Wichtiger Hinweis:

Bildungsrelevant, weil in der Vorschulserie "Lenas Hof" eine Reihe von Tieren mit all ihren Unterschieden aneinandergeraten, aber für ihre Konflikte stets Lösungen finden.

Die Geschichte: Konflikte verursachen und damit umgehen

Mitten im Wald liegt Lenas Bauernhof. Dort kümmert sie sich liebevoll um alle – ob Mann, Katze, Maus oder Motte. Im Mittelpunkt einer jeden Episode stehen jeweils verschiedene Tiere, die infolge ihrer besonderen Eigenschaften und Bedürfnisse in Konflikte geraten. So möchte die plumpe Raupe am Tanz der filigranen Käfer teilhaben, macht sich dabei aber zum Gespött. Die Motten zerfressen ausgerechnet Lenas Lieblingssocken und um das leckere Futter der Katze zu stibitzen, halten die Mäuse diese mit Nacktschnecken fern. Doch angesichts des Ekels der Katze oder Lenas Traurigkeit meldet sich das Gewissen der Tiere. Für ihre Taten finden die Akteur/-innen versöhnliche Lösungen und bekommen einen Kuss von Lena.

Filmische Umsetzung: Figuren mit Charakter

In der handgezeichneten Animationsserie (Glossar: Zum Inhalt: Zeichentrickanimation) entwirft Regisseurin Elena Walf einen pastellfarbenen (Glossar: Zum Inhalt: Farbgestaltung) Mikrokosmos, der ganz ohne Dialog auskommt. Mit schräg gestellten, großen Kulleraugen und eigenwilligen Proportionen unterlaufen die Tierfiguren gängige Darstellungen von Niedlichkeit. Mehr noch: Sie personifizieren so auch Individualität und Heterogenität. Lenas Figur ist rund und raumfüllend wie ihre allumfassende Liebe. Zudem vermitteln die Titelmelodie der Serie, Beethovens Ode an die Freude, und die Untermalung mit weiteren klassischen Schlüsselwerken, wie Tschaikowskys Peter und der Wolf (Glossar: Zum Inhalt: Filmmusik), beiläufig kanonische musikalische Bildung, wenngleich dies erwachsene Hörgewohnheiten schablonenhaft bedienen mag.

Thema: gemeinsam Vielfalt leben

Wie in einer Fabel verkörpern die Tiere menschliche Eigenschaften. Folge für Folge werden verschiedene Schwächen und Stärken in den Mittelpunkt gestellt. Im Unterschied zum Dualismus des literarischen Fabel-Vorbilds läuft es jedoch in "Lenas Hof" nicht aufs Gewinnen und eine mahnende Lehre hinaus, vielmehr wird der Wert von Empathie, Reflexion und Toleranz verdeutlicht. So leben die Tiere beispielhaft vor, wie zwischenmenschliche Probleme im Alltag durch Unterschiede entstehen können und wie man sie überwinden und sich versöhnen kann. Sie zeigen, dass eben diese Vielfalt der Schlüssel zu einer starken Gemeinschaft ist, in der alle über sich selbst hinauswachsen können. Denn zusammen mit Spinne und Schaf kann selbst die gefräßigste Motte das Loch in Lenas Socken stopfen.

Kritische Aspekte

Sowohl auf der Ebene der Handlung als auch der filmästhetischen Gestaltung nutzt "Lenas Hof" bewusst Typisierung, Vereinfachung, Klischees und Stereotype. Angelehnt an die Erzählform der Fabel entsprechen die Tierfiguren in ihrem Verhalten, Aussehen und den daraus resultierenden Konflikten oft gängigen Vorstellungen. Den eitlen Hahn kennzeichnet zum Beispiel ein riesiger Kamm.

Fragen für ein Filmgespräch

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