Vor dem Filmbesuch:

a) Tragen Sie zusammen, was Sie allgemein über die Funktion eines Obersten Gerichtshofes wissen. Nutzen Sie dazu die Methode des Brainstormings.

b) Teilen Sie Ihre Lerngruppe in zwei Gruppen (1 und 2) ein.

Gruppe 1: Recherchieren Sie die Aufgaben und Arbeitsweise des deutschen Bundesgerichtshofes (BGH). Nutzen Sie den Zum externen Inhalt: Glossareintrag (öffnet im neuen Tab) der bpb als Ausgangspunkt Ihrer Recherche.

Gruppe 2: Recherchieren Sie die Aufgaben und Arbeitsweise des US-amerikanischen Bundesgerichtshofes Supreme Court. Nutzen Sie den Zum externen Inhalt: Artikel (öffnet im neuen Tab) der bpb als Ausgangspunkt Ihrer Recherche.

c) Stellen Sie Ihre Ergebnisse in Form einer kurzen Präsentation einander vor. Lösen Sie danach Ihre bisherigen Gruppen auf.

d) Teilen Sie Ihre Lerngruppe nun in drei Gruppen (A, B und C) ein.

Gruppe A: Sie sind Anwältinnen/Anwälte, die vor dem Supreme Court in Berufung gehen.
Gruppe B: Sie sind konservative Richter/-innen am Supreme Court.
Gruppe C: Sie sind liberale Richter/-innen am Supreme Court.

Verhandelt wird die Berufung der Schüler/-in einer US-amerikanischen High School. Jane Doe klagt gegen das uneingeschränkte Handyverbot an ihrer Schule.

Gruppe A: Tragen Sie Argumente zusammen, die für die Handynutzung sprechen.
Gruppe B und C: Tragen Sie Argumente zusammen, die für und gegen die Handynutzung sprechen.

e) Bereiten Sie sich nun auf die Verhandlung vor. Im Gegensatz zu anderen Verhandlungen gibt es keine Plädoyers. Jede/r Anwältin/Anwalt erhält eine maximale Redezeit (real: 30 Minuten), in der die Argumente (oral arguments) vorgetragen werden. Die Richter/-innen des Supreme Courts unterbrechen diese durch permanente Nachfragen.
Begrenzen Sie das Verfahren auf zehn Minuten und die Anzahl der Richter/-innen auf fünf. Gruppe B steht der Berufung skeptisch gegenüber. Bringen Sie das durch gezielte Nachfragen zum Ausdruck. Wählen Sie die Rolle der Anwältin/des Anwalts nach dem Zufallsprinzip aus. Mindestens eine/-r der nicht beteiligten Anwältinnen/Anwälte filmt das Verfahren mit der Handykamera. Eine/r andere/r der nicht beteiligten Anwältinnen/Anwälte beginnt das Verfahren mit den folgenden Sätzen:

"Die Ehrenwerten, der Vorsitzende Richter und die Beisitzenden Richter des Obersten Gerichtshofes der Vereinigten Staaten. Höret, höret, höret: Alle Personen, die vor dem Ehrenwerten, dem Obersten Gerichtshof eine Sache zu verhandeln haben, sind aufgefordert vorzutreten und ihre Aufmerksamkeit dem Gerichtshof zuzuwenden, denn seine Sitzung ist nun eröffnet. Gott schütze die Vereinigten Staaten und dieses Ehrenwerte Gericht."

f) Die Richter/-innen ziehen sich nun zur Beratung zurück. Die Besprechung sollte nicht länger als fünf Minuten dauern und vor dem Plenum stattfinden. Ebenso sollte weiterhin gefilmt werden. Im Anschluss an die Beratung kommt es zur Abstimmung.

g) Reflektieren Sie als Beteiligte und Zuschauende die Kommunikationssituation während des Verfahrens und der anschließenden Beratung.

h) Sehen Sie sich die folgende Zum Inhalt: Szene aus dem Zum Inhalt: Dokumentarfilm Zum Filmarchiv: "RBG – Ein Leben für die Gerechtigkeit" an, die die Nominierung Ruth Bader Ginsburgs als Richterin am Supreme Court zeigt. Fassen Sie anschließend zusammen, mit welchen Attributen die Richterin beschrieben wird und was das für ihre Arbeit am Obersten Gerichtshof bedeuten könnte.

RBG – Ein Leben für die Gerechtigkeit, Szene (© Koch Media)

Während des Filmbesuchs:

i) Welche filmischen Mittel sind in "RBG – Ein Leben für die Gerechtigkeit" auffällig? Welche Wirkung wird dadurch erzeugt? Halten Sie im Anschluss an den Filmbesuch stichpunktartig fest, was Sie über die Arbeit des Supreme Courts erfahren haben.

Nach dem Filmbesuch:

j) Vergleichen Sie Ihre Ergebnisse der Aufgaben h) und i) und stellen Sie dar, was Sie im Film besonders bemerkenswert fanden.

k) Sehen Sie sich die folgenden beiden Szenen noch einmal an und analysieren Sie das Verhältnis Bader Ginsburgs zu ihrem Kollegen Antonin Scalia.

RBG – Ein Leben für die Gerechtigkeit, Szene (© Koch Media)

RBG – Ein Leben für die Gerechtigkeit, Szene (© Koch Media)

l) Erinnern Sie sich an die Vereidigung Ruth Bader Ginsburgs als Richterin am Supreme Court. Ein konservativer Politiker betonte, dass er ihre politische Haltung alles andere als teile, er sie aber als Person, ihre Arbeit und Konsequenz bewundere und sich darüber freue, dass sie als Richterin am Supreme Court wirken werde. Mit welchem Attribut würden Sie diese Art der Kommunikation beschreiben?

m) "Wertschätzende Sprache" (vgl. Zum externen Inhalt: www.bpb.de/gesellschaft/bildung/kulturelle-bildung/252588/werterziehung-im-unterricht (öffnet im neuen Tab)) ist auch wesentlicher Bestandteil in der Ausbildung von Lehrenden. Wiederholen Sie das Rollenspiel aus den Aufgaben d-f), aber wenden Sie diesmal neben dem professionellen Austausch von Argumenten konsequent "wertschätzende Sprache" an. Filmen Sie die Verhandlung und Beratung erneut.

n) Reflektieren Sie als Beteiligte und Zuschauende die Kommunikationssituation während des Verfahrens und der anschließenden Beratung. Welche Veränderungen haben sich beim zweiten Durchlauf ergeben?

OPTIONAL:

o) Werten Sie das Videomaterial aus. Analysieren Sie beide Verhandlungen und Beratungen mit Hilfe des Vier-Seiten-Modells von Schulz von Thun und stellen Sie anschließend dar, inwieweit die Veränderung der Beziehungsebene zu einer gelungenen Kommunikation beiträgt.