"Thor: Love and Thunder"

Der Tod seiner Tochter und das selbstherrliche Auftreten seines Gottes zerstören Gorrs zuvor festen Glauben. Als der Gott ihn töten will, verwandelt sich Gorr in ein übersinnliches Wesen, das nur ein Ziel kennt: Sämtliche Gottheiten zu vernichten. Als der Donnergott Thor von Gorrs ersten Taten erfährt, will er den Mörder aufhalten und einige von dem Götterschlächter entführte Kinder retten. Unterstützung bekommt er von der früheren Walküre Valkyrie, inzwischen Königin von Thors mythischer Heimat Asgard, und dem sanftmütigen Steinwesen Korg. Überraschend trifft Thor im Kampf auch seine irdische Ex-Freundin Jane Foster wieder, die durch seinen alten Hammer Mjölnir Superkräfte erhalten hat und sich der Heldengruppe als "Mighty Thor" anschließt. Die Symptome ihrer fortgeschrittenen Krebserkrankung kann Jane mit der magischen Kraft des Hammers allerdings nur kosmetisch überdecken.

Auch der 29. Kinofilm des "Marvel Cinematic Universe" setzt auf die Erfolgsformel des Zum Inhalt: Franchise. Action, Humor und Emotionen gehen mit ausgereiften Zum Inhalt: Spezialeffekten und einem Wiedersehen mit bekannten Stars der Filmreihe einher, darunter Chris Hemsworth, Natalie Portman oder Chris Pratt. Wie beim direkten Vorgänger "Thor: Tag der Entscheidung" ("Thor: Ragnarok" , USA 2017) legt Regisseur Taika Waititi bei "Thor: Love and Thunder" abermals einen besonderen Fokus auf Witz und Selbstironie. Wenn zwei Weltraumziegen immer wieder kreischen, Thor beziehungsähnlich mit seinem Ex-Hammer spricht oder einem arroganten Zeus begegnet, ist das ganz im Sinn eines Sommer- Zum Inhalt: Blockbusters "over the top" gestaltet. Gleiches gilt für Schauplätze (Glossar: Zum Inhalt: Drehort/Set) wie Jane Fosters Heimatort Tønsberg, der zur Touristenhochburg "New Asgard" umgebaut wurde, oder der mit barockem Kitsch ausstaffierte Olymp. Auch wenn der Fokus auf Oberflächenreizen liegt, wirkt Christian Bale als Antagonist Gorr bedrohlich und das versöhnliche Ende fällt sehr emotional aus. In stilistischer Hinsicht setzt Waititi auf Metal-Musik (Glossar: Zum Inhalt: Filmmusik), Rot-, Silber- und Goldtöne (Glossar: Zum Inhalt: Farbgestaltung) und blaue Blitze aus den magischen Hämmern und Äxten. Auffällig ist auch eine längere Schwarzweiß- Zum Inhalt: Sequenz, die Gorrs Residenz auf einem Planeten atmosphärisch vom übrigen Film entrückt.

Als Einstieg in die Filmbesprechung im medienkundlichen Unterricht eignet sich eine Analyse des Kinoplakats, das mit seiner Bildgestaltung und Farbgebung einer Referenz an Zum Inhalt: Fantasyfilme der 1980er-Jahre gleichkommt. Der Film spielt mit Songs wie "Sweet Child O' Mine" von Guns N' Roses wiederholt auf Stilelemente des Jahrzehnts an. Die Selbstironie wird bereits bei einem launigen Rückblick auf den bisherigen Werdegang des Titelhelden deutlich und findet unter anderem in einem komischen Theaterstück über Thor und dessen Bruder Loki und den häufig als Spaß inszenierten Schlachten Ausdruck. Inhaltlich bietet sich ein Gespräch über die Motivation des Antagonisten an, der sich um das Heilsversprechen seiner Religion betrogen sieht und Rache übt. Filmästhetisch lohnt ein Blick auf die digitale Filmtechnik, die etwa bei der Zum Inhalt: Motion-Capture- Zum Inhalt: Animation des Steinwesens Korg zum Tragen kommt. Außerdem wird die neue StageCraft-Technik genutzt, bei der die virtuellen Hintergründe schon während des Drehs auf LED-Screens projiziert und nicht erst in der Postproduktion eingefügt werden. Die Zum Inhalt: CGI-Effekte machen einen Großteil des Reizes der Marvel-Filmreihe aus und ermöglichen eine adäquate Umsetzung der Comic-Vorlagen. Ein Vergleich mit den analogen Effekten früherer Kinojahrzehnte kann den Blick für die Bedeutung und Entwicklung der Filmtechnik schärfen.