Die französische Schauspielerin Mélanie Laurent und der NGO-Aktivist Cyril Dion sind erschüttert von einer Studie in der Fachzeitschrift "Nature", die den Kollaps unseres Ökosystems innerhalb weniger Jahrzehnte vorhersagt. Um ihren Kindern das titelgebende "Morgen" zu ermöglichen, reisen sie durch insgesamt zehn Länder auf der Suche nach Projekten und Initiativen, die Lösungen für dringliche ökologische, wirtschaftliche und politische Probleme anbieten. So zeigt ein französisches Paar, dass auf natürlichem Wege mehr Nahrungsmittel produziert werden können als unter Zuhilfenahme von Pestiziden. In Finnland erklären Lehrende einer Ganztagsschule das liberale finnische Bildungssystem. Aus der Perspektive von Aktivisten und Expertinnen skizziert "Tomorrow" anschaulich Eckpunkte einer "neuen Vision" für eine gerechtere Welt.

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Der Film ist in die Kapitel Landwirtschaft, Energie, Wirtschaft, Demokratie und Bildung gegliedert. Regisseur und Regisseurin, die wiederholt auch selbst in Erscheinung treten, lassen vor der Kamera Fachleute zu Wort kommen und resümieren die gewonnenen Erkenntnisse aus dem Zum Inhalt: Off. Während Schrifteinblendungen (Glossar: Zum Inhalt: Insert) umfangreiches Faktenwissen liefern, sorgen Landschaftsaufnahmen aus der Vogelperspektive (Glossar: Zum Inhalt: Kameraperspektiven) sowie Interviews für Abwechslung in der subjektiven Narration, die das Publikum ermutigt, selbst aktiv zu werden. Auch der optimistische Soundtrack (Glossar: Zum Inhalt: Filmmusik) der Schwedin Fredrika Stahl lockert die Informationssequenzen immer wieder auf. Im Gegensatz zu vielen kritischen Zum Inhalt: Dokumentarfilmen legt "Tomorrow" den Fokus auf einen positiven Tonfall, der die Lösungsansätze in den Vordergrund stellt und dennoch eine angemessen komplexe Darstellung der Probleme liefert.

Wie kann die moderne Zivilisation ohne fossile Brennstoffe funktionieren? Wie können lokale Währungen den regionalen Wirtschaftskreislauf stärken? Welche Beispiele einer partizipativen Demokratie können als Vorbilder dienen? Dies sind nur einige Fragen, die der Film aufwirft und die als Ankerpunkte für Projektarbeiten etwa im Fach Politik oder Sozialkunde dienen können. Dennoch müssen sich die Filmemacher/-innen auch die Frage gefallen lassen, inwieweit ihre Beispiele - etwa das Urban-Farming-Projekt in Detroit - auch in armen Entwicklungsländern realisierbar sind. Einige der vorgestellten Projekte wie die britischen Guerilla-Gärtner oder die finnische Musterschule sind bereits aus anderen Dokumentarfilmen wie Zum Filmarchiv: "Where To Invade Next" bekannt. Hier bieten sich Vergleiche filmischer Gestaltungsweisen im Spannungsfeld zwischen Aufklärung und Zum Inhalt: Propaganda an.

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