Kategorie: Unterrichtsmaterial
"Victoria" - Arbeitsblätter
Sechs themenbezogene Aufgaben zur Arbeit mit dem Film "Victoria" .
Die folgenden Aufgaben richten sich an Schüler/-innen ab 14 Jahre. Sie eignen sich vor allem für den Einsatz in den Schulfächern Deutsch, Musik, Kunst, Psychologie, Ethik und Philosophie ab der 9. Klasse.
Aufgabe 1: Vorbereitung auf den Kinobesuch
Fächer: Deutsch, Musik, Kunst, Psychologie, Ethik, Philosophie, ab Klasse 9
Vor dem Filmbesuch:
a) Der Titel des Films lautet "Victoria"
, der Untertitel "One girl. One city. One night. One take". Sammelt in Gruppenarbeit Assoziationen zu diesem Titel und dem Untertitel.
Betrachtet dazu auch das Filmplakat. Worum könnte es in dem Film gehen?
b) Vergleicht eure Ideen mit denen der anderen Gruppen.
c) Seht euch nun den Zum Inhalt: Trailer an und verfasst auf euren Assoziationen und dem Trailer basierend eine mögliche kurze Synopsis des Films.
Nach dem Filmbesuch:
d) Stellt euch gegenseitig eure Synopsen vor. Wurden eure Erwartungen erfüllt? Diskutiert eure Ergebnisse und geht dabei auf die Besonderheit des Verhältnisses von Erzählzeit und erzählter Zeit ein.
Aufgabe 2: Filmsprachliche Mittel
Fächer: Deutsch, Musik, Kunst, Psychologie, Ethik, Philosophie, ab Klasse 9
Während des Filmbesuchs:
a) Achtet auf filmsprachliche Besonderheiten. Notiert eure Sichtungsergebnisse.
Nach dem Filmbesuch:
b) Vergleicht die Ergebnisse und diskutiert die Wirkung der beobachteten filmsprachlichen Mittel. Inwieweit hebt sich "Victoria" formal von euch bekannten Filmen ab?
c) Erörtert, warum Regisseur Sebastian Schipper mit einer Plansequenz arbeitet.
d) Recherchiert in Kleingruppen den Einsatz der Plansequenz. Stellt eure Ergebnisse in einer Präsentation dar und wählt funktionale Beispiele (z.B. Alfred Hitchcocks "Cocktail für eine Leiche"
, Orson Wells’ "Im Zeichen des Bösen"
, Andrej Tarkowskijs
Zum Filmarchiv: "Stalker "oder Zum Filmarchiv: "Birdman" von Alejandro González Iñárritu), die ihr mittels Filmausschnitten vorstellt.
Aufgabe 3: Sprache und Lebensgefühl
Fächer: Deutsch, Psychologie, Ethik, Philosophie, ab Klasse 9
Während des Filmbesuchs:
a) Überlegt in Partnerarbeit, welche sprachlichen Besonderheiten der Film "Victoria" aufweist. Notiert euch nach dem Filmbesuch einzelne Wörter oder Sätze, die euch besonders auffielen.
Nach dem Filmbesuch:
b) Sucht euch jeweils einen jugendsprachlichen Begriff oder Satz aus und beleuchtet diesen in Bezug auf Bedeutung und Wirkung. Alternativ kann es sich auch um einen Dialekt-Ausdruck aus dem Film handeln. Stellt eure Auswahl mit der dazugehörigen Erläuterung im Plenum vor.
c) Besprecht im Plenum, ob die Wortwahl der Protagonisten tatsächlich der Umgangssprache Jugendlicher entspricht. Welches Lebensgefühl wird durch diesen Sprachstil vermittelt?
d) Erörtert, was euch im Zusammenhang mit der Körpersprache, der Artikulation und Mimik aufgefallen ist. Erscheinen euch die Darsteller und ihre Geschichte dadurch besonders lebensnah?
Aufgabe 4: Improvisation – Ich zeig dir meine Welt!
Fächer: Ethik, Darstellendes Spiel, ab Klasse 11
a) "Ich zeig dir unsere Welt", sagt Sonne zu Beginn des Films zu Victoria. Überlegt, was eure Welt ausmacht und was ihr davon in einem kurzen Film zeigen würdet.
b) Bildet dementsprechend Gruppen und verfasst ein knappes Zum Inhalt: Treatment. Bedenkt dabei, wo und wann ihr euren Zum Inhalt: Kurzfilm drehen wollt und welche Figuren darin vorkommen.
c) Dreht euren eigenen Film, aber ebenfalls wie "Victoria" ohne Schnitt.
Arbeitshinweis: Selbstverständlich könnt und sollt ihr vorher proben, Improvisation ist jedoch absolut erwünscht. Ihr müsst dabei keine lange Geschichte erzählen, es geht nur um einen kurzen Einblick in eure Welt, den ihr gerne mit anderen teilen möchtet. Plant eure Sequenz gründlich. Welche Anforderungen werden an Zum Inhalt: Kamerafahrt, Zum Inhalt: Einstellungen sowie Zum Inhalt: Source-Musik gestellt?
Alternativ dazu kann die Interaktion mit der Stadt auf der Bühne mit mimischen, gestischen, verbalen und paraverbalen Gesten dargestellt werden. Gehe dabei auf die Spezifik deines Ortes respektive deiner Stadt ein.
d) Schaut euch alle so entstandenen Kurzfilme gemeinsam an und besprecht danach, welche Herausforderungen, aber auch welche Chancen das Drehen in einer Einstellung bietet.
Aufgabe 5: Rollenspiel "Guter Mensch – schlechter Mensch?"
Fächer: Ethik, Psychologie, Philosophie, Darstellendes Spiel, ab Klasse 9
Vor dem Filmbesuch:
a) Im Film beteuern die Protagonisten mehrmals, dass sie "gute Menschen" seien. Überlegt, was es für euch bedeutet, ein guter Mensch zu sein. Stellt eure Position im Plenum dar.
Während des Filmbesuchs:
b) Achtet auf Situationen, in denen gesagt wird: "Ich bin kein schlechter Mensch – ich bin ein guter Mensch." Gibt es noch weitere Szenen, in denen dieser Satz passend wäre?
c) Stellt einzelne Situationen mit den jeweiligen Figuren nach, z.B. als Sonne und Victoria im Spätkauf stehlen oder die beiden das Baby entführen.
d) Wie habt ihr euch in eurer Rolle gefühlt? Diskutiert eure Eindrücke und Meinungen.
Aufgabe 6: Identität – Die Beziehung zur eigenen Stadt
Fächer: Deutsch, Ethik, Philosophie, Psychologie, ab Klasse 9
a) Im Film betont Sonne, dass er ein "echter Berliner" sei. Was zeichnet ihn seiner Meinung nach als echten Berliner aus?
b) Welches Bild von Berlin und dem "echten Berliner" vermittelt der Film "Victoria" ?
c) Könnt ihr die Bezeichnungen "echter Berliner", "echter Münchner", "echter Hamburger", "echter Spanier" etc. nachvollziehen? Reflektiert kritisch die Identifikation mit einem Ort.
d) Überlegt, was euch als Individuum ausmacht und schreibt dazu Stichworte auf.
e) Diskutiert eure Ergebnisse im Plenum.