In der fantastischen Online-Welt von "Ragnarök" besteht er epische Schlachten als Fenris aus dem hohen Norden, doch im echten Leben agiert der Abiturient Jan eher zurückhaltend. Im Team mit seinem besten Kumpel Deniz zockt der 17-Jährige nachts das Rollenspiel und schwänzt tagsüber die Schule. Ausgerechnet wenige Tage vor einem wichtigen Turnier infiltriert der Hacker Loki Jans Account und wirft ihn aus dem Spiel. Zusammen mit der ebenfalls gesperrten gleichaltrigen Karo folgt Jan der IP-Adresse ins schweizerische Alpthal, wo die Teenager ein Abenteuer im echten Wald erleben.

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Das Kinodebüt des 1984 geborenen Regisseurs und Autors Florian Schnell funktioniert als unterhaltsamer Jugendfilm. Die verspielte Ästhetik imitiert gekonnt Videospiele, indem Jan zum Beispiel wie im Adventure-Klassiker Monkey Island aus vier Antwortmöglichkeiten wählen kann oder eine Energie-Leiste über seinem Kopf erscheint. Mit hippen Zum Inhalt: Splitscreens und Zum Inhalt: Zeitlupen, einigen Gags speziell für Gamer und einem Gastauftritt des YouTubers Sarazar kommt das flott erzählte Teenager-Abenteuer dem Zielpublikum entgegen. Inhaltlich verhandelt Schnell Themen wie Freundschaft, Teamwork und die mitunter durchlässige Grenze zwischen virtueller und realer Welt, wenn Jan seine Fertigkeiten aus der Gaming-Sphäre ins Analoge überträgt oder den plastischen " Zum Inhalt: 3D-Effekt" der echten Landschaft bestaunt.

"Offline" kann eine generelle Diskussion über die gesellschaftliche Bedeutung von Videospielen und den Menschen als "Homo ludens" anstoßen. Im Weiteren kann die fragile Trennlinie zwischen Realität und Virtualität analysiert werden. Florian Schnell verwischt sie, indem er mit der Zum Inhalt: Montage Parallelen zwischen den Spielern/-innen und ihren Avataren herstellt. Spiegelt er damit eine Alltagserfahrung heutiger Jugendlicher, etwa in den sozialen Medien? Welche Gefahren birgt das moderne Online-Verhalten und ab wann kann man vielleicht sogar von Sucht sprechen? Der Film steht dem (überhöhten) Konsum von Computerspielen zwar durchaus kritisch gegenüber und ergreift Partei für die Natur und das "echte" Leben. Eine pauschale Verdammung der Gaming-Welt bleibt jedoch aus, allein schon, weil Schnell die Videogame-Ästhetik so liebevoll in den stilistisch interessanten Film einbaut.

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