Wichtiger Hinweis:

Bildungsrelevant, weil "Young Hearts" eine einfühlsame Coming-of-Age-Geschichte erzählt, die den Prozess der Selbstakzeptanz und der Selbstfindung in einer unterstützenden Gesellschaft darstellt, ohne auf typisch tragische Momente des Coming-outs zurückzugreifen.

Die Geschichte: eine zarte Erzählung über erste Liebe

Elias ist 14 Jahre alt und lebt unbeschwert mit seiner Familie in einem belgischen Dorf. Als der gleichaltrige Alexander aus Brüssel im Haus gegenüber einzieht, verändert sich Elias' Welt. Die beiden Jungen freunden sich an, doch Elias entwickelt schnell Gefühle für seinen neuen Kumpel, die er zunächst nicht einordnen kann. Als er erfährt, dass Alexander auf Jungen steht, wird seine Verwirrung größer. In einer Gesellschaft, in der Heterosexualität als Norm gilt, schwankt Elias zwischen seinen wachsenden Gefühlen für Alexander und der Angst vor Ablehnung und Homophobie.

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Filmische Umsetzung: sanfte, aber kraftvolle Inszenierung

Der Film entfaltet sich langsam und behutsam, ohne die typischen Konflikte eines Zum Inhalt: Coming-of-Age-Films zu übertreiben. Die Zartheit der ersten Liebe, Unsicherheit und das Bedürfnis nach Akzeptanz werden authentisch und liebevoll dargestellt.

Die Zum Inhalt: Regie zeichnet sich dabei durch eine ruhige Erzählweise aus. Im Mittelpunkt von "Young Hearts" stehen Elias und Alexander, deren Gefühlsregungen und wachsende Nähe mithilfe von Nahaufnahmen (Glossar: Zum Inhalt: Einstellungsgrößen) verdeutlicht werden. Der gezielte Einsatz von Zum Inhalt: Licht und Zum Inhalt: Farbe sowie Bilder von sommerlichen Landschaften verstärken das Gefühl von sommerlicher Leichtigkeit, vermitteln mitunter aber auch Unsicherheit der Protagonisten. Die jungen Hauptdarsteller fangen die emotionalen Höhen und Tiefen ihrer Charaktere subtil ein. Die Beziehung von Elias und Alexander entwickelt sich glaubwürdig und ohne überstürzte Eskalation, was die Sensibilität der Erzählung betont.

Thema: eine moderne Coming-out-Geschichte ohne Tragik

"Young Hearts" bricht mit den erzählerischen Konventionen vieler Coming-out-Geschichten, die Homophobie und innere Konflikte in den Vordergrund stellen. Der Film zeigt, dass trotz gesellschaftlicher Fortschritte die Herausforderungen für junge Menschen, ihre Sexualität zu entdecken, weiterhin bestehen. Elias' Angst vor Ablehnung und die Schwierigkeit, seine Gefühle öffentlich zu zeigen, bleiben zentrale Themen. Dennoch hebt der Film hervor, dass es heute sichere Räume für LGBTQ+-Jugendliche gibt, in denen sie sich ausdrücken können.

Kritische Aspekte: kaum Konflikte

Der Film stellt die Themen Selbstfindung und die Liebe der beiden Jungen positiv dar, wirkt aber mit einer unscharfen Konfliktsuche auch sehr zurückhaltend. Die Harmonie zwischen den verschiedenen Figuren – Jugendlichen wie Erwachsenen – und das Fehlen signifikanter äußerer Konflikte können durchaus von Zuschauer/-innen als idealistisch aufgefasst werden.

Fragen für ein Filmgespräch

  • Inwiefern spiegelt die Beziehung zwischen Elias und Alexander den Prozess der Selbstfindung wider? Welche gesellschaftlichen Erwartungen beeinflussen ihre Gefühle füreinander?

  • Wie helfen Nahaufnahmen von Elias' Gesicht und die Lichtgestaltung im Film, seine Gefühle zu vermitteln – sogar ohne Worte? Konntet ihr dadurch nachempfinden, was in ihm vorgeht?

  • Elias kann sich seinem Großvater anvertrauen. Welche Rolle spielt diese Unterstützung für seine Entwicklung? Warum könnte diese Beziehung für Elias so wichtig sein?

Der Text ist lizenziert nach der Creative Commons Attribution-NonCommercial-NoDerivs 3.0 Germany License.

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