Vor dem Filmbesuch:

a) Welche Assoziationen kommen euch, wenn ihr an den Begriff "Spuren" denkt? Macht euch stichpunktartig Notizen.

Recherchiert arbeitsteilig die Entwicklung der NSU-Verbrechen (Gruppe A) sowie des NSU-Prozesses (Gruppe B). Achtet dabei auf die Zum externen Inhalt: Seriösität der Quellen (öffnet im neuen Tab). Erstellt jeweils eine Timeline mit den wichtigsten Daten, die ihr auf einem strukturierten Plakat visuell aufbereitet.

Erste Recherchehinweise findet ihr hier:

  1. Gruppe A: Zum externen Inhalt: bpb.de: Der Nationalsozialistische Untergrund (öffnet im neuen Tab)

  2. Gruppe B: Zum externen Inhalt: bpb.de: Der Weg zum NSU-Urteil (öffnet im neuen Tab)

b) Präsentiert euch gegenseitig eure Ergebnisse. Hängt die Plakate im Klassenraum auf, sodass sie während der gesamten Arbeit zum Film "Spuren" im Klassenraum für alle sichtbar sind.

Während des Filmbesuchs:

c) Im Film "Spuren – Die Opfer des NSU" kommen die Angehörigen von drei der zehn NSU-Opfer zu Wort: Enver Simsek, Süleyman Taskörprü, Mehmet Kubasik. Teilt die Klasse in drei Gruppen (A/B/C). Macht euch arbeitsteilig Notizen zu den folgenden Fragen (Gruppe A zu Enver Simsek; Gruppe B zu Süleyman Taskörprü; Gruppe C zu Mehmet Kubasik):

1. Wer spricht vor der Kamera? In welchem Verhältnis stehen die Interviewpartner/-innen zu den Opfern?
2. Welche Intervieworte und -situationen werden gewählt und warum?
3. Was erfährt man über das Leben nach dem Verlust? Worunter leiden die Angehörigen? Wie gehen sie mit dem Verlust um? Woran erinnern sie sich im Gedenken an den ihre ermordeten Angehörigen und inwiefern ist ihnen die Aufarbeitung der Morde wichtig?
4. Welche filmästhetischen Merkmale prägen die Darstellung?

Vervollständigt die Notizen unmittelbar nach dem Filmbesuch.

Nach dem Filmbesuch:

d) Findet euch in den Gruppen aus d) zusammen. Stellt euch gegenseitig eure Notizen vor und ergänzt diese gegebenenfalls, erstellt anschließend ein Porträt der Angehörigen auf einem Plakat.

e) Tragt die Ergebnisse aus den Gruppen im Plenum zusammen. Die Plakate werden neben die bereits in b) erstellten Plakaten im Klassenraum angebracht.

f) Lest euch die folgende Definition zur Gattung des Zum Inhalt: Dokumentarfilms durch. Diskutiert, welche Aspekte der Gattung in "Spuren – Die Opfer des NSU" verwendet werden.

g) Die Regisseurin des Films, Aysun Bademsoy, bringt sich mit einer anteilnehmenden Positionierung in den Film ein und macht dadurch ihren persönlichen Standpunkt deutlich. Welche Wirkung wird dadurch erzeugt? Inwiefern ist dieses Vorgehen beim Thema des Films (nicht) legitim? Begründet eure Einschätzung, indem ihr euch auf den Anspruch der Gattung nach Authentizität, Wahrheit und einem sozialkritischen Impetus bezieht.

h) Diskutiert Sie abschließend die Bedeutung des Filmtitels "Spuren" . Greift auch auf eure Notizen aus a) zurück.

Optionale Vertiefung:

i) Beantwortet die folgende Frage in Stichpunkten: Was ist Heimat?

j) Tragt die Ergebnisse der ganzen Lerngruppe in einer Mindmap an SmartBoard oder Tafel zusammen.

k) Die Familien der Opfer des NSU haben sich in Deutschland ein Leben aufgebaut und sich zu Hause gefühlt. Überlegt, welche Aspekte von Heimat ihnen durch die Morde und die Ermittlungsverfahren der Behörden möglicherweise genommen wurden.

l) Trotz allem, was ihnen widerfahren ist, sagt eine Angehörige: "Deutschland ist Heimat geworden für uns. Es ist uns nicht fremd geblieben." Diskutiert, welche Aspekte von Heimat sich auch durch die grausamen Erfahrungen nicht nehmen lassen.

m) Die Geschichten der Opfer und die Stimmen der Angehörigen wurden in der medialen Berichterstattung zum NSU-Fall zu wenig gehört. Aus diesem Grund war das übergeordnete Ziel der Regisseurin bei der Realisierung des Films, den Angehörigen zuzuhören. Sammelt in der Klasse nach weiteren Möglichkeiten, was man tun kann, um Opfern und Angehörigen (von rassistischer Gewalt insgesamt) ein größeres Gehör zu verschaffen. Welche Möglichkeiten lassen sich von euch direkt umsetzen?