Wer in der K-Crew tanzen darf, hat es geschafft. Und so träumt auch der aus einfachen Verhältnissen stammende Māori Tu davon, eines Tages in die angesagte neuseeländische HipHop-Gruppe aufgenommen zu werden. Als Tu tatsächlich zu Auditions eingeladen wird, kann er sein Glück kaum fassen. Sechs Wochen lang muss er unter Beweis stellen, dass er das Zeug zum Tänzer hat. Aber die harten Trainingseinheiten, an denen er heimlich teilnimmt, bringen für Tu auch neue Probleme: zum einen, weil er damit seine eigene Crew hintergeht, mit der sich auf eine wichtige Meisterschaft vorbereitet, zum anderen, weil er sich in Sasha verliebt, die Freundin des K-Crew-Anführers. Zudem bringt Tus Vater seinem Sohn kein Verständnis entgegen. Sollte Tu es während des Sommers nicht schaffen, einen anständigen Beruf zu finden, droht er ihm mit einer Zukunft in der Armee.

We Love to Dance, Szene (© Capelight Oictures)

Obwohl "We Love to Dance" dramaturgisch den gängigen Erzählmustern des Tanzfilms folgt, bricht er diese durch die Verortung in der Māori-Kultur auf und setzt eigene Akzente. So erzählt er über die klassische Geschichte um Rivalitäten und den Preis des Ruhms hinaus auch über den Gegensatz von Arm und Reich, von Vorurteilen und Kriminalität und spielt in eher problematischen Milieus, ohne dabei jedoch in ein schweres Drama abzugleiten. Durch Tus ungebrochenen Optimismus bleibt "We Love to Dance" ein leichtfüßiger Jugend- und Zum Inhalt: Coming-of-Age-Film, der in seinen schwungvollen Tanzszenen die Ausdruckskraft des Körpers feiert und so für Tus Suche nach seinem Platz im Leben schöne Bilder findet. Die Inszenierung der Tanzszenen orientiert sich dabei auch an der Ästhetik von Musikvideos und variiert zwischen Zum Inhalt: Totalen und fließenden, langsamen Zum Inhalt: Kamerafahrten, die die Choreografie der Tänze zur Geltung kommen lassen, sowie einem zunehmend hektischeren Zum Inhalt: Schnittrhythmus, der insbesondere den finalen, knapp dreißigminütigen Battle bestimmt.

Als Einstieg für eine Auseinandersetzung mit dem Film empfiehlt es sich, Hintergründe über die Māori-Kultur und die gesellschaftliche Stellung der Māori in Neuseeland zu recherchieren. Dazu kann nicht nur auf Informationstexte Bezug genommen werden, sondern auch auf preisgekrönte Māori-Filme wie etwa "Die letzte Kriegerin" oder . Einen anderen Zugang eröffnet im Fach Musik, aber auch in Deutsch, Englisch oder Kunst die HipHop-Kultur. In diesem Kontext kann vor allem die Auseinandersetzung mit sozialer Ungerechtigkeit im Mittelpunkt stehen und wie dieser durch künstlerische Formen Ausdruck verliehen wird. Für eine Betrachtung der filmischen Gestaltung wiederum eignet sich auch ein Vergleich mit anderen Tanzfilmen – etwa den Zum Inhalt: 3D-Spektakeln der "Step Up" - und "Street Dance" -Reihen – und wie in diesen zwischen der individuellen Bedeutung des Tanzens und gesellschaftlichen Themen vermittelt wird. In einem eigenen Filmprojekt kann aber auch mit typischen Elementen der Clipästhetik und deren Wirkungsweisen experimentiert werden.

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