Die siebenköpfige Besatzung des Weltraumfrachters Nostromo befindet sich im künstlichen Kälteschlaf, als das Schiff tief im All ein Notsignal empfängt. Der Bordcomputer "Mutter" weckt die Crew, die vertraglich dazu verpflichtet ist, derartigen Signalen nachzugehen. Widerwillig reist die Besatzung – darunter auch die dritte Offizierin Ellen Ripley (Sigourney Weaver) – zu einem ausgestorben wirkenden Mond. Dort entdecken sie das Wrack eines außerirdischen Raumschiffs und einige organische Gebilde, die wie Eier aussehen. Als das Crewmitglied Kane sich eines davon genauer anschaut, schlüpft daraus ein krabbenartiges Wesen und saugt sich an seinem Gesicht fest. Entgegen sämtlichen Quarantänevorschriften und Ripleys Warnungen wird Kane an Bord und zum Schiffsarzt Ash gebracht. Damit nimmt das Grauen auf der Nostromo seinen Lauf und die Crew kämpft schon bald ums Überleben gegen ein übermächtiges und äußerst intelligentes Alien.

"Alien" verbindet das Zum Inhalt: Genre Zum Inhalt: Science-Fiction mit Zum Inhalt: Horror und bietet dadurch eine futuristische Version der klassischen Spukschloss-Erzählung. Bereits in der siebenminütigen Zum Inhalt: Exposition werden die für den Film bestimmenden Themen in den Vordergrund gerückt: hilflose Isolation im weiten Kosmos und klaustrophobische Beengung im labyrinthartigen Raumschiff. Außenaufnahmen des Weltraums und der gigantischen Nostromo in der Panoramaeinstellung (Glossar: Zum Inhalt: Einstellungsgrößen) weichen beengten Kamerafahrten (Glossar: Zum Inhalt: Kamerabewegungen) durch die Gänge des Frachters. Auch das Design der Nostromo verinnerlicht wichtige Motive. Viele Räumlichkeiten stellen Funktionalität über Komfort, sie sind unbequem, düster (Glossar: Zum Inhalt: Licht und Lichtgestaltung) und hässlich. Das verdeutlicht, welch geringen Status die Crewmitglieder der Nostromo haben: Sie sind keine Weltraumheld/-innen, sondern simple Arbeiter/-innen, die unter menschenunwürdigen Bedingungen ihr Geld verdienen. Dieser Eindruck wird verstärkt durch die Entwürfe des Schweizer Künstlers Hans Rudolf Giger, der für den Film unter anderem das außerirdische Monster sowie das Raumschiffwrack auf dem Mond designte (Glossar: Zum Inhalt: Production Design/Ausstattung). Seine Ästhetik vermittelt durch glänzende, harte Oberflächen und weiche, teils schleimartige Materie ein Gefühl der biomechanischen Hybridität. Dadurch wird der Kampf der auf fehleranfällige Technologie angewiesenen Menschen gegen das biologisch überlegene, hochentwickelte Alien versinnbildlicht.

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Fast fünfzig Jahre nach seiner Entstehung wirft "Alien " hochaktuelle Fragen auf, die in den Unterrichtsfächern Philosophie, Ethik, Politik, Sozialwissenschaften und Kunst betrachtet werden können. Ein zentraler Themenkomplex ist der nur implizit erwähnte, aber doch allgegenwärtige Kapitalismus im Film: Wie viel ist ein Menschenleben im Auge von wirtschaftlich orientierten Unternehmen wert, die ähnlich viel Macht besitzen wie Regierungen? Inwiefern sollten Firmen die Hauptakteure von Forschung sein? Auch Gender und Feminismus treten an vielen Stellen in den Vordergrund: Die Alien-Spezies pflanzt sich fort, indem sie ihren Opfern gewaltsam einen Parasiten einsetzt. Unabhängig von ihrem Geschlecht werden die todgeweihten Wirte symbolisch zu Müttern. Welche Bedeutung hat es, dass es nur der weiblichen Ellen Ripley gelingt, sich dem Alien und dieser erzwungenen Mutterschaft zu widersetzen? Und warum trägt der Bordcomputer den Namen "Mutter"? Zuletzt spielt auch künstliche Intelligenz eine zentrale Rolle im Film, vertreten sowohl durch "Mutter" als auch den Schiffsarzt Ash. Wie imaginiert "Alien" Ende der 1970er-Jahre diese Technologie und wie blicken wir heute darauf? Bei vielen dieser Fragestellung kann auch diskutiert werden, wie sie in den hybriden biomechanischen Designs von Giger verhandelt werden.

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