Kategorie: Hintergrund
Krieg als filmisches Thema für Kinder und Jugendliche
Krieg und Terror sind Themen, die in unserer lauten Medienwelt allgegenwärtig sind. Kinder sind quasi automatisch mit diesen Themen konfrontiert. Sie wissen, dass Kinder in anderen Ländern von Krieg und dem damit verbundenen Leid betroffen sind. Sie hören von Kindern, die Soldaten werden und Kindern, die sterben. Oft sind es gerade Bilder von Kindern, die in den Medien genutzt werden, um auf Grausamkeiten aufmerksam zu machen. Das Thema ist präsent und braucht Beachtung. Denn Kinder wollen darüber etwas wissen. Es gibt weder Grund noch Möglichkeit, sie vor der grausamen Seite der Realität zu schützen.
Krieg und Terror sind Themen, die in unserer lauten Medienwelt allgegenwärtig sind. Kinder sind quasi automatisch mit diesen Themen konfrontiert. Sie wissen, dass Kinder in anderen Ländern von Krieg und dem damit verbundenen Leid betroffen sind. Sie hören von Kindern, die Soldaten werden und Kindern, die sterben. Oft sind es gerade Bilder von Kindern, die in den Medien genutzt werden, um auf Grausamkeiten aufmerksam zu machen. Das Thema ist präsent und braucht Beachtung. Denn Kinder wollen darüber etwas wissen. Es gibt weder Grund noch Möglichkeit, sie vor der grausamen Seite der Realität zu schützen. Kinder und Jugendliche erhalten durch Filme zum Thema Krieg aber die Möglichkeit, sich mit einer fremden, bedrohlichen, in den Medien aber allgegenwärtigen Wirklichkeit auseinander zu setzen. Das Anschauen eines solchen Filmes eröffnet neue Perspektiven und fördert die Klärung undurchsichtiger Sachverhalte. Kinder lernen, die Welt besser zu verstehen und alltägliche Nachrichten besser einzuordnen.
Reale und fiktive Kriege
Kinder sehen nicht nur Bilder von realen Kriegen, sie sehen auch sehr viele fiktive Kriege: In Zeichentrickfilmen und Fernsehserien führen Gute und Böse immer wieder Krieg. Der Gedanke liegt nahe, dass auch in der Wirklichkeit Helden/innen und Bösewichter am Werk sind. Wer Kindern die Erklärung von realen Kriegssituationen verwehrt, bringt sie dazu, sich ein eigenes, verzerrtes Bild zurechtzulegen. In diesem Bild hat der "gerechte Krieg" der Guten eine Berechtigung. Es gibt also durchaus gute Gründe, Kindern die differenziertere Wirklichkeit von Kriegen zu zeigen. Kinder erforschen die Welt unter anderem durch Identifikation mit anderen. Sie prüfen ihre Gefühle und Gedanken, wenn sie sich in eine fremde Lage versetzen. Für sie ist neben der Frage "Warum gibt es Krieg?" wichtig, in Erfahrung zu bringen, wie man ihn erlebt. Filme sind ein ausgezeichnetes Mittel, eine solche Begegnung mit der Wirklichkeit zu ermöglichen. Durch die Identifikation mit handelnden Personen und ihren Schicksalen erleben Kinder Möglichkeiten, mit dem Schrecken umzugehen. Wichtig dabei ist, dass sie die Handlung verstehen, einordnen und rationalisieren können.
Altersgerechte Geschichten
Wie alle Filme erzählen auch solche zu schwierigen und bedrohlichen Themen wie Krieg den Kindern eine Geschichte. Dies gilt sogar für Dokumentarfilme, denn was bei Kindern ankommt, sind die Erlebnisse anderer Menschen und somit für sie auch eine Geschichte. Es ist wichtig, diese Geschichten altersgerecht anzubieten. Damit Kinder die Kriegsthematik allerdings verarbeiten können, müssen sie in der Lage sein, ihre Empfindungen zu der Geschichte auszudrücken. Kinder, die mit der Handlung des Films nichts anfangen können, werden sich entweder erschrecken oder sich über das Geschehen lustig machen. Die Identifikation mit handelnden Personen gelingt am ehesten, wenn diese etwas tun und erleben, das auch Kinder kennen, die nicht in Kriegsgebieten leben. Das können alltägliche Verrichtungen sein, Gespräche der Leinwandkinder untereinander, Emotionen, positive Begegnungen oder ähnliches. Ein Film, der Kinder erreichen will, muss auch solche Handlungsstränge enthalten.
Dramaturgische Aspekte
Der Eindruck, den Bilder hinterlassen, ist sehr wirkungsvoll. Da es nicht Sinn eines Filmes sein kann, Kindern ein ausschließlich düsteres Bild von der Welt zu zeigen, brauchen auch Filme zum Thema Krieg Auflockerung und Hoffnung. Der Dramaturgie kommt also die Aufgabe zu, die Schwere der Thematik in Handlungssträngen und Bildern so darzustellen, dass die kindlichen Zuschauenden am Ende ein Gefühl von Erträglichkeit und Zuversicht mit aus dem Kinosaal nehmen. Die ausgewogene Gegenüberstellung von Schwerem und Leichtem, Hartem und Zartem ist dabei in den Bildern von Bedeutung. Auch dem Einsatz von Musik kommt eine wichtige Rolle bei der Vermittlung eines Bildes der Wirklichkeit zu, das die jungen Zuschauenden nicht deprimiert.
Mit Kindern Filme über Krieg ansehen
Eine Aufarbeitung von Filmen ist immer sinnvoll, bei ernst zu nehmenden Filmen über Krieg ist sie unerlässlich. Kinder sollen wissen, welche Schrecken ein Krieg mit sich bringt, sie sollen aber auch wissen, dass man mit einer solchen Situation trotz allem leben kann. Wie das einzelne Kind auf einen Film reagiert, kann sehr unterschiedlich sein. Wenn Kinder sich erschrecken, weil sie mit dem Thema bisher nur in einfachen "Gut/Böse"-Geschichten konfrontiert wurden, steigen sie möglicherweise aus der Geschichte aus und lassen den Film nicht an sich heran. Kinder, deren eigene Angst vor Krieg durch das Elternhaus, Nachrichten oder persönliche Konflikte bereits groß ist, werden möglicherweise stark betroffen reagieren. Wichtig ist, dass man die Reaktionen solcher Kinder wahrnimmt und in der Aufbereitung verändert. Bereits vor dem Film sollte daher allen Kindern klar sein, worum es in der Geschichte gehen wird. Nach dem Filmbesuch geht es um die Verarbeitung des Gesehenen.
Flüchtlingskinder in der Gruppe
Bislang war nur von Kindern die Rede, die Krieg ausschließlich aus Bildern ferner Länder oder vergangener Zeit kennen. Doch es leben auch Kinder bei uns, die Krieg oder Bürgerkrieg real erfahren haben, deren Erinnerungen und Ängste wieder belebt werden. Wer in seiner Kindergruppe ein Flüchtlingskind hat, sollte diese Erfahrungen bereits vor dem Filmbesuch kennen und sie in die Vorbereitung einbeziehen. Besonders hier ist es sehr wichtig, sich mit dem Inhalt eines Films vorher pädagogisch zu befassen und die Eignung für die eigene Gruppe sorgfältig zu prüfen.