Wichtiger Hinweis:

Ein langer Tag ist zu Ende gegangen. Draußen ist dunkle Nacht (Glossar: Zum Inhalt: Licht und Lichtgestaltung), nur in einigen Fenstern brennt noch Licht. Auch ein kleiner Junge hat sich mit seinem Stoffhasen ins Bett gekuschelt. "Gute Nacht, gute Ruh. Die Sonne geht schon schlafen, schlafen sollst auch du". Leise singt er vor sich hin, aber das Wiegenlied (Glossar: Zum Inhalt: Filmmusik) wirkt nicht. Er kann nicht einschlafen, erst recht nicht, als sein Zimmer immer heller wird. Hat jemand die Deckenlampe angeschaltet? Nein, es ist der Mond, der durch das Fenster direkt in sein Zimmer scheint. Man kann die Krater und Berge genau erkennen. Das muss sich der Kleine genauer anschauen. Neugierig steht er auf und geht zum Fenster – und plötzlich, begleitet von Musik, bewegt sich der Himmelskörper nach links, dann wieder nach rechts und scheint mit ihm spielen zu wollen. Macht der Mond die Bewegungen des Jungen nach oder umgekehrt? Bald tanzen Mond und Kind miteinander, erst wird der Erdtrabant riesengroß, dann kleiner, verschwindet ganz. Traurig, dass der Spaß vorbei ist, geht das Kind zu seinem Bett zurück, doch dann taucht der Mond als helle Scheibe an der Zimmerwand auf und verwickelt das Kind wieder in ein munteres Spiel.

Der Mond ist aufgegangen…

Um den Mond ranken sich viele Geschichten und Lieder. Jules Verne schrieb 1865 etwa seinen Roman Von der Erde zum Mond, den der französische Filmpionier George Méliès 1902 verfilmte (Glossar: Zum Inhalt: Adaption). Sein Zum Inhalt: Kurzfilm "Die Reise zum Mond" ist ein Klassiker des Zum Inhalt: Science-Fiction- Zum Inhalt: Genres. "Der Mond und ich" setzt dagegen ganz bei einer Alltagserfahrung von Kindern an, die nicht einschlafen können und sich in eine Fantasiegeschichte hineinträumen. Junge Zuschauerinnen und Zuschauer können sich in dem Jungen sicherlich wiedererkennen, der ganz allein in seinem Kinderbett liegt. Ein leuchtender Globus dient ihm als Nachtlicht, Eisenbahnschienen, ein Bagger liegen auf dem Boden, andere Spielsachen in einem Koffer. Es ist ein vertrautes Setting (Glossar: Zum Inhalt: Drehort/Set) und erleichtert die Identifikation mit dem jungen Protagonisten, der nicht zur Ruhe kommen kann.

ZDF/Wolkenlenker

Während etwa in den Märchen Peterchens Mondfahrt oder Der kleine Häwelmann ein Kind zum Mond reist, verläuft es in dem mit dem Grimme-Preis ausgezeichneten Kurzfilm "Der Mond und ich" andersherum (und ähnelt damit Tomi Ungerers Bilderbuch-Geschichte Der Mondmann). Vielleicht wurde der Himmelskörper angelockt von dem Wiegenlied, das sich in verschiedenen Variationen – gesungen von dem Jungen, als Melodie im Hintergrund und am Ende im mehrstimmigen Kanon – leitmotivisch durch den Film zieht. Geschickt ist der Mond erst als 2D- und dann als 3D-Animation (Glossar: Zum Inhalt: 3D-Technik/Stereoskopie und Zum Inhalt: Animationsfilm) in den poetisch-verspielten Realfilm integriert. Schließlich landet der Mond als silbern leuchtende Kugel in der Hand des Kindes. Mit einem einem Schweif voller Mondstaub verabschiedet er sich von dem Jungen, der nun endlich – erschöpft vom Herumtoben – einschlafen kann.

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