Kategorie: Unterrichtsmaterial
"Unzertrennlich" – Arbeitsblatt
Arbeitsblatt zum Film "Unzertrennlich"
für die Fächer Sozialkunde/Gesellschaftskunde, Ethik und Politik ab Klasse 7, ab 12 Jahren
Vor dem Filmbesuch:
a) Die Geschwister von Menschen mit einer Behinderung oder einer lebensbedrohlichen Krankheit werden oft als "Schattenkinder" bezeichnet. Tauscht euch aus, woran ihr bei diesem Begriff denkt.
b) "Unzertrennlich" ist ein Zum Inhalt: Dokumentarfilm, der vier junge Menschen vorstellt, deren Geschwister behindert und/oder lebensbedrohlich erkrankt sind oder waren. Die Regisseurin Frauke Lodders sagt im Interview im Presseheft, dass sie selbst immer wieder erlebt habe, wie unterschiedliche Geschwisterkinder mit dieser schwierigen Situation umgehen und zeigen wollte, wie diese besondere Ausgangssituation Kinder und Jugendliche auf ihrem weiteren Lebensweg / in ihrer Identität / etc.? beeinflussen kann.
Versetzt euch in die Lage der Regisseurin und überlegt, wie ihr vorgehen könntet, wenn ihr über solche "Schattenkinder" einen Dokumentarfilm drehen möchtet. Geht dabei besonders auf folgende Aspekte ein:
• Wie würdet ihr vorgehen, um Mitwirkende für den Film zu finden?
• Wie kann man erreichen, dass wirklich die Geschwister und nicht die erkrankten oder behinderten Kinder und ihre Eltern im Mittelpunkt des Films stehen?
• Wie würdet ihr euren Film inhaltlich aufbauen und gestalten? Würdet ihr eher alltägliche Situationen mit der Kamera beobachten und/oder Interviews führen? Wie könnten die Interviews visuell umgesetzt werden und mit wem würdet ihr sprechen wollen?
• Wollt ihr nur selbst gedrehte Materialien oder auch privates Archivmaterial der Familien verwenden?
• Welche Art von Zum Inhalt: Filmmusik möchtet ihr einsetzen? Stellt ihr euch euren Film mit oder ohne einen Off-Kommentar (Glossar: Zum Inhalt: Voiceover) vor? Könnt ihr euch Situationen vorstellen, von denen ihr explizit keine Zum Inhalt: Szenen drehen möchtet?
Haltet das Ergebnis in einem maximal einseitigen Exposé (eine Art „Fahrplan“ für einen geplanten Film, in dem steht, worum es gehen und wie der Film gemacht werden soll) fest, in dem ihr euren geplanten Film skizziert.
Während des Filmbesuchs:
c) Vergleicht euer eigenes Exposé mit "Unzertrennlich"
von Frauke Lodders.
d) Achtet besonders darauf, wie im Film mit dem stilistischen Mittel der Zum Inhalt: Schärfentiefe gearbeitet wird. Welche Personen werden von der Kamera fokussiert? Wie arbeitet der Film mit Vorder- und Hintergrund (Glossar: Zum Inhalt: Bildkomposition)?
Nach dem Filmbesuch:
e) Tauscht euch in der Klasse zu folgenden Aspekten aus:
• Was hat euch im Film überrascht?
• Gab es etwas, das ihr nicht verstanden habt?
• Wo gab es Übereinstimmungen mit euren eigenen Annahmen aus Aufgabe c)?
• Wie hat der Film mit der Schärfentiefe, beziehungsweise mit Vorder- und Hintergrund gearbeitet?
• Findet ihr den Film gelungen? Begründet eure Entscheidung!
Findet Beispiele für besonders gelungene und aus eurer Sicht nicht so gut gelungene Regieentscheidungen (Glossar: Zum Inhalt: Regie).
Optional zur Vertiefung:
f) Lest euch als Vorbereitung für die weiteren Aufgabenschritte die Definition zum Zum Inhalt: Dokumentarfilm durch.
g) Erinnert euch an die Szene, in der die vier Protagonist/-innen sich zu dem Begriff "Schattenkind" äußern . Fasst mit euren eigenen Worten zusammen, was sie sagen und wie sie den Begriff bewerten. Wenn ihr die Aufgabe a) gemacht habt, vergleicht eure Gedanken vor der Filmsichtung mit den Aussagen der Betroffenen und eurer Sichtweise nach der Sichtung. Sprecht im Plenum über die Stärken und Schwächen der Bezeichnung "Schattenkinder". Fallen euch andere Worte ein, die die Lebenssituation der Protagonist/-innen besser und ohne implizite Bewertung beschreiben? Hätte der Begriff "Schattenkind" auch ein Titel für den Film sein können? Begründet eure Meinung.
h) Solltet ihr den Titel des Films nicht angemessen finden, sucht gemeinsam nach einer Alternative. Wenn ihr euch für einen Titel entschieden habt, gestaltet in Kleingruppen eure Plakate und stellt eure Plakate und die dahinter liegenden Überlegungen euren Mitschülerinnen und Mitschülern vor!