Noch ein letztes Mal wollen Ziggy und sein bester Freund Bas die Baumhauskönige werden und beim jährlichen Abenteuercamp ihr handwerkliches Geschick unter Beweis stellen. Denn nach den Sommerferien wird alles anders werden, weil sie dann auf unterschiedliche Schulen gehen. Aber noch bevor der Wettbewerb eröffnet wird, kündigt sich bereits ein schweres Zerwürfnis zwischen den Jungen an. Weil Bas neidisch auf Ziggy ist, der bei einem Theaterstück in der Schule die Hauptrolle spielen und dabei auch noch Elena umwerben darf, schließt er sich den fiesen Jungs von der Cola-Gang an. Und so unterstützt er diese wenig später auch beim Bauen des Baumhauses, während Ziggy mit seinem jüngeren Bruder und dessen Freunden ein neues Team bilden muss.

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Von Beginn an sucht die Kamera eine große Nähe zu den beiden Freunden Ziggy und Bas und zeigt in humorvoll-verspielten Szenen, wie gut sich diese verstehen. So gelingt es dem Film, schöne Bilder für das Gefühl der Freundschaft zu finden, das Ziggy und Bas verbindet. Der heitere Tonfall des Anfangs ist allerdings nicht von Dauer. Je mehr sich der Konflikt zwischen Ziggy und Bas zuspitzt, desto drastischer werden die meist mit Handkamera (Glossar: Zum Inhalt: Kamerabewegungen) gefilmten Szenen. Was mit Demütigungen beginnt, wächst sich zum Finale hin zu einer handfesten Auseinandersetzung aus, bei der es auch zu körperlichen Verletzungen kommt. Obwohl die Situation zunehmend eskaliert, verliert der Film jedoch die Gefühle der Jungen und ihre Wünsche nicht aus dem Blick. Immer wieder macht er deutlich, wie sehr beide unter dem Streit leiden und wie sie doch auch unfähig sind, einen ersten Schritt zur Versöhnung zu machen.

Mit dem abenteuerlichen Setting (Glossar: Zum Inhalt: Drehort/Set) und dem Wettkampf darum, wer das größte Baumhaus bauen kann, findet "Die Baumhauskönige" einen guten Rahmen für die Auseinandersetzung zwischen Ziggy und Bas. Geschickt verwebt das Zum Inhalt: Drehbuch zudem auch Erwartungshaltungen der Eltern, die vor allem von Bas als belastend erfahren werden, oder Eifersucht, wenn beide Jungen ein Auge auf dasselbe Mädchen werfen. Weil all dies aber lebensnah und nachvollziehbar erzählt wird, macht der Film eine Identifikation mit den beiden Jungen leicht und damit auch die Auseinandersetzung mit thematisierten Konflikte. Die letztlich konstruktive Konfliktlösung zeigt Fehler beider Jungen auf und regt gerade dadurch dazu an, etwa in den Fächern Ethik oder Religion über die Ursachen und den Verlauf des Streits nachzudenken und vor allem auch die Banden-Regeln innerhalb der Cola-Gang zu hinterfragen. Über den engen Erzählrahmen des Films hinausgehend lässt sich im Fach Deutsch aber auch ein fiktiver Bericht über den Wettbewerb zum/r Baumhauskönig/in – gegebenenfalls auch mit einer besonderen Berücksichtigung von Geschlechterrollen – verfassen. Im Fach Werken oder Kunst schließlich bietet es sich an, ein eigenes Baumhausmodell zu entwerfen.

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