Die Kamera wackelt, dann stellt sich das Bild scharf: Die 11-jährige Lotta blickt verschmitzt in die Linse, schnappt sich die Kamera und nimmt die Zuschauenden mit in ihr turbulentes Familienleben. Ihr Vater ist grummelig, ihre Mutter kauft unnütze Dinge, die zwei "Blödbrüder" nerven und die Schildkröte Heesters ist immer im Weg. Zum Glück gibt es Cheyenne, Lottas beste Freundin. Beide lieben Tiere, essen am liebsten Knäckebrot mit Erdnussbutter und Chips und haben mit ihrem Kumpel Paul eine Baumhaus-Bande. Alles andere als befreundet sind sie mit der eingebildeten Berenike von Bödeker und ihren "(G)Lämmer-Girls". Doch dass Berenike alle außer Lotta und Cheyenne zu ihrer Party einlädt, enttäuscht die beiden doch. Können sie noch eine Einladung ergattern? Ein hoppelndes Kaninchen und ein Hechtsprung von Lotta scheinen die Lösung zu bringen: Sie treffen den Popstar Marlon! Als der Versuch, ihn für die Party zu gewinnen, aber scheitert, stellt das ihre Freundschaft auf eine echte Probe.

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Die Regisseurin (Glossar: Zum Inhalt: Regie) Neele Leana Vollmar, bekannt unter anderem für die Romanverfilmung Zum Filmarchiv: "Rico, Oskar und die Tieferschatten", adaptiertdie erfolgreiche Buchreiche "Mein Lotta-Leben" für das Kino (Glossar: Zum Inhalt: Adaption) als farbenfrohen (Glossar: Zum Inhalt: Farbgestaltung) Familienfilm mit Situationskomik und überzeichneten Nebencharakteren. Auch wenn für den Film eine neue Geschichte geschrieben wurde, bleiben zentrale Figuren und Elemente der Romanvorlage erhalten. Lotta strukturiert durch ihre Erzählung die Handlung. Der Film verdeutlicht ihre Erzählperspektive schon in der einführenden Zum Inhalt: Szene, die im Stil einer Handkamera (Glossar: Zum Inhalt: Kamerabewegungen) gedreht ist, besonders aber im Verlauf des Films im Durchbrechen der Zum Inhalt: vierten Wand, wenn Lotta das Geschehen erläutert. Lottas Tagebucheinträge, in denen sie nicht nur von sich erzählt, sondern auch kommentiert oder kleine Szenen fantasievoll ausschmückt, fügen sich als Animationen (Glossar: Zum Inhalt: Animationstechniken) oft musikalisch (Glossar: Zum Inhalt: Filmmusik) untermalt in den Film ein. Auf der Leinwand hüpfen sogar schiefe Noten aus ihrer Flöte den anderen Figuren entgegen, Schweißtropfen fliegen durch die Luft und wer schlechte Laune hat, dem schwebt eine gezeichnete Regenwolke über dem Kopf.

Im Deutschunterricht können die Schüler-/innen die konsequente Erzählperspektive Lottas über die Analyse filmästhetischer Mittel und über kreative Aufgabenstellungen (zum Beispiel eigene Tagebucheinträge gestalten) herausarbeiten. Um das Zum Inhalt: Genre des Familienfilms unter der Frage "Was gefällt verschiedenen Altersgruppen am Film und warum?" zu erschließen, bieten sich Beschreibungen von Figuren und Handlungsorten (Glossar: Zum Inhalt: Drehort/Set) an. Zudem können die Schüler/-innen hierzu ihre Eltern und Geschwister befragen. Humor spielt dabei eine wichtige Rolle: Neben der Schildkröte Heesters, über die Lotta immer wieder stolpert (Glossar: Zum Inhalt: Slapstick), sorgt ihre wenig geliebte Flöte für einen Running Gag des Films. Trotz kreativer Entsorgungseinfälle findet sie auf wunderliche Weise immer wieder zurück zu Lotta. Während der Film für den Ethikunterricht außerdem Fragen von "wahrer" Freundschaft und Versöhnung aufwirft, lässt sich anhand der zweiten Hälfte des Films thematisieren, wie Idole und Fankult entstehen und welche Funktion Vorbilder für Kinder einnehmen. Die Besetzung des Popstars Marlon mit dem in der Zielgruppe beliebten Sänger Lukas Rieger bietet in Bezug auf Eigenwerbung auch Anlass für eine kritische Diskussion.

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