Khempur, ein Dorf im nordindischen Bundesstaat Rajasthan, ist Zum Inhalt: Schauplatz der Zum Inhalt: Coming-of-Age-Geschichte der Jugendlichen Prerna. Anstatt regelmäßig zur Schule zu gehen wie ihr Bruder, verkauft die Jugendliche Erdnüsse auf dem Markt oder arbeitet im Haushalt. Die Begegnung mit Jessica, einer Werbefachfrau aus London, die im Dorf mehr über die Kindheit ihres Vaters erfahren will, stellt ihr von Tradition, Kaste und Pflicht geprägtes Leben auf den Kopf. Als die Britin ein Skateboard mitbringt, begeistert sich Prerna für den neuen Sport, der in ihr ein Freiheitsbedürfnis aufkeimen lässt. Über alle Widerstände im Dorf hinweg baut Jessica mithilfe eines Freundes und der Maharani, einer lokal einflussreichen und wohlhabenden Frau, einen Skatepark und richtet eine Meisterschaft für die Jugendlichen aus. Prerna will teilnehmen, stößt aber auf Widerstände. Nachdem sie mit einem Jungen aus der Klasse ausgegangen ist, arrangiert der Vater prompt ihre Hochzeit mit einem Unbekannten. Soll sie ihren Traum verwirklichen oder sich den gesellschaftlichen Konventionen und Rollenerwartungen fügen?

"Skater Girl" ist der erste Langfilm der in der Filmmetropole Mumbai aufgewachsenen Regisseurin Manjari Makijani. Es ist kein klassischer Zum externen Inhalt: Bollywood (öffnet im neuen Tab)-Film, Tanz- und Gesang fallen weg, zugunsten akrobatischer Skateboard- Zum Inhalt: Szenen mit indischen und internationalen Talenten. Trotzdem gibt es viel Zum Inhalt: Musik, viele Emotionen und Dorfszenen in pittoresken Bildern und mitunter auch in Zum Inhalt: Zeitlupe, die ein eher gefälliges Indienbild zeigen. Die junge Hauptdarstellerin Rachel Saanchita Gupta wurde von der Regisseurin in einem Filmworkshop entdeckt. Glaubwürdig spielt sie ein Dorfmädchen aus der Unterkaste (Dalit), das sich nach Emanzipation und Individualität in einer patriarchalischen Ordnung sehnt. Allerdings deutet der Film sozial-politische Realitäten und Konflikte der Gegenwart nur an, etwa wenn Prerna der Außenseiterin Jessica erklärt, dass es für bestimmte Menschen bestimmte Wege im Dorf gibt oder Prernas Beziehung zum Sohn des Lehrers unmöglich wird. Grundtenor im Film sind Empathie und ein aktivistischer Optimismus, da Makijani selbst wie die Figur Jessica einen Skatepark vor Ort gründete.

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Skateparks gibt es in Indien erst seit einigen Jahren, die meisten entstanden als Empowerment-Projekte in den Großstädten. Der 2017 gedrehte Musikclip "Alpha Female" der britischen Band Wild Beasts wirkt wie ein Pate für "Skater Girl" . Sowohl anhand des Films als auch des Musikclips lässt sich die Darstellung der Genderproblematik und die Auswirkungen des Kastensystems in den sozialwissenschaftlichen Fächern sowie im Fach Ethik analysieren und besprechen. In "Skater Girl" kann der Unterschied zwischen dem traditionellen Dorfmädchen Prerna, dessen Mutter eine Analphabetin ist, und der modernen im Westen lebenden Jessica, die Kastenschranken hinter sich gelassen hat, kaum größer sein. Im Wüstenstaat Rajasthan ist die Bildungssituation vieler Frauen schlecht, die Armut groß. Interviews mit ihnen inspirierten die Regisseurin dazu, mit Prerna (übersetzt: Inspiration) eine utopische Zukunft für sie zu entwickeln: Mit seinem versöhnlichen Ende setzt der Film sich über die existierende Kastenproblematik und Geschlechterungleichheit im heutigen Indien hinweg. Vertiefend lässt sich im Unterricht diskutieren, ob Jessicas "Eingreifen", mit dem sich die junge privilegierte Frau über bestehende Strukturen und Werteordnungen vor Ort hinwegsetzt, richtig ist. Suggeriert der Film womöglich, dass gesellschaftliche Veränderung nur aus dem Westen kommen kann?

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