Joanna ist rastlos. Sie sprüht vor Energie und ist immerzu in Bewegung. Allerdings geht es ihr damit nicht gut, denn ihre ADHS-Störung sorgt ständig für Chaos in ihrem Kopf, was sich für die 18-Jährige wie "ein verficktes Stroboskop im Hirn" anfühlt. Tabletten helfen ihr, ein wenig zur Ruhe zu kommen. Doch seitdem ihr verwitweter Vater arbeitslos ist und nur noch antriebslos vor dem Fernseher sitzt, fehlt es an Geld für Strom, Essen und Medikamente. Während Joanna verzweifelt versucht, ihre Arznei zu bekommen, lernt sie in der Schule Audrey kennen. Auf Anhieb funkt es zwischen den beiden Mädchen und obwohl Joanna es ihrer Freundin mit ihrem unsteten Verhalten nicht leicht macht, hält diese zu ihr. Doch auch frisch verliebt, braucht Joanna dringend ihre Medikamente. Um an Geld zu kommen, fasst sie einen waghalsigen Plan.

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Enttäuschung und Glück, Verzweiflung und magische Momente voller Leichtigkeit, Ernst und Humor liegen ganz eng beieinander in dem schwedischen Zum Inhalt: Coming-of-Age-Film "So Damn Easy Going" und spiegeln das Gefühlswirrwarr der sympathisch-außergewöhnlichen Protagonistin Joanna. Dabei versucht die Zum Inhalt: Inszenierung, mit gelegentlichen aufblitzenden Lichtern und übersteuerten Zum Inhalt: Soundeffekten die Überempfindlichkeit und Wahrnehmung der Hauptfigur spür-, sicht- und hörbar zu machen. Ein Zufluchtsort ist hingegen die Welt unter Wasser, in die Joanna sich oft beim Schwimmen flüchtet und in die sie manchmal durch Zum Inhalt: Match Cuts regelrecht aus der Realität fallend eintaucht. Dunkel ist diese zwar, aber eben auch angenehm still und gedämpft im Vergleich zum lauten Alltag – ein geschützter Raum, in dem Joanna mit ihrem leuchtend Zum Inhalt: roten Badeanzug hervorsticht. In mehreren Zum Inhalt: Szenen nutzt der Film ähnliche Bilder, in denen er Joanna und Audrey vor einem künstlichen schwarzen Hintergrund zeigt, um ihre Losgelöstheit von der Welt darzustellen. Analog dazu wird eine flache Zum Inhalt: Tiefenschärfe eingesetzt, die vor allem Joanna optisch von ihrer Umgebung trennt und bildlich ihre Position als Außenseiterin zeigt.

Audreys Frage an Joanna, "was für ein Typ Mensch" sie sei, kann auch Ausgangspunkt für eine Beschäftigung mit dem Film im Ethik- und Religionsunterricht sein. Dabei ist vor allem interessant, welche Rolle die ADHS-Störung beim Sprechen über den Film spielt und wie diese den Blick auf Joanna möglicherweise verengt. Andererseits besteht die Leistung der Inszenierung – etwa mit ihren Unterwasserszenen und Lichteffekten – darin, eine andere Form der Wahrnehmung zugänglich zu machen und dadurch eine bessere Identifikation mit Joanna zu ermöglichen, was sich zum Beispiel in den Fächern Kunst und Deutsch thematisieren lässt. Betrachtet werden kann unterdessen auch, wie der Film unterschiedliche Stimmungslagen miteinander verknüpft, wie er mit Humor arbeitet und zugleich ernsthaft bleibt. In diesem Zusammenhang bietet sich ein Vergleich mit dem Roman Easygoing von Jenny Jägerfeld an, von der auch schon die Vorlage zum Film "Comedy Queen" (Sanna Lenken, SE 2022) stammt. Dass über eine lesbische Beziehung erzählt wird, muss wiederum gar nicht ausdrücklich thematisiert werden, weil im Film damit keinerlei Probleme verbunden sind. Es geht einfach nur um Liebe.

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