In einer fernen Zukunft ist die Realität untrennbar mit OZ verbunden, einer Parallelgesellschaft im Internet. Mit Hilfe von Avataren führen die Menschen in OZ eine Zweitexistenz, bei der sie miteinander kommunizieren, Spaß haben, aber auch Geschäfte tätigen. Das 17-jährige Mathe-Genie Kenji arbeitet in den Sommerferien als Systemadministrator von OZ, als ihn seine Mitschülerin Natsuki zum 90. Geburtstag ihrer Großmutter einlädt. Er soll sich vor ihrem Familienclan, der stolz seine Samurai-Traditionen pflegt, als ihr Verlobter ausgeben. In der ersten Nacht löst Kenji dort ein per Email erhaltenes mathematisches Rätsel. Doch am nächsten Tag wird er landesweit als Hacker gesucht: Er hat unwissentlich den Sicherheitscode von OZ geknackt und dort wütet nun ein bösartiges Programm namens Love Machine, das OZ und Japan im Chaos versinken lässt. Kenji und Natsukis Familie erklären dem Virus den Krieg.

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Regisseur Mamoru Hosoda lässt in seinem Zum Inhalt: Anime "Summer Wars" zwei Welten aufeinanderprallen, was im Wechsel für ruhige und temporeiche Sequenzen sorgt: die reale Welt und die virtuelle Community von OZ. Während die erste vor allem in ihren Hintergründen statisch und in der Zum Inhalt: Farbgestaltung ruhig wirkt, entwirft er OZ als einen sphärisch wirkenden Raum, in dem ein Wirbelsturm von knallbunten Zeichen tobt. Zentral sind hier vor allem die unterschiedlich gestalteten Avatare, also die virtuellen Alter Egos der User/innen. Erinnern diese an anonym wirkende Comic- und Popfiguren, sind die Mitglieder der Familie als eigenständige Charaktere gezeichnet. Das Motiv der Parallelwelten und nicht zuletzt der Name OZ (zugleich Name einer Programmiersprache) verweisen ferner auf Zum Inhalt: Der Zauberer von Oz (The Wizard of Oz, Victor Fleming, USA 1939) und lassen dort interessante Bezüge, etwa zum Wert der Familie, herstellen.

"Summer Wars" ist anspruchsvolles Unterhaltungskino und erzählt fantasievoll und ohne moralischen Zeigefinger von einer traditionell lebenden Familie in einer modernen Welt. Dem Film gelingt es, die Idee von virtuellen Communities zu veranschaulichen, was im Unterricht dazu anregen kann, über soziale Netzwerke wie Facebook und Schüler VZ oder die virtuelle Welt Second Life zu diskutieren. Dabei können auch eigene Erfahrungen der Schüler/innen einfließen. "Summer Wars" skizziert dabei Gefahren solcher Netzwerke, ohne jedoch die Idee der virtuellen Vernetzung an sich in Frage zu stellen. So sind fast alle Mitglieder von Natsukis Clans im Internet aktiv und wissen es im Alltag wie auch Kampf gegen den bösartigen Virus zu nutzen. "Summer Wars" kann zwar medienkritisch gelesen werden, ist aber keineswegs kulturpessimistisch, ist das Internet doch im Film vor allem ein die Menschen verbindendes Medium.

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