In einer Welt der Zukunft erfüllt sich der Visionär Nathaniel Shepherd einen Kindheitstraum und entsendet sechs Astronauten als Pioniere in die Marskolonie East Texas. Unterwegs stellt sich heraus, dass die Chefastronautin Sarah Elliot schwanger ist. Sarah stirbt bei der Geburt und das Raumfahrtunternehmen verheimlicht den Vorfall. 16 Jahre später lebt ihr Sohn Gardener als einziger Teenager unter Wissenschaftlern auf dem Mars. Die Astronautin Kendra steht ihm als Ersatzmutter zur Seite, doch Gardener sehnt sich nach anderer Zuneigung. In Oklahoma lebt nämlich die gleichaltrige Tulsa, mit der er via Internet chattet. Obwohl die höhere Schwerkraft auf der rund 228 Millionen Kilometer entfernten Erde seine Gesundheit bedroht, wagt Gardener die riskante Reise, um Tulsa und seinen Vater zu treffen.

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Anders als im Jugendfilmgenre (Glossar: Zum Inhalt: Genre) üblich basiert "Den Sternen so nah nicht" auf einer bekannten Buchvorlage, sondern auf einem Zum Inhalt: Originaldrehbuch. Den wissenschaftlichen Aspekt der Science-Fiction-Romanze etabliert der britische Regisseur Chelsom ohne Umwege, bevor sich Tulsa und Gardener als Lovers on the Run im Rahmen eines Zum Inhalt: Roadmovies näherkommen. Das charmante Ergebnis wirkt wie eine originelle Mischung aus Zum Filmarchiv: "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" (The Fault in Our Stars, Boone, USA 2014) über die erste Liebe zweier todkranker Teenager und "Der Marsianer" (The Martian, Scott, USA/GB 2015), in dem ein Raumfahrer auf dem Mars strandet. Eine erhabene Zum Inhalt: Filmmusik trifft auf Independent-Popmusik und die stilvollen Zum Inhalt: Computereffekte verleihen dem Zum Inhalt: Coming-of-Age-Jugendfilm zusätzliche Glanzpunkte. Wie der Originaltitel "The Space Between Us" nahelegt, steht das Vakuum zwischen dem roten und blauen Planeten metaphorisch für die emotionale Distanz, die es in der Liebe zu überwinden gilt.

Für den unter einer "Käseglocke" aufgewachsenen Marsbewohner Gardener birgt der Trip zur Erde ein Gesundheitsrisiko, aber vor allem ein Abenteuer. Eine Figurenanalyse kann herausarbeiten, wie der Protagonist den unbekannten Eindrücken auf dem Heimatplaneten seiner Eltern begegnet. Seine entwaffnende Ehrlichkeit stößt Tulsa wiederholt vor den Kopf, wenn er ihr etwa unverblümt Komplimente macht. Daran anknüpfend kann eine Diskussion erörtern, welche Codes die soziale Kommunikation bestimmen und wie Gardeners Freimütigkeit diese unterwandert. Sein Wissen über zwischenmenschliche Verhaltensweisen bezieht er aus Filmklassikern wie Zum Filmarchiv: "Der Himmel über Berlin" (Wenders, BRD 1987) und den sozialen Netzwerken im Internet, doch die Erkenntnisse lassen sich nicht ohne weiteres auf die Realität übertragen. Die Science-Fiction-Prämisse kann ein Gespräch über das Genre anregen: Wie unterscheidet sich das Leben auf Mars und Erde, wie prägen Computereffekte die Rezeption und wie realistisch erscheint Chelsoms Zukunftsvision?

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