In dem Zum Inhalt: Zeichentrickfilm Zum Filmarchiv: "Die fabelhafte Reise der Marona" ("L'Extraordinaire Voyage de Marona" , Anca Damian, RO/FR/DE 2019) erzählt eine Hündin ihre eigene Lebensgeschichte. Die Videoanalyse zeigt, wie im Film die Sicht der Titelfigur vermittelt wird.

Videoanalyse: Mit den Augen einer Hündin: Die Menschen und die Welt, in der sie leben (© kinofenster.de)

Im Folgenden können Sie die Videoanalyse auch im Textformat nachlesen:

Sprecher: Der Zum Inhalt: Animationsfilm "Die fabelhafte Reise der Marona" zeigt die Sicht der titelgebenden Hündin auf die Welt der Menschen. Schauen wir auf die Mittel, mit denen der Film Maronas Sicht einnimmt. Ein auffälliges Mittel ist der sogenannte Zum Inhalt: Voiceover-Kommentar. Maronas Gedanken markieren sie als Erzählerin ihrer Lebensgeschichte: Marona: "Wenn niemand etwas dagegen hat, nehme ich mir einen Moment Zeit, um den Film meines Lebens zurückzuspulen."

Sprecher: Auch die Zum Inhalt: Bildgestaltung zeigt Maronas Perspektive. Immer wieder blicken wir aus der Froschperspektive (Glossar: Zum Inhalt: Einstellungsgrößen) der kleinen Hündin auf die Welt. Eine Steigerung davon sind subjektive Bilder aus Maronas Ich-Perspektive (Glossar: Zum Inhalt: Subjektive Kamera). Umgekehrt sehen wir auch die Sicht der Menschen auf Marona. Passenderweise sind Augen ein wiederkehrendes Motiv. Die der Menschen spiegeln sich in denen von Marona und umgekehrt: Marona: "Ein guter Geruch sagt mehr als tausend Worte." – "Oh, ein kleiner Mensch. Sprecher: Als "Fenster zur Seele" kehren die Augen die innere Gefühlswelt nach außen: Manole: " … ein bleierner Mond, ein verschimmelter Mond voller Löcher und Krater."

Sprecher: Der Animationsstil ist "abstrakt". Farben, Formen und die Zum Inhalt: Musik vermitteln Gefühle und Stimmungen: Marona: "Istvan betrat meine kleine Kiste des Glücks. Kurze, intensive Glücksmomente, die für immer vorbei sind; die Kiste platzte aus allen Nähten." Sprecher: Deshalb sind die Menschen aus Maronas Leben auf jeweils eigene Art animiert. Das macht ihr Gemüt und Maronas Blick darauf sichtbar. Der Akrobat Manole flattert als Traumtänzer durchs Leben. Seine orange-roten Farben strahlen Wärme und Behaglichkeit aus. Der Baumeister Istvan erscheint als sanfter Riese, der mit blauen Farben Ruhe und Verlässlichkeit bietet – anders als seine gelbgrüne Frau, die nur an sich denkt.

Marona: "Und wer bist du?" – Solange: "Ich heiße Solange." Sprecher: Das Mädchen Solange steht charakterlich und farblich zwischen Manole und Istvan. Sie trägt eine Augenklappe und sieht mit dem Herzen. Auch die Lebensumgebungen der Menschen unterscheiden sich. Manoles Wohnung zeigt sein verträumtes Wesen: Manole: "Wenn du in meinem Metier nicht der Beste bist, verhungerst du, und wenn du der Beste bist, auch." Sprecher: Istvans Räume wirken aufgeräumter und heller. Die Baustelle erinnert an alte Videospiele wie Donkey Kong. In Istvans Wohnung gelten Regeln und Ordnung: Madalina: "So." Sprecher: Solanges Welt ist bunt und naturnah. Das Drei-Generationen-Haus verbindet Manoles Traumwelt und Istvans Aufgeräumtheit.

Sprecher: Manole, Istvan und Solange stehen jeweils für eine Lebensphase Maronas: für Kindheit, Jugend und Reife. Marona wächst an guten wie schlechten Erfahrungen, erfährt Liebe und Glück, das Leben, den Tod. Anders als die Menschen lebt Marona im Moment. Wir erleben ihre Entwicklung mit und lernen dabei etwas über uns selbst. Marona: "Denk nach … Ich hatte doppelt so viele Beine wie der böse Mann. Ich hatte viele Beine und ich hatte nicht den geringsten Wunsch zu sterben. Und damit war ich weg – tschüss."

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