Heute kennt jeder den Namen Edward Snowden. Als er sich im Januar 2013 unter dem Decknamen "Citizenfour" an die Filmemacherin Laura Poitras wandte, war das noch anders. Poitras hatte sich zu dem Zeitpunkt bereits mit kritischen Zum Inhalt: Dokumentarfilmen über den "Krieg gegen den Terror" einen Namen gemacht und stand unter Beobachtung des US-Geheimdienstes. Im Juni 2013 treffen sich die beiden in Hongkong mit den britischen Journalisten Glenn Greenwald und Ewen MacAskill, um die Veröffentlichung von Snowdens brisanten Dokumenten zu planen. Über einen Zeitraum von acht Tagen filmt Poitras das konspirative Treffen, immer wieder unterbrochen von Nachrichtenmaterial und Zum Inhalt: Interviews mit unter anderem dem ehemaligen NSA-Mitarbeiter William Binney oder dem Netzaktivisten Jacob Appelbaum. Dieser Kontext verwandelt die persönliche Geschichte Snowdens in einen Zum Inhalt: Spionagethriller von globalen Ausmaßen.

Poitras rückt mit ihrem dokumentarischen Zum Inhalt: Kammerspiel das Thema NSA wieder in den Fokus. Der 29-jährige Informatiker wirkt in seinen Aussagen sehr überlegt und beschreibt die Beweggründe seines Handelns mit klaren Worten. Laura Poitras zeichnet ein persönliches Bild Snowdens, ohne sein Privatleben zu thematisieren. Als Filmemacherin hält sie sich im Hintergrund. Auch in der Zum Inhalt: Postproduktion wird größtenteils auf dramatische Effekte verzichtet, einzig die unterschwellige Zum Inhalt: Musik erinnert an Zum Inhalt: Spielfilm-Konventionen. Der Film bezieht seine Spannung in erster Linie aus der chronologischen Schilderung der Ereignisse und der flüssigen Zum Inhalt: Montage von Mathilde Bonnefoy.

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Der Film regt zur Debatte um Freiheit, Privatsphäre und Überwachung an. Daher eignet sich "Citizenfour" besonders für den Gemeinschaftskunde- aber auch den Geschichtsunterricht. Die praktischen Vorsichtsmaßnahmen, die Snowden ganz selbstverständlich gegen die Überwachung ergreift, vermitteln eine sehr konkrete Vorstellung, wie weit die Überwachung der Privatsphäre heute reicht. Jacob Appelbaum erklärt dazu eindrücklich, warum der Verlust der Privatsphäre unweigerlich zum Verlust der persönlichen Freiheit führt. Die Schülerinnen und Schüler können in Gruppendiskussionen überprüfen, in wie weit sie selbst durch die tägliche Nutzung sozialer Medien private Daten verfügbar machen. Zuletzt bietet es sich an, auch die Rolle von Laura Poitras zu untersuchen. Wie wird Edward Snowden im Film inszeniert? (Oder inszeniert er sich selbst?) Anhand des Films lässt sich sehr anschaulich der Begriff der Parteilichkeit diskutieren, da Laura Poitras einerseits als Journalistin in Erscheinung tritt, aber auch unmittelbar betroffen ist.

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