Kategorie: Filmbesprechung + Arbeitsblatt
"Animanimals"
Jedes Tier ist auf seine Art und Weise, anders und besonders - Kurztrickfilme für kleine Kinder
Unterrichtsfächer
Thema
Selbstbewusst streift ein Wolf durch den Wald und jagt einer Gans einen großen Schreck ein. Doch als er auf einer Lichtung ankommt, hält er inne. Er zieht sich ein rosafarbenes Ballettkleid (Glossar: Zum Inhalt: Farbgestaltung) an und beginnt zu tanzen. Die Gans kann es kaum glauben und macht sich über den Wolf lustig. Bis der peinlich berührte Wolf auch ein Geheimnis der Gans lüftet und beide sich so akzeptieren, wie sie sind. Exemplarisch kann die Episode "Wolf" für die Zum Inhalt: Animationsserie "Animanimals" stehen, die bislang 52 eigenständige Folgen umfasst. In jeder Folge steht dabei ein anderes Tier im Mittelpunkt, das sich nicht selten in einer witzigen bis absurden Situation befindet. So wird etwa von einem Zum externen Inhalt: Zebra (öffnet im neuen Tab) erzählt, dessen Fell nach einem Unfall allerlei Muster aufweist und dem es einfach nicht gelingen will, wieder wie ein gewöhnliches gestreiftes Zebra auszusehen. Oder von einem Zum externen Inhalt: Krokodil (öffnet im neuen Tab), dem eine Salzstange Schwierigkeiten macht. Oder einer Zum externen Inhalt: Katze (öffnet im neuen Tab), die sich eigentlich eine köstliche Suppe mit Mäusen kochen will, bis sie sich mit diesen anfreundet und Skrupel bekommt.
Von Insekten über Haustiere bis hin zu Raubtieren reichen die Tierarten, denen je eine Folge gewid-met ist, wobei das Ensemble der zweiten Staffel auch um ausgestorbene Arten wie Dinosaurier oder Fantasiewesen wie das Einhorn ergänzt wurde. In jeder Folge wird in etwa vier Minuten Laufzeit eine klar umrissene Situation mit einem Problem etabliert, das es dann für die Tiere zu lösen gilt. Auf das Wesentliche reduziert sind unterdessen auch die flächig gehaltenen Figuren und Hintergründe. Dabei reizt die Serie die Möglichkeiten der Zum Inhalt: Zeichentrickanimation voll aus, wenn – wie in der "Zebra" -Episode – mit Mustern und Formen gespielt wird und auf Realismus keine Rücksicht genommen werden muss. Gerade durch das Spiel mit dem Unmöglichen entsteht unterdessen der besondere Humor der Serie, der die Erwartungen des Publikums stets unterläuft und damit neue Erkenntnisse ermöglicht oder zum Nachdenken anregt.
Über die bestechende Situationskomik und den Bildwitz hinaus zeichnen sich die unterschiedlichen Episoden der Serie vor allem durch ihre unterhaltsamen wie tiefgründigen Geschichten aus. Sehr oft behandeln die Folgen das Thema Identität, wenn es etwa um das Gefühl geht, "anders" zu sein und nicht dazuzugehören (wie in der Episode "Zebra" ) oder wenn sich eine Figur für ihre Vorlieben schämt und deshalb am liebsten verstecken will (wie in der Episode "Wolf" ). So lässt sich die Serie vor allem in Fächern wie Religion oder Ethik einsetzen, um über Eigenheiten und Vielfalt sowie Anerkennung und Respekt zu sprechen. Ebenso bietet es sich in diesem Kontext an, anhand der Darstellung der Tiere Vorurteile zu hinterfragen, wenn sich etwa der äußerlich zunächst Furcht einflößende Wolf als sanfter Ballettliebhaber entpuppt. Einige Folgen unterstreichen auch den Wert von Zusammenhalt und Solidarität und erzählen einfühlsam darüber – beispielsweise in der Episode "Krokodil" –, dass sich bestimmte Ziele nur gemeinsam erreichen lassen. Nicht zuletzt kann die auf den ersten Blick schlichte Form der Serie auch dazu anregen, sich eine ähnliche Geschichte auszudenken und diese als Bildergeschichte (oder sogar als Animationsfilm) umzusetzen.
Weiterführende Links
- External Link Website der Produktionsfirma Studio Film Bilder
- External Link kika.de: Animanimals
- External Link kika.de: Interview mit der Regisseurin Julia Ocker
- External Link ZDFtivi: Animanimals
- External Link YouTube: Animanimals
- External Link Katholisches Filmwerk (über die Suche "Animanimals")
- External Link filmmachtmut.de: Informationen und pädagisches Material zu "Animanimals"