• Wer sieht hier wen an? Was drücken die Blicke aus? Wie sind die Blicke filmisch konstruiert (subjektive/objektive Kamera)? Wie wirkt die Szene auf euch?
• Fasst eure Ergebnisse zusammen.
j) Analysiert die Rolle der Filmmusik:
• Inwiefern spiegelt der Zum Inhalt: Score die Entwicklung der Protagonistin?
• Inwiefern kommentiert die Zum Inhalt: Source-Musik den Entwicklungsprozess von Cléo?
Tipp: Auf der Webseite der Regisseurin Agnès Varda findet ihr eine der Zum externen Inhalt: musikalischen Schlüsszelszenen (öffnet im neuen Tab).
Weitere Informationen und Dokumente zur Musik des Films, wie Hinweise zum Soundtrack oder die Liedtexte, lassen sich im Internet gut recherchieren.
k) Analysiert die Rolle des Films im Film: Welche Funktion besitzt der Zum Inhalt: Stummfilm, den Cléo und ihre Freundin im Kino sehen?
Aufgabe 3: Aufgabe 2: Cinécriture – Agnès Varda und der Autorenfilm
Fächer: Deutsch, Französisch, Kunst ab Oberstufe, ab 16 Jahren
Vor der Filmsichtung:
a) Erstellen Sie ein gemeinsames Online-Dokument, in dem Sie die Merkmale der Nouvelle Vague auflisten (beispielsweise mithilfe von Zum externen Inhalt: Google Docs (öffnet im neuen Tab), Zum externen Inhalt: edupad.ch (öffnet im neuen Tab), Zum externen Inhalt: zumpad.zum.de (öffnet im neuen Tab) oder vergleichbaren digitalen Tools). Nutzen Sie dazu folgende Artikel als Grundlage Ihrer Recherche:
a. Zum Inhalt: "Die Nouvelle Vague – Kino in der ersten Person Singular"
b. Zum externen Inhalt: Movie-college.de: Nouvelle Vague (öffnet im neuen Tab)
c. Zum externen Inhalt: Arte.tv: FlickFlack (öffnet im neuen Tab)
d. Zum externen Inhalt: Deutschlandfunk.de: Was machen Autoren im Autorenkino (öffnet im neuen Tab)
Während der Filmsichtung:
b) Sehen Sie sich den Film "Cléo – Mittwoch zwischen 5 und 7" von Agnès Varda an, der zu den Schlüsselfilmen der Nouvelle Vague gehört. Achten Sie auf filmästhetische und erzählerische Mittel der Nouvelle Vague. Machen Sie sich unmittelbar nach der Sichtung Notizen.
Nach der Filmsichtung:
c) Vergleichen Sie Ihre Ergebnisse und erörtern Sie am Beispiel des Films, was diese Bewegung auszeichnet.
d) Diskutieren Sie den Begriff des Zum externen Inhalt: auteur (öffnet im neuen Tab) am Beispiel von Agnès Varda:
• Recherchieren Sie zu zweit oder in Kleingruppen den Begriff Autorenfilm und fassen Sie die Bedeutung in eigenen Worten zusammen. Tragen Sie Ihre Definitionen im Plenum zusammen.
• Nehmen Sie Stellung zu Agnès Vardas Beschreibung ihres Filmschaffens und vergleichen Sie den von ihr geprägten Begriff der "Cinécriture" – eine Wortneuschöpfung bestehend aus "cinéma" (Kino) und "écriture" (Schreiben) – mit Ihrer Definitionen des Autorenkinos.
"Cinécriture“ umfasst die Gesamtheit der Spaziergänge und Erkundungen, der Entscheidungen, die Inspiration, die Wörter, die man schreibt, den Dreh, die Montage: ein Film ist das Ergebnis all dieser verschiedenen Momente."
(Agnès Varda zitiert nach. Jefferson Kline: Agnès Varda. Interviews. University Press of Mississippi 2015. Übersetzung ins Deutsche von Marguerite Seidel)
e) Diskutieren Sie im Plenum, inwiefern kann man Agnès Varda als Autorin mit eigener Handschrift ("cinécriture") bezeichnen? Welche Fragen gibt es diesbezüglich noch zu klären? Gehen Sie dabei auch darauf ein, warum die die Nouvelle Vague zum sogenannten Autorenkino gezählt wird.
f) Überprüfen Sie Ihre Einordnung anhand der Filmbesprechung von "Cléo – Mittwoch zwischen 5 und 7" .
g) Tauschen Sie sich im Plenum darüber aus, welche aktuell aktiven Filmschaffenden als Autor/innen bezeichnet werden können? Vergleichen Sie deren Themen und Filmästhetik mit "Cléo – Mittwoch zwischen 5 und 7" .
h) Organisieren Sie eine Talkshow zur Streitfrage "Filmklassiker: Was geht mich das an? Verstaubt oder ewig jung?".
Sammeln Sie Pro- und Kontra-Argumente in einem Thesentopf und verteilen Sie die Rollen (Moderator/in, Pionier/-in des Autor/-innenfilms, junge/r Filmemacher/in …, Zuschauende).
Führen Sie die Talkshow durch.
Aufgabe 4: Arbeitsblatt zum Film "Schießen Sie auf den Pianisten" (F 1960, Regie: François Truffaut)
Fächer. Deutsch, Französisch ab Klasse 9, ab 14 Jahren
Vor der Filmsichtung:
a) Mit seinem Debütfilm "Sie küssten und sie schlugen ihn"
(F 1959) wurde der französische Regisseur François Truffaut bekannt. Sein zweiter Spielfilm "Schießen Sie auf den Pianisten"
war als Hommage an das Genre Film Noir gedacht.
Erschließt in Partnerarbeit, welche erzählerischen und filmästhetischen Mittel dieses Genre auszeichnen. Nutzt dazu folgende Quellen als Ausgangspunkt eurer Recherche:
Zum Inhalt: Glossar-Eintrag zum Film Noir und Zum Inhalt: Film Noir – Welt der Alpträume.
Tauscht euch im Plenum aus und haltet die Ergebnisse fest.
b) François Truffaut gilt neben Jean-Luc Godard, Eric Rohmer, Claude Chabrol und Jacques Rivette als wichtigster Regisseur der Nouvelle Vague. Ab Ende der 1950er-Jahre drehten diese Filmemacher mit leichteren Kameras, bisweilen auch mit Handkameras. Diese waren deutlich lichtempfindlicher, was ermöglichte, an Zum Inhalt: Originalschauplätzen zu drehen. Der Einsatz von Zum Inhalt: Musik spielte eine wichtige Rolle – neben dem klassischen Score (der eigens für den Film komponierten, häufig symphonischen Musik) wurden in den Filmen auch Songs der Popkultur verwendet. Auch in der Erzähltechnik fanden sich Neuerungen. Motivische Zitate verwiesen auf andere Filme, die Zuschauenden sollten sich nicht einer Illusion hingegeben, sondern sich stets bewusst werden, dass sie einen Film sehen.
Seht euch folgende beiden Szenen an, in denen Charlie Kohler nach Hause kommt und die Nacht mit einer Nachbarin verbringt (TC 0:16:39-0:21:11) und Charlie und Lena sich auf dem Weg in die Provinz befinden (TC 1:03:58-1:06:08). Untersucht, welche filmästhetischen Mittel dem Film noir und/oder welche der Nouvelle Vague zugeordnet werden können.
Während der Filmsichtung:
b) Achtet auf weitere filmästhetische Mittel, die dem Film Noir und welche der Nouvelle Vague zugeordnet werden können.
Nach der Filmsichtung:
c) Fasst die Handlung des Filmes als Text von etwa 120-150 Wörtern zusammen.
e) Vergleicht eure Ergebnisse der Aufgaben d) und c). Tauscht euch darüber aus, was euch (nicht) gefallen hat.
f) Recherchiert die Biografie des Hauptdarstellers Charles Aznavour. Nutzt folgenden Zum externen Inhalt: SWR-Artikel (öffnet im neuen Tab) als Ausgangspunkt eurer Recherche.
Beurteilt seine schauspielerische Leistung. Geht auf Mimik, Gestik, Präsenz und Körperspannung ein.
g) Verfasst eine Filmkritik, die eure Ergebnisse aus den Aufgaben a-f) zusammenführt. Ihr könnt mit einem Aufgaben-Aspekt eurer Wahl beginnen, beispielsweise mit der Zusammenfassung der Handlung. Am Ende des Textes sollte in jedem Fall euer Urteil (Aufgabe e) stehen.
h) Stellt euch eure Filmkritiken gegenseitig vor und gebt einander kriterienorientiertes Feedback.
Aufgabe 5: Arbeitsblatt "Eine Frau ist eine Frau" (F 1961, Regie: Jean-Luc Godard)
Fächer. Deutsch, Französisch ab Oberstufe, ab 16 Jahren
Vor der Filmsichtung:
a) Sehen Sie sich den folgenden Filmausschnitt aus "Eine Frau ist eine Frau" an.
TC 00:23:03-00:23:57 (der Timecode bezieht sich auf die VoD-Fassung auf Amazon Prime)
b) Fassen Sie anschließend den Inhalt des Dialoges zwischen Protagonistin Angela und ihrem Freund Émile zusammen.
c) Diskutieren Sie, um welches Genre es sich bei "Eine Frau ist eine Frau" handeln könnte. Stellen Sie darauf basierend Vermutungen an, was Émile auf Angelas Satz, "Ich möchte ein Kind", erwidern wird.
d) Überprüfen Sie Ihre Vermutungen und sehen Sie sich die Szene bis TC 00:26:22 an. Erläutern Sie anschließend, warum die Zum Inhalt: Szene trotz des ernsten Themas witzig wirkt.
e) Sehen Sie sich die Szene nun noch einmal an (TC 00:23:03-00:26:22). Achten Sie dabei auf den Einsatz filmästhetischer Mittel (beispielsweise Zum Inhalt: Kamerabewegungen und Zum Inhalt: Musik) und erklären Sie anschließend deren Wirkung.
f) Modifizieren Sie Ihre Vermutung(en) hinsichtlich des Genres unter Einbeziehung Ihrer Ergebnisse der Aufgaben d) und e).
g) Rekapitulieren Sie Ihre Kenntnisse zur Nouvelle Vague und formulieren Sie eine Hypothese, warum "Eine Frau ist eine Frau" trotz vermeintlicher formaler Abweichungen zur Nouvelle Vague gezählt wird.
Während der Filmsichtung:
h) Achten Sie auf erzählerische und filmästhetische Mittel, die Ihre Hypothese stützen. Machen Sie sich unmittelbar nach der Filmsichtung Notizen.
Nach der Filmsichtung:
i) Tauschen Sie sich im Plenum zu Ihren Sichtungseindrücken aus und vergleichen Sie Ihre Ergebnisse aus Aufgabe h).
j) In der Nouvelle Vague finden sich Verweise auf die Filmgeschichte und/oder auf die Vorbilder der Regisseur/-innen. Welche Verweise finden Sie in "Eine Frau ist eine Frau" ?
k) Regisseur Jean-Luc Godard besetzte mit Anna Karina, Jean-Paul Belmondo und Jean-Claude Brialy keine professionellen Sänger-/innen und Tänzer/-innen. Erörtern Sie, wie sich dies aus dem Konzept der Nouvelle Vague und der Kritik ihrer Vertreter/-innen an der bisherigen französischen Kinotradition erklären lässt.
l) Teilen Sie sich in vier Gruppen auf und bereiten Sie Präsentationen zu den Biografien und zum künstlerischen Schaffen von Jean-Luc Godard, Anna Karina, Jean-Paul Belmondo und Jean-Claude Brialy vor. Arbeiten Sie mit Ausschnitten aus ausgewählten Spiel- und Dokumentarfilmen. Stellen Sie dar, inwiefern sich der ästhetische Anspruch der Nouvelle Vague in dem späteren Schaffen der vier Künstler/-innen (nicht) widerspiegelt.
Nutzen Sie folgende Quellen als Ausgangspunkt Ihrer Recherche:
Jean-Luc Godard:
Zum externen Inhalt: zeit.de: Kino heißt, glauben zu machen (öffnet im neuen Tab) (kostenloser Zugang, einmalige Registrierung notwendig)
Anna Karina:
Jean-Paul Belmondo:
- Zum externen Inhalt: saarbruecker-zeitung.de: Diese 1000 Leben sind zu schnell vergangen (öffnet im neuen Tab)
- Zum externen Inhalt: nzz.ch: Belmondo erhält die Goldene Palme für sein Lebenswerk (öffnet im neuen Tab)
Jean-Claude Brialy:
Zum externen Inhalt: spiegel.de: Tod einer Kino-Legende (öffnet im neuen Tab)
j) Präsentieren Sie Ihre Ergebnisse und geben Sie einander kriterienorientiertes Feedback.
Aufgabe 6: Arbeitsblatt "Die Frauenfiguren der Nouvelle Vague"
Fächer: Deutsch, Französisch, Philosophie ab Oberstufe, ab 16 Jahren
a) Sehen Sie sich den ARTE-Magazin-Beitrag Zum externen Inhalt: La Nouvelle Vague (öffnet im neuen Tab) an und geben Sie in eigenen Worten wieder, welche filmästhetischen Neuerungen die Nouvelle Vague auszeichnet.
b) Der Beitrag zeigt eine der ikonografischen Szenen aus : Die US-amerikanische Studentin Patricia Franchini (gespielt von Jean Seberg) verkauft auf einem Boulevard Zeitungen. Charakterisieren Sie Patricia mit aussagekräftigen Attributen.
c) Erläutern Sie, inwieweit Jean Sebergs äußere Erscheinung dem damaligen Schönheitsideal in Westeuropa entsprach. Sehen Sie sich dazu noch einmal die letzten zwei Minuten des ARTE-Beitrags an und skimmen Sie den Artikel Zum externen Inhalt: Der Traum vom gesunden Schönheitsideal (öffnet im neuen Tab) hinsichtlich der Informationen über die späten 1950er-Jahre. Diskutieren Sie anschließend unter Bezugnahme Ihrer Kenntnisse zur Nouvelle Vague mögliche Gründe für Godards Besetzungsentscheidung.
d) Sehen Sie die ARTE-Magazin-Beiträge zu zwei bedeutenden Regisseuren der Nouvelle Vague an: Zum externen Inhalt: Francois Truffaut (öffnet im neuen Tab) und Zum externen Inhalt: Eric Rohmer (öffnet im neuen Tab) an. Fassen Sie zusammen, was Sie in den Filmen Truffauts und Rohmers über die Perspektive auf Frauen erfahren.
e) Lesen Sie sich den Kinofenster-Artikel Zum Inhalt: "Die Frauen der Nouvelle Vague" durch. Halten Sie schriftlich Erkenntnisse zu folgenden Aspekten fest:
• die Anzahl an Regisseurinnen, die der Nouvelle Vague zugerechnet werden können
• das Durchschnittsalter der Protagonistinnen
• die Darstellung weiblicher Emanzipation und sich ändernder Geschlechterrollen
f) Vertiefen Sie die Auseinandersetzung zum Artikel "Die Frauen der Nouvelle Vague" in Partner- und/oder Gruppenarbeit anhand ausgewählter Filmbeispiele, die Sie arbeitsteilig untersuchen, beispielsweise (F 1960, Regie: Jean-Luc Godard), "Schießen Sie auf den Pianisten" (F 1960, Regie: Francois Truffaut), "Paris gehört uns" (F 1961, Regie: Jacques Rivette), "Adieu Philippine" (F 1960, Regie: Jacques Rozier), "Lola, das Mädchen aus dem Hafen" (F/I 1961, Regie: Jacques Derny), Zum Filmarchiv: "Cléo – Mittwoch zwischen 5 und 7" (F 1961, Regie: Agnès Verda), Zum Filmarchiv: "Eine Frau ist eine Frau" (F 1961, Regie: Jean-Luc Godard), "Die Karriere der Suzanne" (F 1963, Regie: Eric Rohmer).
Jede Gruppe füllt zu ihrem Film stichpunktartig die folgende Tabelle aus, die als gemeinsames Cloud-Dokument angelegt wird (beispielsweise mithilfe von Zum externen Inhalt: Google Docs (öffnet im neuen Tab), Zum externen Inhalt: edupad.ch (öffnet im neuen Tab), Zum externen Inhalt: zumpad.zum.de (öffnet im neuen Tab) oder vergleichbaren digitalen Tools).
g) Stellen Sie im Plenum kurz Ihren gewählten Film (Plot und Protagonist/-innen) sowie die in der Tabelle dargestellten Aspekte vor.
h) Werten Sie die Ergebnisse der Tabelle aus. Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede werden anhand der ausgewählten Filmbeispiele deutlich?
i) Stellen Sie mit Ihrer Partnerin/Ihrem Partner oder innerhalb Ihrer Gruppe in einem Podcast oder Videoblog dar, wie sich die Nouvelle Vague vom tradierten Rollenbild und Schönheitsideal der Frau der Nachkriegszeit löst. Beleuchten Sie dabei kritisch die von Männern dominierten Produktionsbedingungen der Nouvelle Vague. Orientieren Sie sich am Sprachduktus der ARTE-Beiträge aus den Aufgaben a) und c). Greifen Sie für Ihr Script auf die Ergebnisse der Aufgaben e) und h) zurück.
j) Stellen Sie Ihre Beiträge im Plenum vor und geben Sie einander kriterienorientiertes Feedback.
Aufgabe 7: Arbeitsblatt zu "Sie küssten und sie schlugen ihn" (F 1959, Regie: François Truffaut)
Fächer: Deutsch, Französisch, Darstellendes Spiel ab Klasse 9, ab 14 Jahren
Vor der Filmsichtung:
a) Seht euch die Zum Inhalt: Anfangssequenz des Films "Sie küssten und sie schlugen ihn" an. Tauscht euch anschließend darüber aus, wie sich Antoine fühlt, nachdem die anderen Kinder in die Pause gehen und er nachsitzen muss.
TC 00:00:00-00:05:19
Hinweis: Die Timecodes des Arbeitsblatts beziehen sich auf das Streaming-Angebot bei Zum externen Inhalt: rakuten.tv (öffnet im neuen Tab).
b) Seht euch nun den Rest der Zum Inhalt: Exposition an. Fasst die Lebensumstände des Jungen unmittelbar nach der Sichtung schriftlich zusammen. Geht dabei auf folgende Aspekte ein:
• Wie ist seine Stellung im Klassenverband?
• Wo und wie lebt er?
• Wie ist sein Verhältnis zu seiner Mutter und dem Stiefvater?
TC 00:05:19-00:19:20
c) Vergleicht eure Ergebnisse im Plenum und tauscht euch darüber aus, wie Antoines Situation durch filmästhetische Mittel (beispielsweise Zum Inhalt: Montage, Zum Inhalt: Kameraeinstellungen und Zum Inhalt: -perspektiven) verdeutlicht wird.
d) "Sie küssten und sie schlugen ihn" gilt als Klassiker der Nouvelle Vague. Lest euch folgende Zum externen Inhalt: Definition (öffnet im neuen Tab) und/oder den Zum Inhalt: Kinofenster-Artikel zu der Charakteristik der Filmbewegung durch.
e) Diskutiert im Plenum, welche Elemente der bisher gesehenen Exposition der Nouvelle Vague zugeordnet werden können.
Während der Filmsichtung:
f) Seht euch den Film weiter an und achtet darauf, welche Stilmittel der Nouvelle Vague zugeordnet werden können. Macht euch im Anschluss an die Filmsichtung stichpunktartige Notizen.
Nach der Filmsichtung:
g) Besprecht im Plenum, was euch an dem Film besonders gut/nicht gefallen hat.
h) Vergleicht die Ergebnisse aus Aufgabe f). Bearbeitet zur Vertiefung die folgenden Punkte:
• Fasst zusammen, was ihr über Antoines Freund René erfahren habt und erörtert den Einfluss Renés auf Antonine.
• Stellt dar, wie sich die Mutter nach der Nacht in der Druckerei verhält und wodurch dieser vermeintliche Sinneswandel begründet ist.
• Die Schlusssequenz zeigt, wie Antoine zuerst rennt. Anschließend erfolgt eine Zum Inhalt: Überblendung und die Zum Inhalt: subjektive Kamera blickt aufs Meer. Schließlich läuft Antoine an den Strand, dreht sich um und blickt direkt die Zuschauenden an. Das Bild friert ein.
Interpretiert die Schlusssequenz.
i) Lest euch die ersten vier Absätze des Spiegel-Artikels Zum externen Inhalt: Auf der Suche nach der verlorenen Kindheit (öffnet im neuen Tab) durch und tauscht euch aus, welche autobiografischen Elemente in "Sie küssten und sie schlugen ihn" zu finden sind. Diskutiert anschließend, was Truffaut mit dem Satz "Kino ist wichtiger als das Leben" gemeint haben könnte.
j) Überarbeitet eure Antworten zu Aufgabe e) und f), indem ihr nun auch Bezug auf die autobiografischen Elemente nehmt.
Optional zur Vertiefung:
k) Teilt euch in Kleingruppen ein. Jede Gruppe bearbeitet eine der folgenden Aufgaben.
1) Erstellt eine Präsentation zur Biografie von Francois Truffaut. Nutzt den Spiegel-Artikel Zum externen Inhalt: Auf der Suche nach der verlorenen Kindheit (öffnet im neuen Tab), den Zum externen Inhalt: Artechock-Artikel (öffnet im neuen Tab) zu Truffaut sowie die Dokumentation Zum externen Inhalt: Filme voller Liebe (öffnet im neuen Tab) als Ausgangspunkt eurer Recherche.
2) "Sie küssten und sie schlugen ihn" ist der Beginn eines Filmzyklus zu Antoine Doinel. Recherchiert Inhalt und Rezeption der darauffolgenden Filme "Antoine und Colette" (F 1962), "Geraubte Küsse" (F 1968), "Tisch und Bett" (F 1971) und "Liebe auf der Flucht" (F 1978). Bereitet anschließend eine Präsentation eurer Ergebnisse vor.
3) Truffaut arbeitete an einem Drehbuch, das statt Antoine eine Protagonistin zum Inhalt hatte. Er vollendete dieses Drehbuch jedoch nicht. Die Geschichte der Janine Castang brachte der Truffaut-Schüler Claude Miller 1988 unter dem Titel "Die kleine Diebin" ins Kino. Präsentiert Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu "Sie küssten und sie schlugen ihn" .
4) Stellt euch vor, ihr dreht ein Remake von "Sie küssten und sie schlugen ihn" . Inwieweit würdet ihr Figuren und/oder Handlung verändern, beziehungsweise modernisieren? Verfasst ein Zum externen Inhalt: Exposé (öffnet im neuen Tab), das auch Ideen zu filmästhetischen Mitteln enthalten kann.
l) Präsentiert eure Ergebnisse und gebt einander kriterienorientiertes Feedback.
Aufgabe 8: Arbeitsblatt "Die Darstellung der Stadt in den Filmen der Nouvelle Vague"
Fächer: Deutsch, Französisch, Kunst ab Klasse 9, ab 14 Jahren
Viele Filme der Bewegung sind in Paris angesiedelt, zum Beispiel Zum Filmarchiv: "Cléo – Mittwoch zwischen 5 und 7", Zum Filmarchiv: "Außer Atem" oder Zum Filmarchiv: "Eine Frau ist eine Frau". Sichtet einen oder mehrere Filme oder Filmausschnitte und achtet auf die Darstellung der Stadt Paris.
a) Befasst euch mit dem Zum Inhalt: Schauplatz der Großstadt in den Filmen der Nouvelle Vague. Analysiert Ausschnitte aus einem oder mehreren Filmen zu zweit oder in Kleingruppen. Teilt zuvor die Filmausschnitte auf die Gruppen auf.
1) Überlegt, welche Rolle die Stadt Paris als Schauplatz in den Filmen spielt. Notiert Stichpunkte.
2) Seht euch nun den euch zugeteilten Filmausschnitt an und klärt die Fragen: Was seht ihr von Paris? Was erfahrt ihr über die Stadt? Wie wirkt sie auf euch? Welche filmsprachlichen Mittel kommen zum Einsatz – sowohl auf der visuellen als auf der auditiven Ebene (z.B. Zum Inhalt: Kameraeinstellung, Zum Inhalt: Ton, Zum Inhalt: Montage)?
3) Fasst eure Analyse in Form eines kurzen Steckbriefs zusammen. Geht darin auf folgende Punkte ein: Wovon handelt die Zum Inhalt: Szene? Wo genau in Paris spielt sie? Den Ort könnt ihr per Internetrecherche herausfinden. Welche filmsprachlichen Mittel dominieren? Welche Wirkung geht von diesen Mitteln aus? Welche Rolle spielt die Stadt für die Handlung?
4) Heftet eure Steckbriefe an einen Stadtplan von Paris – entweder in Papierform an ein Plakat oder auf eine digitale Karte.
Tipp: Zur Orientierung findet ihr Stadtpläne mit den Schauplätzen der Filme im Internet.
Zum Filmarchiv: "Cléo – Mittwoch zwischen 5 und 7": Zum externen Inhalt: www.telerama.fr (öffnet im neuen Tab)
Zum Filmarchiv: "Außer Atem": Zum externen Inhalt: www.thecinetourist.net (öffnet im neuen Tab)
Zum Filmarchiv: "Eine Frau ist eine Frau": Zum externen Inhalt: www.thecinetourist.net (öffnet im neuen Tab)
b) Wertet eure Ergebnisse im Plenum aus, vergleicht und diskutiert: Welche Parallelen und Unterschiede gibt es? Welche Absichten verfolgten die Regisseurinnen und Regisseure vermutlich mit der Verknüpfung von fiktionaler Handlung und realen Schauplätzen? Inwiefern handelt es sich bei den Spielfilmen zugleich auch um Zum Inhalt: dokumentarische Porträts von Paris zu Beginn der 1960er-Jahre?
Mögliche Filmausschnitte:
Cléo – Mittwoch zwischen 5 und 7 | Außer Atem | Eine Frau ist eine Frau |
---|---|---|
Timecode: 00:15:10 -00:21:20 Cléo und Angèle fahren nach dem Hutkauf in der rue de Rivoli mit dem Taxi nach Hause. Timecode: 00:40:40-00:44:34 Cléo geht von zu Hause zum Künstlercafé „Café du Dôme“ Timecode: 01:03:50-01:05:05 Cléo fährt zum Parc Montsouris. Der Timecode bezieht sich auf die DVD-Fassung. | Timecode: 00:09:38-00:12:45* Patricia und Michel bummeln über die Avenue der Champs-Elysées in Paris. *Der Ausschnitt ist auch im Zum externen Inhalt: Arte-Beitrag über die Nouvelle Vague (öffnet im neuen Tab) eingebunden. Timecode: 00:18:30-23:30 Michel spaziert und fährt mit Patrizia durch Paris. Timecode: 01:00:15-01:03:08 Michel und Patricia fahren mit dem Taxi vom Flughafen Orly zurück in die Innenstadt. Timecode: 01:06:08-01:09:09 Patricia wird von der Polizei beschattet. Michel folgt ihnen durch die Straßen von Paris. Auf den Champs Elysée jubelt eine Menschenmenge dem Autokorso der französischen und US-amerikanischen Präsidenten De Gaulle und Eisenhower zu. Der Timecode bezieht sich auf die VoD-Fassung auf Amazon Prime. | Timecode: 00:00:00-00:05:00 Angela geht auf dem Weg zur Probe im Cabaret kurz in ein Café und besucht ihren Freund Emile in dessen Buchladen in der Rue du Faubourg Saint Denis. Timecode: 00:13:12-00:15:12 Angela wird von Alfred auf ihrem Weg vom Cabaret nach Hause begleitet. Timecode: 00:52:00-00.53:30 Angela unterhält sich im Hof mit ihrer Freundin Suzanne. Passantinnen und Passanten gehen auf den umliegenden Boulevards ihres Weges. Der Timecode bezieht sich auf die VoD-Fassung auf Amazon Prime. |
Optional zur Vertiefung:
c) Vergleicht die Darstellungen der Großstadt Paris in Nouvelle Vague-Filmen mit den Vorstellungen, die ihr von Paris habt und/oder mit Paris-Bildern aus neueren Filmen wie beispielsweise , , , , Zum Filmarchiv: "Girlhood" oder Zum Filmarchiv: "Nie zufrieden".
Oder
d) Filmt ein kurzes Zeitbild aus eurer Stadt bzw. euerm Ort. Plant eure Aufnahmen zu zweit oder in Kleingruppen, bevor ihr filmt:
• Welcher Ort ist charakteristisch?
• Wie filmt ihr diesen Ort ( Zum Inhalt: Ton, Zum Inhalt: Kameraeinstellung, Zum Inhalt: -bewegung, Zum Inhalt: -perspektive)?
• Schneidet ihr eure Aufnahmen, um die Erzählzeit zu raffen oder zu dehnen? Oder präsentiert ihr diese in Echtzeit?
• Bearbeitet ihr die Aufnahmen anderweitig ( Zum Inhalt: Musik, Zum Inhalt: Farbe, Effekte …)?
Präsentiert eure Filme in der Klasse oder auf einer digitalen Pinnwand und vergleicht sie mit Filmen der Nouvelle Vague: Inwiefern prägen eure Orte euer Leben? Inwiefern prägt ihr sie?
Aufgabe 9: Arbeitsblatt "Hiroshima, mon amour" (F 1959, Regie: Alain Resnais)
Fächer: Deutsch, Französisch, Geschichte ab Oberstufe, ab 16 Jahren
Vor der Filmsichtung:
a) Tauschen Sie sich im Plenum darüber aus, was Sie mit der japanischen Stadt Hiroshima assoziieren.
b) Sehen Sie sich die folgende Zum Inhalt: Szene aus dem Film "Hiroshima von amour" an, in der die Protagonistin erläutert, was sie mit Hiroshima in Verbindung bringt. Diskutieren Sie Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu Ihren Assoziationen.
TC 00:21:59-00:23:01
Hinweis: Die Timecodes des Arbeitsblatts beziehen sich auf die VoD-Fassung bei Amazon Prime.
c) Die Protagonistin sagt in der Anfangssequenz: "Wir müssen uns erinnern, sonst wird sich alles wiederholen." Nehmen Sie anschließend eine Sequenzanalyse (vgl. erste beiden Absätze der Definition auf Zum externen Inhalt: planet-schule.de (öffnet im neuen Tab) vor. Halten Sie stichpunktartig fest, welche Formen der Erinnerungskultur aus der Sicht der Protagonistin funktional sind und welche nicht.
TC 00:00:00-00:14:27
d) Vergleichen Sie Ihre Ergebnisse und diskutieren Sie die Wirkung der kontrapunktischen Zum Inhalt: Montage von Bildern Hiroshimas im Jahr 1945, Bildern Hiroshimas aus dem Jahr 1957 sowie den Liebkosungen der Protagonistin und des japanischen Architekten. Beziehen Sie dabei auch den sich wiederholenden Satz des Japaners – "Du hast nichts gesehen!" – in Ihre Überlegungen ein.
Während der Filmsichtung:
e) Achten Sie darauf, was Sie über die Vergangenheit der Protagonistin erfahren. Halten Sie Ihre Ergebnisse stichpunktartig fest.
Nach der Filmsichtung:
f) Vergleichen Sie Ihre Ergebnisse. Stellen Sie dar, wie der Architekt die individuelle Erinnerungsarbeit der Schauspielerin unterstützt.
g) Formulieren Sie schriftlich eine Hypothese, warum die vergangenen Ereignisse nicht chronologisch erinnert und dargestellt werden.
h) Erörtern Sie im Plenum den Zusammenhang zwischen den Ereignissen in Nevers und dem Atombomben-Abwurf in Hiroshima.
i) Vergleichen Sie Ihre Ergebnisse der Aufgaben g) und h) mit dem letzten Absatz der Filmbesprechung zu Zum Filmarchiv: "Hiroshima von amour".
j) Im Gegensatz zu anderen Regisseur/-innen der Nouvelle Vague zeichnet sich Regisseur Alan Resnais nicht für das Zum Inhalt: Drehbuch verantwortlich. Dieses verfasste die französische Schriftstellerin Zum externen Inhalt: Marguerite Duras (öffnet im neuen Tab).
Verfassen Sie einen Kommentar, indem sie begründen, warum "Hiroshima von amour"
dennoch zur Nouvelle Vague gezählt werden kann. Sie sollten Ihre Ergebnisse der Sequenzanalyse einbeziehen und auf Aspekte wie Subjektivität und Objektivität eingehen.
Hinweis: Falls Sie mit der Nouvelle Vague noch nicht vertraut sind, lesen Sie sich den Zum Inhalt: Einführungsartikel des Dossiers durch.
Ein Porträt des Regisseurs Alain Resnais finden Sie Zum externen Inhalt: hier (öffnet im neuen Tab).