Klara, Mina und Tanutscha sind etwa 15 Jahre alt und leben in Berlin-Kreuzberg. Die Mädchen kommen aus schwierigen Familienverhältnissen und sind seit Grundschulzeiten beste Freundinnen. Einen großen Teil ihrer Freizeit verbringen Sie im Freibad des Bezirks, dem "Prinzenbad", von dem der Film auch seinen Titel ableitet. Wie viele Jugendliche ihres Alters haben sie Schwierigkeiten in der Schule oder zu Hause und sind auf der Suche nach einem festen Freund. Doch aus den zahlreichen Chats im Internet oder per Handy ergeben sich oft nur flüchtige, enttäuschende Kurzzeit-Beziehungen.

Nach jahrelangen Vorgesprächen und einjähriger Drehzeit entstand ein Dokumentarfilm über das Erwachsenwerden, der das Weltbild dreier bemerkenswerter Mädchen und zugleich das Lebensgefühl eines multikulturellen Stadtteils spiegelt. Regisseurin Bettina Blümner begleitet das Trio mit der Kamera auf seinen Streifzügen durch Kreuzberg, beim Klönen, auf Partys, beim Flirten. Entwaffnend offen, manchmal in drastischem Slang, erzählen die Mädchen von ihren abwesenden Müttern und Vätern, der Ausbildung, Sexualität oder Liebe. Dabei gelingt "Prinzessinnenbad" ein unvoreingenommener Blick auf eine junge, unpolitische Generation, die etwas orientierungslos ins Erwachsenenleben stolpert. Obwohl sie sich selbstsicher geben und die Alltagsprobleme mit beachtenswertem Pragmatismus meistern, mangelt es dennoch an Ehrgeiz und Zielstrebigkeit bei der Berufsausbildung oder an Menschenkenntnis bei der Partnersuche. Die Regisseurin vermeidet es jedoch, ihre Heldinnen bloßzustellen. Spürbar wird eine Sympathie für diese schnodderigen Backfische, die sich von niemandem den Mund verbieten lassen und sich gegenseitig Rückhalt und Geborgenheit geben.