Als der zehnjährige Tepulpaï bei der großen Zeremonie zugunsten der Gottheit Pachamama, an deren Schutz die Bewohner/-innen des kleinen Andendorfs glauben, nur zwei verblühte Blumen als Opfergabe anbietet, ist der große Schamane enttäuscht. Tepulpaï scheint einfach noch nicht reif genug zu sein. Dabei will der Junge doch unbedingt auch einmal Schamane werden. Nachdem Steuereintreiber des Großen Inka jedoch einen wertvollen Schatz des Dorfes an sich reißen, ist Tepulpaïs Stunde gekommen. Mutig macht sich der Junge auf den Weg durch das Gebirge, um den Dieben zu folgen. Mit Unterstützung seiner Freundin Naïra gelingt es ihm, den Goldschatz zurückzubekommen. Doch dann wird die Inka-Stadt Cusco von spanischen Konquistadoren angegriffen, die es ebenfalls nur auf die Schätze abgesehen haben und Tepulpaï und Naïra bis in deren Dorf folgen.

In wunderschönen, farbenprächtigen (Glossar: Zum Inhalt: Farbgestaltung) Tableaus entwirft der in französisch-luxemburgisch-kanadischer Koproduktion entstandene Zum Inhalt: Zeichentrickfilm unter der Zum Inhalt: Regie des argentinischen Filmemachers Juan Antin eine faszinierende Welt, in der mythische Traditionen, magischer Realismus und Zeitgeschichte Hand in Hand gehen. Damit steht "Pachamama" Zum Inhalt: Animationsfilmen wie "Das Geheimnis von Kells" ("The Secret of Kells" , Tomm Moore, Nora Twomey, IR/FR/BE 2009) Zum Filmarchiv: "Die Melodie des Meeres" (Song of the Sea, Tomm Moore, BE/DK/FR/IR/LU 2014) oder Zum Filmarchiv: "Der Junge und die Welt" ("O Menino e o Mundo" , Alê Abreu, BR 2013) nahe, denen ebenfalls der Brückenschlag zwischen einer kulturellen Verankerung und einer ebenso fantastischen wie fantasievollen Geschichte gelungen ist. So erzählt der in Form einer klassischen Heldenreise angelegte Film beides: von der historischen Epoche der Eroberung Perus zu Beginn des 16. Jahrhunderts durch die spanischen Konquistadoren, die hier zumeist gesichtslos und in ihren Rüstungen maschinenähnlich dargestellt werden, und von einem Jungen, der in die beseelte Welt seiner Ahnen hineinwächst und dabei zu einem vollwertigen erwachsenen Mitglied seiner Gemeinschaft wird. Vor allem durch seinen zeichnerischen minimalistischen Stil hebt sich der Film von üblichen Mainstream-Animationsfilmen ab.

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Im Unterricht bietet es sich zunächst an, sich mit der Geschichte und den Wünschen von Tepulpaï sowie mit dessen Entwicklung zu beschäftigen. Anknüpfend daran lassen sich Erklärungen über die historischen Hintergründe – das Reich der Inka, die spanischen und portugiesischen Konquistadoren – sowie das Weltbild der Andenbewohner/-innen in ein Unterrichtsgespräch einbinden. Dabei können etwa in den Fächern Ethik und Religion auch Vergleiche mit dem Film gezogen werden: Wie stellt sich das Volk von Tepulpaï die Welt vor? Welche Rolle spielt der Schamane in der Gemeinschaft? Welche Rolle spielt die Natur ("Pachamama" bedeutet etwa "Mutter Natur") – und wie wird sie im Film "menschlich" dargestellt? Was wird über das Sterben und den Tod erzählt? Der künstlerisch eigenständige Look des Films kann unterdessen auch zu eigenen grafischen Arbeiten im Fach Kunst anregen, die sich an der flächigen Gestaltung der Umgebungen, der minimalistischen Darstellung der Figuren, der warmen Farbgebung und der Veranschaulichung der beseelten Natur orientieren..

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