Zak ist 22 Jahre alt, hat das Down-Syndrom und einen festen Plan für seine Zukunft: Er will ein berühmter Wrestler werden. Dafür muss er aber erst mithilfe seines deutlich älteren Zimmernachbarn aus dem Altenheim fliehen, in dem er gegen seinen Willen untergebracht wurde. Die ersten Fluchtversuche scheitern, aber dann gelingt es: Zak macht sich auf den Weg zur Wrestlingschule seines Idols Salt Water Redneck. Während der Flucht schläft er in einem Boot, das Tyler gehört. Auch Tyler befindet sich auf der Flucht, denn er hat die Fänge anderer Fischer gestohlen und deren Hafen zerstört. Sie setzen ihren Weg gemeinsam fort und lernen sich besser kennen. Währenddessen sind ihnen nicht nur die bestohlenen Fischer auf der Spur, sondern auch die Pflegerin Eleanor, die Zak zurück in das Altenheim holen möchte.

Hollywood-Debüt eines Schauspielers mit Down-Syndrom

Die Tragikomödie (Glossar: Zum Inhalt: Genre) "The Peanut Butter Falcon" wurde mit mehreren Publikumspreisen ausgezeichnet. Zack Gottsagen, der die Figur des Zak spielt, hat ebenfalls das Down-Syndrom. Er übernahm bereits eine Nebenrolle im Zum Inhalt: Kurzfilm "Bulletproof" (Peter Lazarus, USA 2012), bei dessen Dreharbeiten er die Regisseure Tyler Nilson und Michael Schwartz kennenlernte. Laut deren Aussage wurde das Zum Inhalt: Drehbuch zu "The Peanut Butter Falcon" maßgeblich von Gottsagens Traum inspiriert, ein professioneller Schauspieler zu werden. Demnächst wird er auch in "Best Summer Ever" (Michael Parks RandaLauren Smitelli, USA 2020) an der Seite von Maggie Gyllenhall zu sehen sein.

The Peanut Butter Falcon, Szene (© Tobis Film)

Gerade die Unbefangenheit zwischen Gottsagen und dem Hollywoodstar Shia LaBeouf macht es möglich, dass der Film sowohl ernste als auch lustige Momente erzählen kann, ohne aufgesetzt zu wirken. Damit sie eine enge Bindung bekommen, verbrachten Gottsagen, LaBeouf und Dakota Johnson schon vor Drehbeginn einen Monat lang Zeit miteinander. Eine ungewöhnliche Idee, die den Film prägt und auszeichnet.

Roadmovie über Freundschaft und Familie

Auf den ersten Blick führen die beiden Hauptfiguren völlig verschiedene Leben. Während Zak unbedingt Wrestler werden will, aber kaum Freiheiten hat, scheint Tyler keine festen Ziele zu haben und sich treiben zu lassen. Im Laufe ihrer Reise wird aber klar, dass es mindestens eine starke Gemeinsamkeit gibt: Zak wurde von seiner Familie verlassen und Tyler hat durch einen Unfall seinen Bruder verloren. Das Thema Familie wird immer wieder aufgegriffen. Während die Verbindung zwischen Zak und Tyler zunehmend der Beziehung zwischen Brüdern ähnelt, werden Zum Inhalt: Rückblenden mit Tylers Bruder gezeigt. Dieses Familienbild vervollständigt sich später durch Eleanor, die sich wenig überraschend im Laufe des Filmes in Tyler verliebt. Am Ende bleibt sie der stereotypen Rolle der umsorgenden Frau verhaftet, die die Familie zusammenhält.

Vorurteile gegenüber Menschen mit Behinderung

Neben der Dynamik der Figuren steht der Umgang mit Vorurteilen gegenüber Menschen mit Behinderung im Zentrum des Films. Zu Beginn etwa mimt Zak das Stereotyp des braven, immer gut gelaunten Menschen mit Down-Syndrom – während er heimlich die Flucht aus dem Heim plant. Gerade seine Selbstbestimmtheit macht Zak zu einer modernen Figur mit Down-Syndrom, die nicht davor zurückscheut, ihre Wünsche zu äußern. Diese Wünsche nimmt aber vor allem das Pflegepersonal des Altenheims nicht ernst. Immer wieder entscheidet auch die Pflegerin Eleanor über Zaks Kopf hinweg, ohne ihre Übergriffigkeit dabei böse zu meinen. Sie glaubt anfangs fest daran, dass die Strukturen im Heim Zak zu seinem Besten beschützen.

The Peanut Butter Falcon, Szene (© TOBIS Film)

Tyler begegnet Zak hingegen von der ersten Sekunde an auf Augenhöhe. Ihm ist die Behinderung von Zak egal und genauso verhält er sich auch. Die beiden bauen zusammen ein Floß oder betrinken sich am Feuer und diskutieren über die Definition von Gut und Böse. Am Ende schließt sich Eleanor den beiden an. Die Selbstbestimmtheit siegt so zumindest in der Welt des Films über das fremdbestimmte Leben in einem nicht-inklusiven System.

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