Weideland, ein reicher Gemüsegarten und viele Obstbäume – der Kameramann John und die Food-Bloggerin Molly aus Los Angeles träumen von einer Farm, die sie nach biodynamischen Maßstäben betreiben wollen. Trotz anfänglicher Skepsis von Freundeskreis und Familie finden sie einen Investor, der ihr Projekt unterstützt. Gemeinsam mit Helfern und Helferinnen, Angestellten und dem Wissen des Beraters Alain York entwickeln sie für eine abgewirtschaftete, 80 Hektar große Monokultur-Farm ein landwirtschaftliches Konzept, in dessen Zentrum ein gesunder Boden steht. Anstatt auf Pestizide und Industriedünger setzen sie auf Artenvielfalt und Biodiversität und werden dabei mit verschiedenen Problemen konfrontiert: Kojoten reißen massenhaft Hühner, Schneckenplagen fressen die Obstbaumblätter und Erdhörnchen knabbern deren Wurzeln ab. Doch Achtsamkeit, Geduld und Ausdauer zahlen sich aus: Als der Teich der Enten während einer heftigen Dürre kippt und die Vögel umquartiert werden müssen, bemerkt John etwa, dass Enten mit Vorliebe Schnecken vertilgen. Tausende am Tag. Schleiereulen, Kojoten und Nattern nehmen den Kampf mit Erdhörnchen auf. Das Farm-Ökosystem beginnt sich selbst zu regulieren. John und Molly haben damit wirtschaftlichen Erfolg. Dann bedroht im achten Jahr ein Flächenbrand das hart erarbeitete Glück.

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"Unsere große kleine Farm" ist ein autobiografischer Zum Inhalt: Dokumentarfilm. Er erzählt die Farmgründung nicht nur als ein sinnstiftendes Ereignis eines jungen Ehepaares, sondern als eine Heldenreise: Filmemacher John Chester lässt die Illusion eines Lebens im Einklang mit Mutter Natur hinter sich und führt ein erfülltes Leben zwischen Notschlachtung und Geburtshilfe. Er erkennt, dass ein erträgliches Maß an Disharmonie das Leben und die Landwirtschaft bestimmt. Detailaufnahmen (Glossar: Zum Inhalt: Einstellungsgrößen), Zum Inhalt: Zeitlupen und Luftaufnahmen (Glossar: Zum Inhalt: Kameraperspektiven) von Kameradrohnen visualisieren die komplexen Kreisläufe der Natur und bieten Schauwerte. Die innere Reise des Paares wird durch den Off-Kommentar (Glossar: Zum Inhalt: Voiceover) vermittelt. Die kitschige Zum Inhalt: Filmmusik erinnert an das klassische Hollywoodkino und lädt die Bilder mit großen Emotionen auf. In kurzen Animationsclips (Glossar: Zum Inhalt: Animationsfilm) werden vielschichtige Sachverhalte verständlich dargestellt und der anfängliche Idealismus ironisiert. Dennoch bleibt die Lebensgeschichte von Molly und John vorbildhaft. Sie inspiriert ganz im Sinne des amerikanischen Traumes, schier Unmögliches möglich zu machen.

Artenvielfalt und Biodiversität sind Themen, die im Biologie- und Geografieunterricht auf Grundlage des Films vertiefend besprochen werden können. Was macht ein gesundes Ökosystem aus? Wie kann naturnahe Kreislaufwirtschaft betrieben werden? Hier sollte insbesondere auf die Funktion von Mikroorganismen für einen gesunden Boden eingegangen werden. Im Fach Wirtschaft lässt sich analysieren, welche Faktoren das Businessmodell von Apricot Lane Farms charakterisieren und welche es erfolgreich machen. Daran anknüpfend kann debattiert werden, wie die Zukunft der Landwirtschaft aussehen könnte und sollte. Welche Verantwortung trägt jeder Einzelne, auch für die kommenden Generationen? Ist Essen politisch? Diese Fragen können im Ethikunterricht Ausgangspunkt für die Beschäftigung mit unterschiedlichen Konzepten des Mensch-Natur-Verhältnisses sein. Als vertiefende Aufgabe bietet es sich an, ähnliche Konzepte der Landwirtschaft in Deutschland – wie etwa Demeter, Bioland oder SoLaWi – zu recherchieren.

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