Für Dorie ist jeder Tag ein neues Abenteuer und die Welt immer spannend und neu. Kein Wunder, leidet der Paletten-Doktorfisch doch an einer massiven Störung des Kurzzeitgedächtnisses und ist daher extrem vergesslich. In dem Clownfisch Marlin und seinem Sohn Nemo hat Dorie dennoch gute Freunde und sogar eine Ersatzfamilie gefunden – bis sie sich eines Tages überraschend an ein traumatisches Erlebnis aus ihrer Kindheit erinnert. Plötzlich fällt ihr ein, wie sie einst ihre Eltern im Ozean aus den Augen verloren hatte. Unbedingt möchte sie diese wiederfinden. Gemeinsam mit den Clownfischen macht Dorie sich auf eine lange Reise, die sie von Australien in ein meeresbiologisches Institut an der Westküste der USA führt.

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"Findet Dorie" knüpft locker an den Pixar-Computeranimationfilms (Glossar: Zum Inhalt: Animationsfilm) "Findet Nemo" (2004) an, ist dabei jedoch vielmehr Zum Inhalt: Spin-Off als Zum Inhalt: Sequel. Denn mit der sympathisch unperfekten Dorie steht nun eine Figur im Mittelpunkt, die im Vorgänger lediglich die Rolle des Zum Inhalt: Sidekicks innehatte und mit ihren komischen Kommentaren für Auflockerung und Entspannung sorgte. Auch als Protagonistin hat Dorie nichts von ihrem Charme verloren. Besonders nimmt sie für sich ein, weil sie immer im Moment lebt und ebenso optimistisch wie unbedarft ist. Dramaturgisch erinnert der Film an ein Zum Inhalt: Roadmovie, weil es auch hier die Reise ist, durch die sich die Figuren verändern und im Laufe derer sie lernen, sich selbst zu erkennen. Bemerkenswert ist dabei, dass der Unterwasser-Abenteuerfilm ganz ohne Gegenspieler auskommt.

Wie bereits in "Findet Nemo" rückt auf beiläufige Art und Weise das ansonsten meist Dramen vorbehaltene Thema Behinderung in den Mittelpunkt: Eine Flosse von Clownfisch Nemo ist kürzer als die andere, ein Oktopus hat nur sieben anstatt von acht Armen, ein Walhai ist kurzsichtig, und Dorie hat eben ein gestörtes Erinnerungsvermögen. Obwohl der Film diese Eigenschaften als Ausgangspunkt für Gags nutzt, macht er sich nicht über die Figuren lustig und nimmt diese sehr ernst. Dadurch bietet "Findet Dorie" gute Ansatzpunkte, um darüber nachzudenken, wie diese mit ihren Behinderungen umgehen und was eigentlich "normal" ist. Dabei kann auch auf die Bedeutung der Freundschaft zwischen Marlin, Nemo und Dorie eingegangen werden. Überdies weckt der eindrucksvoll animierte Film aber auch Interesse für allerlei Meeresbewohner. Weiterführend kann daher auch besprochen werden, inwiefern der Lebensraum dieser Tiere durch den Menschen bedroht wird und wie dieser geschützt werden kann.

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