Wer ein Buch über paranormale Erscheinungen geschrieben hat, hat es schwer im Universitätsbetrieb. Das erfährt die Wissenschaftlerin Erin am eigenen Leib. Als sie ihre einstige Koautorin Abby aufsucht, um eine alte Veröffentlichung aus dem Verkehr zu ziehen, flammt ihre Faszination für Geistererscheinungen jedoch schnell wieder auf. Erst recht, als sie mit Abby und deren Kollegin Jillian mitten in New York Zeugin einer solchen wird. Ohne Rückendeckung einer Hochschule verbünden sich die drei Frauen, um Gespenster zu erforschen und zu fangen. Unterstützt von der ehemaligen Verkäuferin Patty sorgt die Gruppe bald für mediales Aufsehen und kommt einem Mann auf die Spur, der mit der Beschwörung eines riesigen Gespensts die Stadt ins Chaos stürzen will.

Wenn Sie diesen Drittanbieter-Inhalt von www.youtube-nocookie.com aktivieren, ermöglichen Sie dem betreffenden Anbieter, Ihre Nutzungsdaten zu erheben. Weitere Informationen zur Nutzung von Drittanbieter-Inhalten erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Externer Link: Datenschutzerklärung anzeigen

Paul Feigs Horrorkomödie "Ghostbusters" ist Zum Inhalt: Remake und Reboot in einem. Zum einen orientiert sich die Handlung an dem gleichnamigen Film aus dem Jahr 1984 von Ivan Reitman und folgt der damals neuartigen Prämisse, dass Gespenster mit wissenschaftlichen Erkenntnissen bekämpft werden können. Zum anderen konstruiert er eine neue „Origin Story“ und setzt Akzente, indem die Geisterjäger nun von Frauen verkörpert werden. Bemerkenswert ist dabei, dass das Geschlecht des Ghostbusters-Ensembles, das sich erneut aus US-amerikanischen Comedy-Stars zusammensetzt, im Grunde keine Rolle spielt. Mit einer bestechenden Selbstverständlichkeit lässt Feig seine Geisterjägerinnen gegen das Übernatürliche und männliche Machthaber antreten, ohne sie auf konventionelle Geschlechterrollen zu reduzieren oder diese gar zum Ausgangspunkt für Gags zu machen. Auf schöne Weise altmodisch ist der Film unterdessen durch die Geisterjagd-Ausstattung geworden, die immer noch so unhandlich und sperrig wie zuvor aussieht.

"Ghostbusters" ist im Unterricht vor allem im Hinblick auf den Umgang mit Geschlechterrollen interessant. So kann in Deutsch oder lebenskundlichen Fächern wie Ethik oder Religion ausgewertet werden, wie der Film noch während der Produktionsphase aufgrund der weiblichen Besetzung angefeindet wurde. In diesem Zusammenhang lassen sich insbesondere Stereotype und Vorurteile, aber auch der Umgang mit dem Geschlecht der Protagonistinnen im Filmmarketing thematisieren. In einer Filmanalyse etwa in Deutsch, Englisch oder Kunst, können die weiblichen Hauptfiguren näher charakterisiert und ihre Funktionen innerhalb der Story erörtert werden. Davon ausgehend kann im Fach Kunst ein Blick darauf gerichtet werden, welche Rollen Frauen üblicherweise in Actionfilmen spielen und wie in "Ghostbusters" - auch durch die Nebenrolle des zwar attraktiven, aber reichlich tumben Sekretärs der Geisterjägerinnen – mit traditionellen Mustern gebrochen wird.

Der Text ist lizenziert nach der Creative Commons Attribution-NonCommercial-NoDerivs 3.0 Germany License.

Mehr zum Thema