Das Waisenkind Heidi wird von seiner Tante Dete zum Großvater in die Schweizer Berge geschickt, obwohl der Almöhi in seinem Dorf als "gottloser Menschenhasser" verrufen ist. Doch das arglose Mädchen entwickelt schnell eine enge Beziehung zu dem mürrischen Alten. Außerdem gefällt ihr das einfache Leben zwischen Tieren und ungeschliffenen, aber liebenswerten Charakteren. Auch mit dem Ziegenhirten Geissenpeter schließt Heidi schnell Freundschaft. Doch als Tante Dete wieder vor der Tür steht, endet die Idylle. Heidi soll nach Frankfurt in eine Stadtvilla zur Familie Sesemann, um der im Rollstuhl sitzenden Klara Gesellschaft zu leisten. Hier herrschen andere Gebräuche, die vom strengen Kindermädchen Fräulein Rottenmeier überwacht werden. Heidi träumt davon, auf die Alm zurückzukehren, möchte aber auch Klara nicht verlassen. Ein quälender Konflikt.

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Alain Gsponers Neuverfilmung von Heidi knüpft an eine lange Kette von Zum Inhalt: Adaptionen an. Die Romane der Schweizer Schriftstellerin Johanna Spyri aus dem späten 19. Jahrhundert zählen zu den erfolgreichsten deutschsprachigen Kinderbüchern und begründeten einen Schweizer Nationalmythos. Das Mädchen Heidi verkörpert die Reinheit der Natur, mit ihrer offenen Art tritt sie die den Mitmenschen unvoreingenommen entgegen. Regisseur Gsponer verfilmt die zentralen Themen der Romane – Kindheit, Natur, Heimat, Freundschaft, Verantwortung und den Stadt-Land-Konflikt – mit einer realistischen Bildsprache, die den emotionalen Erschütterungen Heidis Raum gibt. Der Gegensatz zwischen der Weite der Berge und der Enge des bürgerlichen Milieus kennzeichnet den zentralen Konflikt der Geschichte. Der erhöhte Realismus ist jedoch auch der Zum Inhalt: CGI-Technik geschuldet: Beim majestätischen Flug des Adlers und den monumentalen Bergpanoramen, gefilmt in Zum Inhalt: Cinemascope, wurde am Computer nachgeholfen.

Mit einer klaren Bildsprache macht "Heidi" die emotionale Entwicklung seiner Hauptfigur für jüngere Zuschauende transparent. Das leicht nachvollziehbare Beziehungsgefüge zwischen Heidi und ihren Mitmenschen erleichtert den Zugang zur Erfahrungswelt des Mädchens. In einem Gesprächskreis können sich die Schüler/-innen darüber austauschen, inwieweit sie sich mit der Situation Heidis identifizieren. Haben sie ähnliche Erfahrungen in einer neuen Umgebung gemacht, zum Beispiel durch Umzug oder Schulwechsel? Und wie empfinden sie den Bruch zwischen dem Leben in den Bergen und dem in der Stadt? Ein besonderes Augenmerk ist hierbei auf die Freundschaft zwischen den ungleichen Mädchen zu legen. Welche Rollenbilder bedienen sie und auf welchen Gemeinsamkeiten basiert ihre Freundschaft? Die zahlreichen Verfilmungen, besonders die ikonische Zum Inhalt: Zeichentrickserie aus den 1970er-Jahren, sollten zum Vergleich herangezogen werden. Anhand dieser Beispiele lässt sich im Unterricht vertiefender besprechen, welche Aspekte der Geschichte und der Figurencharakterisierungen die Schülerinnen und Schüler noch heute ansprechen.

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