Der Zum Inhalt: Zeichentrickfilm "Monstersinfonie" beginnt als Zum Inhalt: Ohrenkino: Während der Zum Inhalt: Vorspann läuft, knarzt eine Tür, dann fällt sie ins Schloss. Zikaden zirpen, Schritte auf raschelndem Grund. Erst dann sieht man ein Mädchen. Zielstrebig marschiert die Kleine in einen Wald hinein, die Hände geballt – fast scheint es, als wäre ihr das Alles nicht ganz geheuer. Verwunschen wirkt dieser Ort: Die Bäume ragen schräg aus dem Boden, die Pilze wachsen riesengroß, die Blätter sehen aus wie Krallen. Warum hängt hier eine volle Wäscheleine? Und da, im Dickicht, lauern schemenhaft zwei dunkle Gestalten, im Vordergrund dreht sich ein schwarzes Monster aus seinem Versteck heraus und grinst. Doch die Kleine nimmt diese Kreaturen offenbar nicht wahr. Auf einer Lichtung bleibt sie stehen, schlägt eine Stimmgabel an und wartet. Aus dem Nichts kommen Ungeheuer, erst nur als Schatten, dann stampfen schwere Füße heran, schnaubt es aus großen Nüstern, bis sich vier "wilde Kerle" artig vor dem kleinen Mädchen aufreihen. Sie hebt den Taktstock und die Monstersinfonie kann beginnen.

Was lauert da im Dunkeln? – Kindliche Ängste

Die Angst vor Monstern, die sich im dunklen Wald oder im Keller verbergen, die unter Betten oder in Schränken hausen, ist vielen Kindern vertraut. Haarig, schleimig, mit gelben Augen und riesigen Zähnen – in der Fantasie können sie zu grausigen Gestalten heranwachsen. Doch in dem Zeichentrickfilm von Kiana Naghshineh werden die Ungeheuer, die sonst Flugzeuge verschlingen oder Erwachsene in der Toilette schrecken, von einem kleinen Mädchen im Nu gezähmt.

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Monstersinfonie from Kiana Naghshineh on Vimeo.

Die Filmemacherin hat den Zum Inhalt: Kurzfilm in ihrem ersten Jahr an der Filmakademie Baden-Württemberg gemacht. Die feinen Bleistiftstriche und -schattierungen auf beigen Papier, dessen grobe Struktur erkennbar ist, und die Freude am Detail verleihen dem Film eine leichte, beschwingte Poesie und nehmen der Begegnung mit den Monstern, die Kinderzeichnungen nachempfunden scheinen, jeden Schrecken. Inmitten der schwarz-weiß-grauen Zum Inhalt: Farbgebung sind bewusst einige farbliche Akzente gesetzt. Das eine Ungeheuer etwa trägt eine blaue Hose, das andere eine grüne Mütze. Das Mädchen mit ihrem gelben Dutt und dem zart roten Kleid steht ganz im Mittelpunkt. Sie ist zwar klein und die Monster sind groß, doch als Dirigentin hat sie die vier Gesellen im Griff. Knuffig sehen sie aus und vor allem sind sie lustig, wenn sie voller Inbrunst gemeinsam zu einer wilden Country-Gitarre (Glossar: Zum Inhalt: Filmmusik) mehr brüllen als singen und sich nicht darum scheren, dass sich das krumm und schief anhört. Doch die Gesangsleiterin ist nach dem Lied mehr als zufrieden und ihre Chorknaben sind mit einem Schlag verschwunden.

Eine Geschichte, die Mut macht

In wenigen Minuten führt Kiana Naghshineh eine auf den Punkt erzählte und Mut machende Geschichte vor. Die kindliche Heldin des Films, der man ihre Furcht zu Beginn ansehen kann, stellt sich ihren Ängsten, die hier als Monster Gestalt angenommen haben. Doch die Ungeheuer sind gar nicht so schrecklich wie gedacht. Beruhigt kann das Mädchen nach Hause gehen, durch die Kleiderschranktür in sein Zimmer zurückkrabbeln und friedlich einschlafen. Es weiß nun, dass es Monster bändigen kann. Es gibt sie nur in der Fantasie. Und falls doch welche existieren, sind sie lieb und decken einen im Schlaf zu.

Der Text ist lizenziert nach der Creative Commons Attribution-NonCommercial-NoDerivs 3.0 Germany License.

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