Zu Beginn der 1960er-Jahre herrscht unter den Jugendlichen der US-Kleinstadt Tulsa (Glossar: Zum Inhalt: Drehort/Set) ein Bandenkrieg zwischen den armen "Greasers" und den reichen "Socs". Ponyboy, Sodapop und ihr älterer Bruder Darrel sind, an ihren gefetteten Haartollen erkennbar, stolze Greaser, jedoch seit dem Unfalltod der Eltern auf sich gestellt. Der sensible Ponyboy leidet unter dem strengen Darrel, der mit seiner Rolle als Ersatzvater überfordert ist. Zusammen mit seinem besten Freund Johnny träumt er davon, den bedrückenden Lebensumständen zu entfliehen. Zudem beginnt Ponyboy sein Feindbild zu hinterfragen, als er im Autokino die ältere Cherry, eine Socs, kennenlernt und sich gut mit ihr versteht. Als die beiden Jungen deshalb von aufgebrachten Socs überfallen werden, ersticht Johnny deren Anführer in Notwehr. Auf der Flucht entwickeln die Freunde ihre Lebensmaxime: "Stay Gold". Es kann als Aufforderung verstanden werden, ein guter Mensch zu bleiben und sich dabei von niemandem beirren zu lassen.

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Francis Ford Coppolas "The Outsiders" diente 1983 noch kaum bekannten Darstellern/-innen wie Matt Dillon, Patrick Swayze, Tom Cruise und Diane Lane als Karriere-Sprungbrett und entwickelte sich bald zum Kultfilm. Zahlreiche Elemente erinnern an Jugendfilm-Klassiker wie Zum Filmarchiv: "Denn sie wissen nicht, was sie tun" (Rebel without a cause, Ray, USA 1955) und "West Side Story" (Wise/Robbins, USA 1961), die vermutlich bereits die Romanvorlage von Susan E. Hinton inspirierten: das Romeo-und-Julia-Motiv einer Liebe zwischen verfeindeten Clans, das Lebensgefühl des Rock’n’Rolls, das Umschlagen jugendlicher Orientierungslosigkeit in Gewalt. Coppola adaptiert die intime, an Kitsch grenzende Emotionalität des Buchs (Glossar: Zum Inhalt: Adaption), das Hinton bereits als 16-Jährige schrieb. Deutlich zeigt er, dass die Charaktere nicht nur an sozialer Ausgrenzung, sondern auch an herrschenden Männlichkeitsidealen leiden, die sie einerseits reproduzieren, andererseits in Momenten der emotionalen Öffnung unterwandern: Immer wieder umarmen sich die Jungen, als wollten sie sich vor der rauen Wirklichkeit schützen; im Bett schlafen die Brüder Ponyboy und Sodapop einmal eng umschlungen ein. Ebenso bemerkenswert sind Zum Inhalt: Szenen vor dramatisch rotem Himmel, die sich stark an der Farbpalette und Kameraästhetik des Filmklassikers "Vom Winder verweht" (Gone with the Wind, Fleming, USA 1939) orientieren. In der Liebe zum gleichnamigen Roman, aus dem sie sich vorlesen, äußern sich Johnnys und Ponyboys schwelgerische Weltwahrnehmung und das Gefühl, anders zu sein als die anderen.

In vielen US-Schulen ist Hintons Roman (1967) noch heute Pflichtlektüre. Der Film entstand aus der Petition zweier kalifornischer Schulklassen an Regisseur Coppola, ihr Lieblingsbuch zu verfilmen. Im Englisch- oder Deutschunterricht können Schüler/-innen diskutieren, inwiefern sie die emotional aufgeladene Darstellung von Freundschaft, Gruppenloyalität und Jugendgewalt als zeitgemäß empfinden. Kennen sie ähnliche, etwa auf Klasse oder Herkunft beruhende Rivalitäten in der heutigen Zeit? Daran anschließend können sie Vergleiche zu aktuellen Jugendbüchern und -filmen ziehen oder ein Zum Inhalt: Treatment für einen eigenen Film mit ähnlichem Thema schreiben. In der filmästhetischen Betrachtung lässt sich die Wirkung der punktuell überhöhten Farbdramaturgie (Glossar: Zum Inhalt: Farbgestaltung) oder auch der allgegenwärtigen Zum Inhalt: Filmmusik erörtern. Für seinen längeren "Director's Cut", der nicht zuletzt die Rahmenhandlung – Ponyboy reflektiert seine Erlebnisse als Schulaufsatz – stärker betont, ersetzte Coppola den klassisch-sinfonischen Filmscore des Originals durch den treibenden Rock’n’Roll von Elvis Presley und Jerry Lee Lewis. Auch ohne Kenntnis der Originalmusik kann gefragt werden, was der Regisseur mit dieser Änderung wohl erreichen wollte.

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