Kategorie: Unterrichtsmaterial
"Mein Leben als Zucchini" - Arbeitsblätter
Fünf themenbezogene Aufgaben zur Arbeit mit dem Puppentrickfilm "Mein Leben als Zucchini"
Aufgabe 1: Mein Leben als Zucchini – Annäherungen an eine schwierige Kindheit
Fächer: Deutsch, Ethik, Lebenskunde, Religion, Kunst, Sachkunde, Sozialkunde, Französisch ab Klasse 4
In Zum Filmarchiv: "Mein Leben als Zucchini" geht es um einen 9-jährigen Jungen, der viel Unglück, aber auch viel Glückliches erlebt.
a) Was bedeuten Glück und Unglück für euch? Denkt an euer Leben und überlegt mit einer Partnerin oder einem Partner, was euch besonders glücklich oder besonders unglücklich macht.
b) Hängt in der Klasse zwei große Poster an die Wand. Auf einem Poster schreibt ihr eure "Glücklichmacher" auf, auf dem anderen die "Unglücklichmacher". Ihr könnt die Poster auch farblich und zeichnerisch so gestalten, dass man auf den ersten Blick sieht, welches für Glück und welches für Unglück steht. Sprecht über die Ergebnisse.
c) Bist du heute glücklich, unglücklich oder irgendetwas dazwischen? Legt ein Stimmungsbarometer in der Klasse an und tragt euch jeweils mit Datum ein. Wo steht eure Klasse im Durchschnitt?
d) Wer oder was kann helfen, wenn es euch nicht gut geht. Schreibt ein oder zwei Personen oder Gegenstände auf einen Zettel und sammelt diese in einem "Erste-Hilfe-Kasten" für die Seele. Wenn ihr in Zukunft Hilfe, Aufmunterung oder Ideen braucht, könnt ihr dort nachlesen.
e) Seht euch den Zum Inhalt: Trailer des Films an und stellt Vermutungen an:
· Worum geht es wahrscheinlich in "Mein Leben als Zucchini"
?
· Was könnten die Gründe dafür sein, dass Zucchini nicht wieder nach Hause kann?
· Welche Glücklichmacher und Unglücklichmacher findet ihr im Trailer?
f) Welche Stimmung vermittelt der Trailer? Verwendet für die Beschreibung Adjektive wie lustig, traurig etc.
Aufgabe 2: Die Figuren und ihre Geschichten
Fächer: Deutsch, Ethik, Lebenskunde, Religion, Kunst und Französisch ab Klasse 4
Vor dem Kinobesuch:
a) Seht euch das Standbild aus dem Film an. Sucht euch eine Figur aus, um sie während des Films genau zu beobachten.
Während des Kinobesuchs:
b) Merkt euch möglichst viel über eure Figur.
· Wie heißt das Kind?
· Was erfahren wir über die Eltern/die Familie?
· Warum ist das Kind im Kinderheim?
· Welche besonderen Merkmale und Eigenschaften hat das Kind?
· Was macht das Kind traurig, was macht es glücklich?
Ihr könnt euch auch gleich nach dem Film ein paar Stichpunkte aufschreiben, um nichts zu vergessen.
Nach dem Kinobesuch:
c) Findet euch mit anderen Schülerinnen und Schülern zusammen, die während des Films die gleiche Figur beobachtet haben. Fertigt gemeinsam einen Steckbrief an, der auf die Fragen aus b) antwortet.
d) Stellt die Steckbriefe in der Klasse vor und sprecht über die Kinder:
· Unterscheiden sie sich von euch oder von Kindern, die ihr kennt?
· Warum hat Zucchini blaue Haare?
· Was könnte sein ungewöhnlicher Spitzname für eine Bedeutung haben?
· Haben andere Kinder im Film ähnlich auffällige Merkmale?
· Habt ihr Fragen zu einzelnen Kindern?
e) Sucht euch wieder ein Kind aus dem Film aus und schreibt dessen Geschichte weiter. Wie könnte sein weiteres Leben verlaufen?
Aufgabe 3: Wie Kinder aufwachsen – Familie und ihre Alternativen
Fächer: Deutsch, Ethik/Lebenskunde, Religion, Sachkunde, Sozialkunde, Französisch ab Klasse 4
In "Mein Leben als Zucchini" lebt der Junge Icare, genannt "Zucchini", bei seiner Mutter. An den Vater kann er sich nicht erinnern. Er ist schon lange fort. Als Zucchini neun Jahre alt ist, stirbt seine Mutter, und er kommt ins Kinderheim.
Vor dem Kinobesuch:
a) Bringt ein Foto eurer Familie und/oder den Menschen mit, die wie Mütter und Väter für euch sind.
· Stellt das Foto in der Klasse vor.
· Sammelt an der Tafel alle Formen von Familie oder familienähnlichen Lebensgemeinschaften, die ihr kennt.
b) Was verbindet ihr mit Kinderheimen? Vielleicht kennt ihr bereits Geschichten, Märchen, Filme usw., in denen Kinder im Kinderheim aufwachsen. Erinnert euch daran, wie diese Orte darin dargestellt wurden und sprecht in der Klasse darüber.
· Waren es eher schöne Orte, an denen Kinder beschützt und glücklich aufwachsen können?
· Oder waren es Orte, an denen es Kindern nicht gut geht?
Während des Kinobesuchs:
c) Achtet darauf, wie der Film verschiedene Möglichkeiten von Familienersatz darstellt:
· Was für ein Ort ist Zucchinis Kinderheim?
· Wer sind die neuen "Mütter" und "Väter" der Kinder und wie sind sie?
Haltet eure Beobachtungen stichpunktartig fest.
Nach dem Kinobesuch:
d) Teilt euch in Kleingruppen auf. Jede Gruppe malt und schreibt auf einem Poster die Familiengeschichte eines Kindes auf.
e) Stellt die Ergebnisse aus und diskutiert, ob es dem Kind im Kinderheim gut geht. Was bekommt es dort/was nicht?
f) Vergleicht den ersten Tag von Zucchini und den ersten Tag von Camille im Kinderheim. Was unterscheidet diese beiden Szenen?
· Wie werden Zucchini, Camille und Simon im Verlauf des Films zu Freunden?
· Diskutiert: Können gute Freunde die Familie ersetzen?
g) Lest den Text Zum Inhalt: "Schwere Themen, leicht vermittelt" oder überlegt selbst, warum die Kinder im Film ihren Mut nicht verlieren, obwohl sie Schlimmes erlebt haben.
· Falls ihr Aufgabe 1a) vor dem Filmbesuch nicht gemacht habt, macht sie jetzt.
· Wenn ihr Aufgabe 1a) vor dem Filmbesuch gemacht habt: Tragt, wie die Kinder im Film, im Stimmungsbarometer ein, wie es euch heute geht und vergleicht eure Stimmung mit der vor dem Film. Sprecht mit einer Partnerin oder einem Partner darüber, ob sich etwas verändert hat und warum.
h) Falls es euch selbst oder eurer Partnerin oder eurem Partner nicht so gut geht, sprecht darüber und macht euch Mut. Falls es euch gut geht, denkt an eine schwierige Situation aus dem Film und entwickelt einen kurzen Zum externen Inhalt: Dialog (öffnet im neuen Tab), wie ihr diesem Kind Mut machen würdet. Spielt den Dialog der Klasse vor.
Hinweis: Bei der Ideensuche könnt ihr den "Erste-Hilfe-Kasten" benutzen.
Aufgabe 4: Vom Leben gezeichnete Kinder – Puppentrick und seine Wirkung
Fächer: Kunst, Deutsch, Französisch ab Klasse 4
"Mein Leben als Zucchini" ist ein Zum Inhalt: Animationsfilm, genauer gesagt ein Puppentrickfilm. Alle Figuren, Requisiten und Schauplätze wurden per Hand gebaut und bewegt. Damit es im Film so aussieht, als ob sich eine Figur bewegt, nimmt man zuerst ein Bild von ihr auf. Dann bewegt man sie ein kleines bisschen und nimmt wieder ein Bild auf und so weiter. Wie bei einem Daumenkino werden am Schluss alle Bilder der Reihenfolge nach aneinander montiert und so abgespielt, dass der Eindruck einer Bewegung entsteht. Diese Technik nennt man Zum Inhalt: Stopptrick oder auf Englisch Stop-Motion.
Vor dem Kinobesuch:
a) Seht euch das Zum externen Inhalt: Video (öffnet im neuen Tab) mit Aufnahmen von der Filmproduktion an:
b) Kommt euch die Puppentrick-Technik bekannt vor? Kennt ihr andere Puppentrickfilme oder -Fernsehserien? Was gefällt euch daran, was nicht?
c) Wie viel Arbeit steckt wohl in einem Kinofilm wie "Mein Leben als Zucchini" (Produktionsdauer, Mitarbeiter …)? Recherchiert im Internet, wie viele Einzelbilder man für eine Sekunde Film mindestens braucht.
Während des Kinobesuchs:
d) Achtet während des Films genau auf die Figuren bzw. Puppen:
· Wie sehen sie aus?
· Woraus sind sie gemacht?
· Wie wirken ihre Bewegungen, ihre Stimmen …?
· Gibt es etwas an ihnen, das euch besonders auffällt?
Ihr könnt auch gleich nach dem Filmbesuch ein paar Stichpunkte aufschreiben, um nichts zu vergessen.
Nach dem Kinobesuch:
e) Tauscht euch über eure Eindrücke von den Figuren aus, die ihr während des Films gesammelt habt.
f) Vergleicht die Standbilder aus dem Film und diskutiert:
· Sehen die Kinder im Film aus wie typische Kinder?
· Welche Gemeinsamkeiten und welche Unterschiede könnt ihr zwischen den Puppen erkennen?
· Wie wirken die Kinder auf euch und warum? Nett, sympathisch, unsympathisch, glücklich, traurig, lustig, seltsam …
· Kann man ihnen ihre Erlebnisse oder ihre Gefühle ansehen?
· Würde der Film anders auf euch wirken, wenn er mit echten Menschen als Schauspielern und an echten Orten gedreht worden wäre?
g) Wie würdet ihr aussehen, wenn ihr in einem Puppentrickfilm mitspielen würdet? Bastelt eine Puppe von euch mit Knete, Modelliermasse, Perlen, Farbe, Stoff, Holz usw. Versucht dabei ein oder zwei Dinge, die man über euch wissen sollte, besonders hervorzuheben (Stärken, Schwächen, Erlebnisse, Gefühle, Lieblingsfarbe …).
Aufgabe 5: An wen können sich Kinder wenden, wenn sie Hilfe brauchen?
Fächer: Deutsch, Ethik, Lebenskunde, Religion, Sachkunde, Sozialkunde ab Klasse 4
Nach dem Kinobesuch:
a) In "Mein Leben als Zucchini" treffen Kinder in einem Kinderheim aufeinander. Sie sind alle aus unterschiedlichen Gründen dort. Erinnert euch an diese Gründe und stellt eine Liste zusammen.
Informiert euch über Kinderrechte, zum Beispiel auf Zum externen Inhalt: Kinofenster (Aufgabe 5 am Ende des Dokuments) (öffnet im neuen Tab), auf der Zum externen Inhalt: Webseite (öffnet im neuen Tab) des Deutschen Kinderhilfswerks oder mit dem Zum externen Inhalt: Falter Kinderrechte (öffnet im neuen Tab) oder auf der Themenseite von Zum externen Inhalt: Hanisauland (öffnet im neuen Tab) (beide von der Bundeszentrale für politische Bildung).
b) Nennt die Gründe dafür, warum die Kinder im Kinderheim sind. Diskutiert, inwiefern ihre Rechte in Gefahr waren oder missachtet wurden, bevor sie ins Kinderheim kamen. Um welche Kinderrechte geht es in dem Film? Wie werden diese Rechte sichergestellt?
c) Was kann ein Kind machen, wenn es ihm nicht gut geht und es Hilfe braucht? Teilt euch in Kleingruppen auf und sammelt Möglichkeiten, indem ihr Erwachsene befragt (Eltern, Verwandte, Lehrerinnen und Lehrer, andere Vertrauenspersonen) und/oder im Internet recherchiert. Besprecht die Möglichkeiten in der Klasse und stellt sie auf DIN A4-Blättern zusammen:
· Welche Hilfsmöglichkeiten gibt es in der Familie und im Freundeskreis?
· Welche Hilfsmöglichkeiten gibt es in der Schule?
· Welche Hilfsmöglichkeiten gibt es in eurer Stadt?
· Welche Hilfsmöglichkeiten gibt es bundesweit (Internetangebote, Sorgentelefone usw.)?
Jede/-r erhält eine Kopie. Falls ihr heute oder zu einem späteren Zeitpunkt Hilfe braucht, nutzt eine dieser Möglichkeiten.