Andrew, ein ehrgeiziger Schlagzeugschüler an einem bedeutenden New Yorker Musikkonservatorium, fällt bei einer Probesession der Jazz-Koryphäe Terence Fletcher auf. Fletcher lädt Andrew in seine Klasse ein, was dessen Ehrgeiz nur noch weiter anheizt. Titelgebend für den Film ist die Lieblingskomposition des Musiklehrers: Whiplash (von Hank Levy) – dem englischen Wort für "Schleudertrauma" oder "Peitschenhieb", kommt aber noch eine zweite Bedeutung zu, die auf die Unterrichtsmethoden Fletchers anspielt. Er ist jähzornig und unberechenbar, in seiner Klasse herrschen Angst und Konkurrenzkampf. Andrew versucht dem Druck standzuhalten, trommelt sich die Finger blutig und muss physische wie psychische Demütigungen ertragen.

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Damien Chazelles Film ist arrangiert wie ein Musikstück: mit ruhigen Passagen, schnellen Bildfolgen, fließenden Zum Inhalt: Kamerabewegungen und einem furiosen "Frenetico" als Showdown. Zeitweilig erinnert die Inszenierung auch an einen Militär-Film, in der die Musikinstrumente wie Waffen mal miteinander, mal gegeneinander eingesetzt werden. Dazwischen agiert Fletcher als Drill-Sergeant. Dass in die Räume der Schule kein Licht dringt, verstärkt das Gefühl von Beklemmung. J.K. Simmons spielt den Lehrer als unberechenbaren Tyrannen, doch hinter seinen rücksichtslosen Methoden wird auch eine Obsession erkennbar: Er will aus seinen Studenten das Beste herausholen. Und weil man Simmons diese Charakterzüge abnimmt, verstehen wir auch Andrew, der ähnlich besessen an seiner Technik arbeitet. Die furiose Inszenierung von "Whiplash" wirkt so glaubwürdig, weil der Regisseur Damien Chazelle aus seinen eigenen Erfahrungen als Musikstudent schöpft und mit dem Film sein Trauma verarbeitet.

Im Musikunterricht bietet sich zunächst die zentrale Frage des Film an: Ist kontinuierliches Üben die Voraussetzung für eine Musiker-Karriere oder doch eher musikalische Begabung? Zudem können die verschiedenen im Film gespielten Musikstücke besprochen werden. Besonderes Augenmerk soll dabei auf Charlie Parker gelegt werden, den Fletcher wiederholt als größten Musiker aller Zeiten bezeichnet. In psychologischer Hinsicht ist die Beziehung von Lehrer und Student interessant. Eine Charakterisierung ihres Verhältnisses – und dessen Wandel - ist eine gute Grundlage für eine Figurenanalyse. Daraus ergibt sich etwa auch die ethische Frage, welche Unterrichtsmethoden akzeptabel sind. In filmischer Hinsicht ist die Korrespondenz von musikalischem Rhythmus und Filmschnitt sehr aufschlussreich. So liefert auch die Filmsprache Rückschlüsse auf die Psychologie der Figuren.

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