Die 12-jährige Zoé ist im Rennstall ihrer Eltern aufgewachsen. Hier wurde sie auch geboren, in derselben Nacht wie ihr geliebtes Pferd Sturm. Ihre Liebe zu Pferden teilt das Mädchen mit dem Vater, der als Traber regelmäßig an Rennen teilnimmt, sich allerdings zum Erhalt des Gestüts mit einem amerikanischen Investor einlassen musste. Die Mutter sähe die Energie ihrer Tochter lieber in der Schule als im Sattel. Eine stürmische Nacht macht Zoés Träume von einer Karriere als Jockey zunichte: Beim Versuch, die Pferde aus ihren Ställen zu befreien, wird das Mädchen schwer verletzt. Es sieht so aus, als könne Zoé nie wieder laufen, geschweige denn reiten. Nicht nur ihre Pferdeliebe ist erschüttert. Die Familie droht an der seelischen Last zu zerbrechen. Misserfolge auf der Rennbahn bringen das Unternehmen an den Rand des Ruins. Doch dann stemmt sich Zoé gegen ihr Schicksal. Mithilfe des Stallburschen Sébastien – und speziell angefertigter Beinmanschetten – kämpft sie sich aus dem Rollstuhl zurück in den Sattel.

Sensibel, aber selten sentimental, verbindet der klassische Familienfilm das Zum Inhalt: Genre des Pferdefilms mit einem schweren Schicksalsschlag. Zoés Behinderung stürzt die Familie in Depressionen und Selbstzweifel, Schuldgefühle müssen überwunden und das gegenseitige Vertrauen wieder hergestellt werden. Wesentlich für das Gelingen des Films ist die empathische Figurenzeichnung. Die am Boden zerstörte Zoé, der um seine Existenz ringende Vater und die zunächst skeptische, dann resolut für ihre Tochter eintretende Mutter bleiben bei allen Auseinandersetzungen stets glaubhaft und positiv. Der nahezu sprachlose Sébastien, der sich besser mit Pferden als mit Menschen versteht, fungiert als wichtiges Bindeglied zwischen Mensch und Tier in einem Film, der Pferde und Menschen als nahezu gleichwertige Protagonist/-innen führt. Die für das fragile Familienmodell keineswegs zweitrangigen ökonomischen Fragen werden in "Zoé & Sturm" ebenso thematisiert wie sportliche Aspekte. Äußerst professionell gefilmte, mit treibender Zum Inhalt: Musik und auch einigen Computereffekten (Glossar: Zum Inhalt: visueller Effekt) angereicherte Rennszenen (Glossar: Zum Inhalt: Szene) sorgen über das menschliche Drama hinaus für Spannung.

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Die innige Verbindung von Kindern zu Tieren ist geradezu Basis jedes Pferdefilms. In Christian Duguays Zum Inhalt: Buchadaption sind Pferde allerdings gleichzeitig Investitionsobjekte und Familienmitglieder. In Sozial- und Gemeinschaftskunde können die Schülerinnen und Schüler erörtern, wie dieser besondere Umgang im Film dargestellt wird. Wie verträgt sich das emotionale Konstrukt Familie mit dem Geschäftsmodell eines Rennstalls? Welche Formen von Training werden gezeigt? (Das Thema Pferdewetten wurde für den Film ausgelassen.) Zoés Lähmung und Sébastien bilden einen Zugang zum Thema Behinderung und tiergestützter Therapie, aber auch zum Begriff Resilienz. In der filmästhetischen Analyse können die spannenden Rennszenen besprochen werden, etwa im Hinblick auf den dynamischen Wechsel von Totalen und extremen Nahaufnahmen (Glossar: Zum Inhalt: Einstellungsgrößen). Wenn der sportliche Erfolg auch nicht im Mittelpunkt steht, ist "Zoé & Sturm" doch ein packender Sportfilm, der trotz erwartbaren Ausgangs zum Mitfiebern einlädt

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