"High Five für jeden Sturz!" – Das ist die einzige Regel der dänischen Skaterinnencrew "Don't Give A Fox". Die Gruppe von zwölf jungen Frauen aus der Nähe von Kopenhagen probieren nicht nur neue Tricks und waghalsige Sprünge zusammen aus, es verbindet sie auch ein besonderer Zusammenhalt. Der Filmemacher Kaspar Astrup Schröder hat "Don't Give a Fox" im gleichnamigen Zum Inhalt: Dokumentarfilm begleitet und einen sensiblen Film über Freundschaft und die Herausforderungen des Erwachsenwerdens geschaffen. Als Sofie, die tatkräftige Gründerin der Gruppe, in einer verletzungsbedingten Skatepause Angst hat, den Anschluss an die Gruppe zu verlieren, schlägt sie den anderen Skaterinnen einen gemeinsamen Roadtrip vor. Von der heimischen Skaterhalle in Roskilde starten die Freundinnen im Bus mit Gitarre und Boards ihre Reise durch Dänemark. Auf der Fahrt verhandeln die jungen Frauen Weiblichkeit und Rollenbilder, definieren Freundschaft auf ihre eigene Weise und zeigen sich selbstbewusst in ihrer Verletzlichkeit.

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"Don't Give a Fox" ist ein sensibles Coming-of-Age-Porträt (Glossar: Zum Inhalt: Coming-of-Age-Film), in dem drei Skaterinnen im Mittelpunkt stehen. Sofie, Line und Signe erzählen an persönlichen Orten (Glossar: Zum Inhalt: Drehort/Set) offen von ihren Selbstfindungs- und Emanzipationsprozessen: Es geht um Sexualität, um Selbstwertgefühle, um die Beziehung zur Familie. Detailaufnahmen von Gesichtern und Händen spiegeln diese Intimität bildsprachlich wider. Besonders ist, dass der Film auch Videomaterial der Crew nutzt und dafür in ein quadratisches Zum Inhalt: Bildformat wechselt. Der Tagebuch-Charakter dieser Videos schafft eine ganz besondere Nähe und zeigt, dass die Frauen die Crew und die gemeinsame Reise als "safe space" empfinden. Das verdeutlichen auch die warmen Farben (Glossar: Zum Inhalt: Farbgestaltung) und der Soundtrack (Glossar: Zum Inhalt: Filmmusik), der nach Punk und Indie in den selbstgeschriebenen Songs von Line mündet. Das Gemeinschaftsgefühl inszeniert (Glossar: Zum Inhalt: Mise-en-Scène/Inszenierung) Schröder zudem mit Totalen (Glossar: Zum Inhalt: Einstellungsgrößen) der gemeinsamen Skate-Sessions. Die dynamischen Kameraaufnahmen (Glossar: Zum Inhalt: Kamerabewegungen) der Skaterinnen bebildern das artikulierte Freiheits- und Selbstermächtigungsgefühl und betonen, ganz im Erzählmuster des Zum Inhalt: Roadmovies, die innere Entwicklung der Protagonistinnen anhand der äußeren Reise. In der sich vertiefenden Freundschaft findet "Don't Give a Fox" sein zentrales Thema: Selbst als Lines Gitarre versehentlich kaputt geht, findet die Gruppe eine schnelle und solidarische Lösung.

Der gezeigte Zusammenhalt und die Strategien für Konfliktlösungen der Crew eignen sich als Thema in den Fächern Ethik, Philosophie oder Sozialkunde/Gesellschaftskunde, auch vor dem Hintergrund eines Zitats von Signe: "Viele Mädchen denken, sie müssten sich untereinander bekriegen. Ich finde, wir sind ziemlich gut darin, uns gegenseitig zu unterstützen und aufzubauen." Hier kann an die Rezeptionserfahrungen der Jugendlichen angeknüpft werden: Wie erzählen ihnen bekannte Spielfilme oder Serien von Freundschaften zwischen Frauen? Als Vergleichspunkt im Bereich des Skatefilms eignet sich der Kurzfilm Zum Filmarchiv: "That One Day". Verknüpfen lässt sich dies mit einer Analyse der Zum Inhalt: Szenen, in denen die Crew auf gängige weibliche Rollenbilder Bezug nimmt und sie hinterfragt. Im Deutschunterricht bietet sich darüber hinaus der Vergleich mit Figuren aus Geschichte oder Literatur an, die gegen gesellschaftliche Normen gekämpft haben. Durch den Einbezug des Video- und Musikmaterials der Skaterinnen partizipieren diese am Film, der dadurch die dargestellte Emanzipation in der Filmsprache spiegelt. Diese Entscheidung kann im Fach Kunst thematisiert und durch eine Kreativaufgabe, in der die Schüler/-innen mit dem Smartphone lebensweltbezogene Filme drehen, ergänzt werden.

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