Die britische Pop-Rock-Band New Order hat mit "Blue Monday" Musik-Geschichte geschrieben: Bis heute ist ihr Song die meistverkaufte 12-Inch-Single aller Zeiten in England und konnte sich in unterschiedlichen Versionen in den 1980er-Jahren mehrfach in den Charts platzieren. Bereits 1983 wurde ein erstes Musikvideo für eine gekürzte Variante des Originalsongs erstellt. Es enthält aneinandergereihte Militärclips und Gewaltszenen in verzerrten Zum Inhalt: Fehlfarben und simple, computergenerierte Grafiken zwischen die die digitalisierten Abbilder der Bandmitglieder Zum Inhalt: montiert wurden. Schon an diesem Video ist auffällig, dass der Liedtext und die Gestaltung des Video keine inhaltliche Verbindung besitzen.

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"Blue Monday" entwickelte sich in den 1980er-Jahren zu einem der wegweisenden Elektrosongs, der die House- und Elektro-Szene der folgenden Jahrzehnte nachhaltig geprägt hat. Der Remix von Quincy Jones, den die Band 1988 unter dem Titel "Blue Monday 88" veröffentlichte, war ebenfalls ein großer Erfolg.

Auch für "Blue Monday 88" wurde ein Video produziert, das – wie das Musikvideo fünf Jahre zuvor – kein geschlossenes Narrativ besitzt und durch seine Gestaltung als Remix des ersten Clips interpretiert werden kann. In dem surreal anmutenden Video wechseln sich in schnellen Schnitten Realfilm mit Trickfilm und bunten Zum Inhalt: Animationen ab. Zu sehen sind Bilder des Fotografen William Wegman und seines Hundes Fay Wray bei Balanceakten auf Tennisbällen, denen schnell hintereinander geschnittene, Zum Inhalt: handgezeichnete Animationen von Robert Breer hinzugefügt wurden. Mitunter wird der Text des Liedes Zum Inhalt: eingeblendet, Karotten erscheinen oder ein grüner Plastikfrosch bewegt sich quer durch das Bild.

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Die Bandmitglieder von New Order werden ebenfalls ohne erkennbaren Kontext inszeniert, indem sie absurde Tätigkeiten ausführen. Sie halten mit Drahtgeflecht konstruierte Kunst- und Milchkisten vor ihr Gesicht, blättern Daumenkinos und Comic-Hefte durch oder laufen in einem Zum Inhalt: blau gestrichenen Raum umher. Eine lose Verknüpfung der Zum Inhalt: Szenen entsteht durch den Tennisball, dem die Bandmitglieder auszuweichen versuchen. Der Clip endet wie er begonnen hat: mit einem Tennisball und William Wegmans Hund.

Wie schon im ersten Video wird in der 1988er-Version von "Blue Monday 88" keine geschlossene Geschichte erzählt, die den Liedtext interpretiert oder abstrahiert. Auffällig sind die schnellen Schnitte Breers, die dem Takt des Liedes angepasst sind und so eine eigenwillige, dadaistischen Atmosphäre erzeugen. Breers Kurzfilm ist darum viel stärker eine Arbeit, die der Intuition folgt: Bilder werden nicht zusammengesetzt, um etwas Spezielles zu erzählen, sie werden verknüpft, um surreale Momente zu schaffen. Der Bezug zum Dadaismus ist offensichtlich: Der künstlerische Ausdruck des Liedes tritt vor der absoluten Freiheit der künstlerischen Produktion der Regisseure in den Hintergrund. William Wegan selbst sagte in einem Interview über den Kurzfilm: "Das Lied gefiel mir, aber ich habe keine Ahnung, was unser Video diesbezüglich bedeutet."

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