Schottland im 11. Jahrhundert: Aus der Niederschlagung einer Rebellion gegen König Duncan geht der Feldherr Macbeth als Sieger hervor. Noch auf dem Schlachtfeld prophezeien ihm drei Hexen den Königstitel, seinem Gefolgsmann Banquo jedoch die Gründung eines neuen Herrschergeschlechts. Angetrieben von der verwirrenden Weissagung und dem Ehrgeiz seiner Gattin Lady Macbeth ermordet Macbeth den ihm nahe stehenden König Duncan, besteigt den Thron und verfällt in seiner Machtgier zusehends dem Wahn. Banquo lässt er ebenso ermorden wie die Familie des königstreuen Macduff, der sich mit Duncans Sohn verbündet hat. Am Ende wird Macbeth sein Blutrausch zum Verhängnis: Lady Macbeth begeht in grenzenlosem Schmerz Selbstmord, Macduff rächt Familie und König mit der Ermordung Macbeths.

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Das düsterste Drama William Shakespeares (1564-1616) inspirierte bereits Filmemacher wie Orson Welles und Roman Polanski. Justin Kurzels Zum Inhalt: Adaption modernisiert den Stoff mit einem stilisierten Naturalismus. So sind die teilweise brutalen, an authentischen Orten (Glossar: Zum Inhalt: Drehort/Set) in den schottischen Highlands gedrehten Schlachtszenen der ersten Filmhälfte in dunklen Erdtönen gehalten, die sich auch in der wilden Kriegsbemalung der Protagonisten wiederfinden. Wind und Wetter künden wie in Shakespeares Text vom Innenleben der Figuren; zuweilen färbt sich der Himmel blutrot (Glossar: Zum Inhalt: Farbgestaltung). Die kunstvollen Verse des englischen Nationaldichters werden zwar stark gekürzt, ansonsten aber nahezu unverändert im Originalton wiedergegeben. Eine interpretatorische Abweichung erlaubt sich der Film jedoch in der Anfangsszene, die das Ehepaar Macbeth beim Begräbnis seines Kindes zeigt. Das von Shakespeare nur vage angedeutete Motiv der Kinderlosigkeit setzt das Drama in Gang.

Seine Theater-Herkunft ist dem bildgewaltigen Epos – von der Sprache abgesehen – nicht mehr anzumerken. Wie der Originaltext mit Bezügen auf moderne Fantasiestoffe wie "Game of Thrones" und die "Herr der Ringe" -Trilogie auf die Leinwand übertragen wurde, lässt sich in den künstlerischen Fächern erörtern. Die spektakuläre Visualisierung der von Shakespeare nur beschriebenen Schlachten ist dabei ein Aspekt, die zum Teil verkürzte Charakterisierung der von Geltungssucht, Habgier und Angst getriebenen Protagonisten/-innen ein anderer. Ein philosophisches Thema ist die Gefahr sich selbst erfüllender Prophezeiungen, führt doch gerade Macbeths Ablehnung übernatürlicher Schicksalskräfte – ähnlich wie in der griechischen Tragödie – ins Verderben. Im Geschichtsunterricht lassen sich die Hintergründe des Stücks diskutieren: Mit dem Rückgriff auf die mittelalterliche Historie legitimierte der Hofdichter Shakespeare nicht zuletzt das monarchische Erbfolgeprinzip seiner Zeit. Im Schottland des 11. Jahrhunderts war das sogenannte Gottesgnadentum, die göttliche Bestimmung des Herrschergeschlechts, noch nicht durchgesetzt – mit verheerenden Folgen, wie Macbeth illustrieren sollte.

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