England (Glossar: Zum Inhalt: Drehort/Set), zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Kindheit und Jugend von John Ronald Reuel Tolkien sind von Schicksalsschlägen geprägt. Nach dem frühen Tod des Vaters stirbt auch die Mutter. Als mittellose Vollwaisen werden der 12-jährige John und sein jüngerer Bruder in die Pension der strengen Mrs. Faulkner gegeben und der Vormundschaft eines Pfarrers unterstellt. Mit der Aufnahme an der King Edwards School in Birmingham geht für den wissbegierigen Schüler ein Traum in Erfüllung. Seine Liebe zu Sprachen und Literatur bringt ihn mit Gleichgesinnten zusammen, zugleich findet er in Edith, die Mrs. Faulkner mit ihrem Klavierspiel unterhält, die Frau seines Lebens. Auch sein akademisches Fortkommen scheint gesichert, als er in dem berühmten Oxford-Philologen Joseph Wright einen wohlgesonnenen Mentor findet. Doch die junge Karriere wird vom Ausbruch des Ersten Weltkriegs jäh unterbrochen.

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Die frühen Jahre J.R.R. Tolkiens, weltberühmter Autor von Der kleine Hobbit und Der Herr der Ringe, sind selbst Fans wenig bekannt. Das in weiten Teilen konventionell erzählte Zum Inhalt: Biopic zeichnet mit Zum Inhalt: visuellen Effekten nach, wie biografische Ereignisse sein späteres Werk beeinflusst haben. Die erzählerische Klammer bildet Tolkiens traumatische Erfahrung als britischer Soldat auf den Schlachtfeldern des Ersten Weltkriegs. Neben die realistische Schilderung des Grauens treten bald auch fantastische Elemente (Glossar: Zum Inhalt: Fantasyfilm) wie feuerspeiende Drachen anstelle von Flammenwerfern, vermummte Todesreiter vor blutrotem Himmel (Glossar: Zum Inhalt: Farbgestaltung) oder der gepanzerte Huf eines Schlachtpferds im Matsch. Das Publikum von Zum Filmarchiv: "Der Herr der Ringe"-Filmen wird die entsprechende Ikonografie mühelos wiedererkennen. Im Kontrast zum Krieg stehen eine zunächst idyllische Kindheit in den ländlichen Midlands, später Vorbild für das Auenland der Hobbits, sowie die hoffnungsvollen Jahre an der Universität. Die Kommilitonen, mit denen er einen Künstlerklub gründet, werden "Gefährten" wie man sie auch aus Tolkiens Romanen kennt; seine große Liebe und spätere Ehefrau Edith hat er als Vorbild seiner weisen Elfenköniginnen immer wieder selbst benannt.

Auch ohne Vorwissen erschließt sich in "Tolkien" die Geschichte eines Mannes, der die Schrecken früher Jahre zu Literatur verarbeitet. Der Kampf gegen das Böse, Tod und Trauer, aber auch Werte wie Freundschaft, Liebe und die Sehnsucht nach Geborgenheit sind nicht bloßes Beiwerk, sondern wesentliche Eckpfeiler seiner bis heute erfolgreichen Fantasy-Romane. Im Deutsch- und Englischunterricht können anhand des Films die künstlerischen Parallelen zwischen Biografie und literarischem Werk herausgearbeitet werden, zugleich lassen sich auch Kriegserfahrungen im Geschichtsunterricht als prägendes Erlebnis einer Generation thematisieren. Darüber hinaus bietet der Film einen interessanten Einblick in die Welt der gotischen und keltischen Sprachen, in nordischen Mythen und philologischen Forschungen, aus denen Tolkien sein Werk zusammensetzte. Schüler/-innen können davon ausgehend eine eigene mythische Welt erschaffen oder gar eine Sprache samt Grammatik entwickeln. Wie man im Film erfährt, ist Tolkiens Name angeblich vom deutschen "tollkühn" abgeleitet, was dazu anregen kann, sich mit der Herkunft und Bedeutung des eigenen Namens auseinanderzusetzen. Filmanalytisch bietet sich eine Beschäftigung mit dem Zum Inhalt: Genre Biopic an, das immer auch fiktionale Elemente aufweist. So kann die Geschichte des Films mit biografischen Daten Tolkiens abgeglichen und Unterschiede herausgearbeitet werden.

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