Basierend auf Dave Eggers gleichnamigen Zum Inhalt: Bestseller-Roman, thematisiert "The Circle" die wachsende Macht der sozialen Medien in unserer Gesellschaft. Die Berufsanfängerin Mae erhält die Chance, bei "The Circle" zu arbeiten, einem renommierten digitalen Unternehmen, das seinen Usern eine einzige Internetidentität für verschiedene Lebensbereiche und Aktivitäten anbietet. Nachdem Mae eines Nachts mit einem gestohlenen Kajak auf dem Meer in Gefahr gerät und dank Überwachungskameras des Unternehmens gerettet wird, erklärt sie sich bereit, ihr Leben 24 Stunden am Tag mit einer Mini-Kamera zu filmen und als Live-Stream im Web zu übertragen. Nach einiger Zeit hat sie Millionen von Zuschauenden. Diese Medienöffentlichkeit will sie für ihr Projekt nutzen, Straftäter/-innen in kürzester Zeit ausfindig zu machen. Eine Testvorführung, bei der ihr zurückgezogen lebender Jugendfreund Mercer ins Visier gerät, hat jedoch einen tödlichen Ausgang.

The Circle, Filmszene (© Universum)

Das Unternehmen "The Circle" orientiert sich an Konzernen wie Apple, Facebook und Google. Vom kreisrunden Gebäude über die Mitarbeiterversammlung bis zu Zusatzleistungen für Arbeitnehmer/-innen entspricht die Zum Inhalt: Inszenierung der Arbeitswelt im Film realen Vorbildern. Sind die Erfindungen von "The Circle" zu Beginn realitätsnah, entwickeln sich die Ideen schleichend ins Groteske, während Mae und die dargestellte Öffentlichkeit im Film nahezu jede Neuerung unreflektiert begrüßen. Ein wichtiger Aspekt der Handlung ist die Arbeitswelt des Konzerns, in der durch die Aufweichung fester Arbeits- und Sozialstandards und sozialem Druck die Belastung der Mitarbeiter/-innen derart ansteigt, dass etwa Maes Freundin amphetaminabhängig wird und letztendlich ihren Job kündigt.

"Etwas zu wissen ist gut, alles zu wissen ist besser", so lautet die Unternehmensphilosophie von "The Circle". Der Konzern propagiert "volle Transparenz" als höchstes Gut. In den sozialwissenschaftlichen Fächern kann analysiert werden, mit welchen Argumenten der Konzern dabei vorgeht, aber auch, wie eine Gesellschaft aussehen würde, in der es keine Privatsphäre mehr gibt. Hierbei bietet es sich an, dass die Schüler/-innen darüber reflektieren, wie sie selbst soziale Netzwerke nutzen und in welchen Zusammenhängen sie selbst persönliche Daten weitergeben. Ferner kann der Frage nachgegangen werden, welche Formen der Transparenz es bereits gibt. Im Wirtschaftsunterricht lässt sich die Unternehmenskultur von "The Circle" und deren Auswirkungen auf die Mitarbeiter/-innen untersuchen. Im Deutsch- und Englischunterricht bietet sich ein Vergleich mit der mediendystopischen Serie "Black Mirror" oder mit anderen dystopischen Literaturverfilmungen wie an. Dabei kann vor allem auf die unterschiedliche visuelle Gestaltung der Filme und deren Bezug zur inhaltlichen Ausgestaltung der Dystopie eingegangen werden. Anlass zur Diskussion bietet auch die Zum Inhalt: Schlussszene von "The Circle" . Ist die Idee der vollständigen Transparenz vollendet worden?

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