Kategorie: Filmbesprechung
"Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks"
Le secret de la potion magique
Miraculix geht in Rente: Abenteuer und das Brechen von Genderrollen in der zweiten Zeichentrickverfilmung
Unterrichtsfächer
Thema
Beim Versuch einem in Not geratenen Tier zu helfen, fällt Miraculix vom Baum. Was für einige Gallier lediglich nach einem kleinen Missgeschick aussieht, löst bei dem berühmten Druiden Selbstzweifel aus. Vielleicht ist er für seine Berufung zu alt? Gemeinsam mit Asterix und Obelix begibt er sich auf die Suche nach einem potenziellen Nachfolger, den er in die Geheimnisse der Heilkunst und natürlich in die des Zaubertranks einweisen will. Unterstützung erhält das Trio durch die beste Schülerin von Miraculix. Die Mission ruft den zwielichtigen Magier Heretix auf den Plan, der seinerseits hofft, den Vorsitz der Druiden-Gilde zu übernehmen. Auch die Römer beobachten die Suche aus der Ferne und nehmen wohlwollend zur Kenntnis, dass das widerspenstige Dorf nun scheinbar schutzlos einem neuen Eroberungsversuch ausgeliefert ist.
Nach Zum Filmarchiv: "Asterix im Land der Götter" (2015) stellt "Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks" den zweiten Zum Inhalt: Animationsfilm der Reihe dar, der auf der Zum Inhalt: CGI-Technik beruht. Wie bereits bei "Asterix erobert Rom" (1976) handelt es sich um ein Original- Zum Inhalt: Drehbuch und nicht wie sonst üblich um die Zum Inhalt: Adaption einer Comic-Vorlage. Im Film kommen zahlreiche etablierte Running-Gags vor: Obelix hofft vergeblich darauf, etwas vom Zaubertrank abzubekommen und Piraten-Kapitän Enternix und seine Crew bleiben vom Pech verfolgt. Zum Inhalt: Slapstick-Elemente und Wortwitz befinden sich dabei im Gleichgewicht – auch das gehört zur filmischen Tradition. Jedoch wartet "Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks" mit neuen Elementen auf. Mit der jungen Gallierin, der gelehrigsten Schülerin von Miraculix, und den tapferen Dorfbewohnerinnen, die in Eigenregie ihre Heimat gegen die römischen Invasoren verteidigen, wird mit altmodischen Gender-Rollen gebrochen. Zur Modernisierung der Filmreihe tragen auch zahlreiche popkulturelle Referenzen wie der Dead Or Alives-Song "You Spin Me Around" als Soundtrack-Element (Glossar: Zum Inhalt: Filmmusik) oder eine an die Fernsehserie "Robot Wars" erinnernde Kampfsequenz (Glossar: Zum Inhalt: Sequenz) bei.
Im Deutsch- und Sachkundeunterricht ist der Film ein guter Ausgangspunkt für die Frage, warum es bisher keine weiblichen Druiden bei den Galliern gegeben hat. Daran anknüpfend lässt sich überlegen, welche Klischees und Vorurteile gegenüber der Beziehung von Geschlecht und Beruf auch heute noch existieren. Im Kunstunterricht können die Schülerinnen beispielsweise gallische Krieger und Kriegerinnen und Köche und Köchinnen zeichnen, um zu verdeutlichen, dass Fachkompetenz unabhängig vom Geschlecht existiert. Ein weiteres Motiv des Films ist die Selbstinszenierung junger Druiden, die durch betrügerische Tricks versuchen, Miraculix zu beeindrucken, um durch ihn ausgebildet werden. Im Plenum kann diskutiert werden, welchen Wert Authentizität hat und – je nach Alter der Lerngruppe – welche Parallelen zwischen der Selbstdarstellung der jungen Druiden und dem Profilieren in den sozialen Netzwerken herrschen.