Als die 17-jährige Bella Swan aus dem sonnigen Phoenix, Arizona, zu ihrem Vater in das regnerische Forks nahe der kanadischen Grenze zieht, ist sie erst wenig begeistert. Neu in der High School fühlt sie sich sofort zu dem mysteriösen Außenseiter Edward Cullen hingezogen, der Bella ebenfalls erstaunlich viel Aufmerksamkeit schenkt. Attraktiv, ungewöhnlich schnell und stark, dabei blass mit wechselnden Augenfarben und immer kalten Händen – es dauert nicht lang, bis Bella sicher ist, dass Edward und seine Adoptivfamilie Vampire sind. Doch da ist es um beide schon längst geschehen. Sie beginnen eine ebenso riskante wie romantische Liebesbeziehung, die nicht nur sie selbst, sondern auch ihre Familien in Gefahr bringt.

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Erste Liebe, Vampirismus und Zeitgeist

Die Verfilmung (Glossar: Zum Inhalt: Adaption) des ersten Teils von Stephenie Meyers Romanreihe betont besonders die Dramatik der erwachenden Liebe. Die gegenseitige Anziehung offenbart sich in intensiven, langen Blickwechseln in Naheinstellungen (Glossar: Zum Inhalt: Einstellungsgrößen) und in Slow-Motion-Aufnahmen (Glossar: Zum Inhalt: Zeitraffer/Zeitlupe). Bellas Zum Inhalt: Voiceover verbalisiert ihr Gefühlschaos, während eine dynamische Kamera und verkantete Zum Inhalt: Kameraperspektiven (sogenannte Dutch Angles) sehr bildlich den Rausch der ersten großen Liebe einfangen. Auch wenn der Film vordergründig im Zum Inhalt: Genre der Young-Adult-Romance verortet ist, verweist die Filmsprache auf das Vampirsujet und transferiert es in die 2000er-Jahre: Die dominante grün-blaue Zum Inhalt: Farbgestaltung symbolisiert die Kälte der Vampire, während vereinzelte rote Kontraste, wie Bellas Van, auf Blutsymbolik hindeuten. Mit Liedern von Alternative Rock- und Emo-Bands verbindet die Zum Inhalt: Filmmusik die Düsternis und Melancholie des Vampirtopos mit dem Zeitgeist. Dies passt zu der Figur Edward, der mit seiner Attraktivität auf die Eleganz früherer Vampirdarstellungen wie Zum Filmarchiv: "Dracula" (Tod Browning, USA 1931) Bezug nimmt. Als angepasster High-School-Schüler, der nachts zuhause bleibt, sich "vegetarisch" von Tierblut ernährt, sexuelle Enthaltsamkeit propagiert und mit seiner Existenz hadert, wirkt er jedoch wie eine gebändigte Version seiner Vorgänger. Die literarische Sehnsuchtsfigur des modernen, sexy Vampirs verkörpert er damit musterhaft.

Fragwürdige Rollenbilder

Bei einem Budget von 37 Millionen spielte "Twilight " weltweit etwa 400 Millionen US-Dollar ein und löste einen globalen Hype aus. Ein wesentlicher Grund dafür liegt in dem großen Identifikationspotenzial vor allem für ein jüngeres weibliches Publikum. Neben dem Zum Inhalt: Drehbuch wurde auch die Zum Inhalt: Regie von einer Frau verantwortet – für Zum Inhalt: Blockbuster zu der Zeit eine Ausnahme. Bellas Charakter ist eher eindimensional und naiv, ihre Sehnsucht danach, von Edward auserwählt zu werden, spiegelt aber glaubwürdig die Gefühlswelt eines Teenagers. Auch wenn Bella eine aktive Rolle in der Beziehung einnimmt, bleibt das vermittelte Geschlechterbild konservativ bis problematisch: Ein übertriebener männlicher Beschützerinstinkt bis hin zu Stalking und die Verletzung von Bellas Intimsphäre werden als romantische Gesten verklärt. Ungeachtet dieser kritischen Aspekte zeigt sich die andauernde popkulturelle Bedeutung des Films in Fan-Fiction-Bestsellern wie der Fifty Shades of Grey-Reihe und Serien wie "The Vampire Diaries" (Julie Plec, Kevin Williamson, USA 2009-2017) oder "Love Sucks" (Marc O. Seng, DE ab 2024). Für 2025 ist eine Erweiterung des eigenen Zum Inhalt: Franchise angekündigt, diesmal als Netflix-Animationsserie (Glossar: Zum Inhalt: Animationsfilm) aus Edwards Sicht.

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